Veröffentlicht am
04.03.2024
Nach der erfolgreichen Premiere auf der Tranoï während der letzten Saison, nahm der Berlin Showroom erneut während der Paris Fashion Week an der Modemesse teil. Vom 29. Februar bis 3. März 2024 präsentierten fünf Designer gemeinsam im Palais Brongniart in Paris.
Die Jury für die Auswahl der Marken in dieser Saison setzte sich aus Marcel Schlutt (Kaltblut Magazine), Ulrike Möslinger (Direktorin Galeries Lafayette Berlin), Arne Eberle (Berlin Showroom), Sevil Uguz (Platte), Grit Thoennissen (Der Tagesspiegel), Hussein Chalayan (Designer, Professor HTW Berlin), Kamal Emanga (Œ Magazine) und Johanna Dramé vom Berliner Senat zusammen.
Der Berlin Showroom unterstützt seit mehr als einer Dekade den internationalen Erfolg der Berliner Modeszene. Neben Paris war der Showroom bisher in New York und Tokyo vertreten. Welche Faktoren spielen eine zentrale Rolle für die Teilnahme an der Tranoï in Paris? FashionNetwork.com sprach mit den fünf Ausstellern und Ausstellerinnen über internationale Sichtbarkeit und die Etablierung der Marken über die deutschen Grenzen hinaus.
Neben den etablierten Marken Vladimir Karaleev und Pugnat, die bereits langjährige Erfahrung in der internationalen Modeszene nachweisen, sind erstmals auch die Newcomer Brands CCY Currency, Dennis Chuene und W1P präsent.
W1P Studios
Mit einer starken Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion positioniert sich das Label von Anaëlle Delassus und Charlotte Westphal als zukunftsweisender Akteur in der Branche. Seit zwei Jahren präsentiert das Duo Drucke oder Strickwaren aus natürlichen Rohstoffen wie Tencel und Biobaumwolle. Das Sortiment ist unisex ausgerichtet. Bisher sind die Produkte ausschließlich über den eigenen Onlineshop erhältlich. “Wir möchten uns über Berlin hinweg aufstellen und herausfinden, wie hier der Markt und die Kundinnen sind. Auch über Frankreich hinaus. Wir stellen uns die Frage: Wie kommt Nachhaltigkeit in anderen Märkten an?”, erklärt die Marke im Gespräch mit FashionNetwork.com.
Dennis Chuene
Dennis Chuene präsentiert seit 2008 handgefertigte, gebleichte und bestickte Produkte mit einem Fokus auf Unisex-Designs. Die Marke positioniert sich im gehobenen Segment der Avantgarde-Mode. Das Unternehmen – gegründet in Kapstadt, mittlerweile ansässig in Berlin – betreibt ab Ende des Monats einen eigenen physischen Store, der auch das Atelier beherbergt und sich derzeit am Mehringdamm in Berlin befindet. Dennis Chuene sucht nach Möglichkeiten, seine Marke in avantgardistischen Boutiquen zu platzieren und ist auch an einer Kundenbasis in Asien interessiert. “Es ist mein erstes Mal auf der Tranoï. Ich bin gespannt zu sehen, welche Buyer vertreten sind, wie sich langfristig ein Netzwerk erschließen lässt und wo sich meine Marke positionieren lässt.”, so Chuene gegenüber FashionNetwork.com.
CCY Currency
CCY Currency aus Berlin präsentiert fusionierte Kollektionen mit verschiedenen Naturstoffen wie Seide oder Mohair. Die Produktion erfolgt in Italien, wobei auch linksgestrickte Handarbeit eingesetzt werden. Die Marke sucht nach potenziellen Vertriebspartnern weltweit und ist insbesondere an einem Markteintritt in den USA interessiert, wo die Farben und Muster der Kollektion gut aufgenommen werden könnten. Auch Japan wird als vielversprechender Markt betrachtet. CCY Currency zeigt Interesse an hochwertigen Geschäften wie dem “100% Silk Shop” in Kanada.
Vladimir Karaleev
Vladimir Karaleev präsentiert auf der Tranoï Paris eine einzigartige Kollektion, die durch Original-Prints und die Verwendung von Deadstock-Materialien gekennzeichnet ist. Die Marke hat seit der Gründung im Jahr 2006 bereits internationale Anerkennung gefunden und strebt weiteres Wachstum an, insbesondere durch die Erweiterung ihres Vertriebsnetzes und die Erschließung neuer Märkte. “Nach den Jahren der Pandemie ist es schön wieder auf der Messe dabei zu sein und Gesichter zu entdecken, die man lange nicht gesehen – besonders Einkäufer und Einkäuferinnen aus dem asiatischen Bereich.” Gefertigt wird in einem kleinen Handwerkbetrieb im Heimatland Bulgarien des Designers. Mit einem Einkaufspreis von rund 240 Euro pro Jacke richtet sich die Kollektion an ein Klientel von Mode- und Designliebhabern. Vladimir Karaleev ist bereits in mehreren Ländern international vertreten, darunter Frankreich, Japan und den USA.
Pugnat
Die erste Kollektion von Antje Pugnat wurde 2011 eingeführt. Aktuell verfolgt die Designerin einen Fokus auf die Wintersaison. Die Marke präsentierte sich erstmals 2015 in Paris. Im Rahmen der Veranstaltung zeigte Pugnat neben der Damenkollektion erstmals eine Unisex-Strickjacke aus 100 % zertifiziertem Kaschmir. Das Garn stammt aus Italien, während die Fertigung ausschließlich in Deutschland stattfindet. Die Artikel liegen mit einem Verkaufspreis von rund 2500 € im hochpreisigen Segment. Antje Pugnat hat eine treue Privatkundschaft aufgebaut und betreibt ein privates Atelier in Berlin. Zudem kooperiert sie mit anderen Labels, insbesondere in München, im Rahmen von Pop-up-Veranstaltungen.
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