By Wer im Job alles gibt, wird belohnt? Einige bezweifeln das mittlerweile. Im Subreddit „Anti-Work“ lassen sie sich über die heutige Arbeitswelt aus.
Die Theorie, dass mit mehr Arbeit auch mehr Wohlstand kommt, scheint in westlichen Gesellschaften zunehmend Risse zu bekommen. Mit Trends wie Quiet Quitting oder Quiet Vacationing lehnt sich die Generation Z dagegen auf. Auf Reddit hat sich sogar ein ganzer Subreddit namens r/antiwork gebildet, in dem Menschen erzählen, warum Arbeit in ihren Augen keinen Sinn mehr ergibt.
Was die Menschen in diesem Subreddit (siehe unten) fordern, ist, nicht bis zum Umfallen zu arbeiten, vor allem nicht, um davon gerade mal Miete und Lebenshaltungskosten zu decken. Eine durchaus berechtigte Forderung, sagen Experten. Sowohl der Sozialanthropologe James Suzman als auch der Ökonom Marcel Fratzscher sprechen davon, dass es für einen zukunftsfähigen Arbeitsmarkt eher mehr als weniger Work-Balance braucht.
Arbeit ergibt keinen Sinn mehr – Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen
Was helfen kann, wenn Arbeit keinen Sinn mehr ergibt, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Das schlägt die Autorin und Arbeitsmarktexpertin Sara Weber in ihrem Buch „Das kann doch jemand anderes machen!“ vor. Anstatt immer nur ängstlich darauf zu schauen, welche Jobs KI ersetzen wird, sollten wir uns fragen, ob uns KI „die Chance gibt, sinnvoller zu arbeiten und Bullshitjobs loszuwerden“, sagt Weber BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.
„Es gibt eine ganze Liste von Berufen, die von vielen Menschen, die sie ausführen, als sinnlos betrachtet werden. Knapp die Hälfte der Erwerbstätigen wünscht sich weniger sinnlose Aufgaben in ihrem Job“, sagt Weber. „Vieles davon kann auch KI übernehmen.“ Die Sorge, dass Jobs wegfallen, sei dabei eher nachrangig. „Es wird nicht auf einmal dank KI keine Ärzte mehr geben. Aber wenn KI ihnen den lästigen Papierkram abnimmt, haben sie wieder mehr Zeit für ihre Patienten.“
Aktuell werde Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen gerne unterstellt, dass sie selbst daran schuld seien, wenn sie ausgebrannt sind. „Ein gefährlicher Trend, den wir stoppen sollten. Dass Menschen ausbrennen, liegt an chronischer Überlastung und auch daran, dass sie das Gefühl haben, sie verschwenden ihre Zeit mit sinnlosen Aufgaben“, sagt Weber.
