Die kommende Modefirma verlässt Deutschland. 290 Angestellte stehen vor dem Jobverlust, Ende August werden die Geschäfte geschlossen.
Düsseldorf – Die Modemarke Scotch & Soda wird Ende August den Betrieb in ihren fast 40 deutschen Filialen einstellen. Das berichtete der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Rhode am Donnerstag (29. August). Dadurch werden etwa 290 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren. Der letzte Verkaufstag in den meisten Geschäften ist der kommende Samstag, wobei einige Filialen möglicherweise noch länger geöffnet bleiben könnten, um den Restbestand zu verkaufen.
Scotch & Soda ist insolvent: 290 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verlieren ihre Jobs
Die Kündigungen für die meisten Mitarbeiter werden voraussichtlich im September ausgesprochen, nachdem sie am Dienstag informiert wurden, so der Insolvenzexperte Rhode. Der Rechteinhaber der Marke und der Waren, ein Private-Equity-Fonds aus den USA, zeigte kein Interesse daran, diese an einen neuen Investor zu übertragen oder eine entsprechende Lizenz zu vereinbaren.
Rhode gab an, dass derzeit Gespräche mit einem Mode-Filialisten über eine mögliche Übernahme von Standorten und Personal geführt werden. Ein potenzieller Investor müsste sich jedoch noch mit den Immobilienvermietern einigen. Die Hälfte der Filialen der Kette befinden sich in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
Insolvenz von Scotch & Soda nicht die einzige: Modebranche in der Krise
Die deutsche Tochtergesellschaft der niederländischen Modemarke, die Scotch & Soda Retail GmbH, hatte im Juni einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt. Das Unternehmen erzielte in Deutschland zuletzt einen Jahresumsatz von 25 Millionen Euro. Das ebenfalls insolvente Mutterunternehmen in den Niederlanden hat den Geschäftsbetrieb bereits eingestellt.
Scotch & Soda ist nur eines von vielen Unternehmen, das dauerhaft aus der deutschen Shopping-Landschaft verschwindet. Anfang August kündigte die deutsche Marke Esprit an, alle 56 Filialen zu schließen. Auch Galeria, Sinn, Peek & Cloppenburg, Gerry Weber und The Body Shop sind in die Insolvenz gerutscht, um nur ein paar bekannte Namen zu nennen.