Blick auf das Tesla-Werk in Grünheide, das auch vom Abbau betroffen sein soll.
Nach Jahren des rasanten Wachstums hat sich Markt für Elektroautos abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk Berichten zufolge beim Personal den Rückwärtsgang einlegen. Auch Grünheide soll betroffen sein.
Tesla-Chef Elon Musk will einem Bericht zufolge angesichts der Flaute auf dem E-Automarkt weltweit mehr als ein Zehntel aller Stellen im Unternehmen streichen. Es sei sehr wichtig, sich jeden Aspekt im Unternehmen hinsichtlich Kosten und Produktivität anzusehen, zitierte das Branchenportal Electrekam Montag aus einer internen Mail des Firmenchefs. Nach einer eingehenden Prüfung habe das Unternehmen entschieden, die Stellenanzahl um mehr als zehn Prozent zu senken. Über die Mail berichtete auch das «Handelsblatt». Tesla beschäftigte nach eigenen Angaben Ende des vergangenen Jahres gut 140 000 Mitarbeiter.
Tesla bekommt den Preiskampf auf dem grössten Automarkt China zu spüren und lieferte im ersten Quartal mit knapp 387 000 Autos überraschend weniger Fahrzeuge aus als ein Jahr zuvor. Schon davor hatten sich nach den jahrelang starken Zuwächsen Zweifel am Wachstumstempo des Marktes gemehrt.
In den USA greifen Kunden verstärkt zu Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen. In China bekommt Tesla mehr Konkurrenz von einheimischen Herstellern. In Europa musste Tesla die Produktion in Grünheide bei Berlin zunächst wegen Lieferengpässen bei Bauteilen durch die Umleitung von Schiffen nach Angriffen jemenitischer Huthi-Rebellen im Roten Meer sowie nach einem Anschlag auf die Stromversorgung des Werks zeitweise aussetzen. Laut «Handelsblatt» ist auch Grünheide vom Stellenabbau betroffen. Dort würden rund 3000 der 12 500 Beschäftigten entlassen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf zwei interne Quellen.
Mit dem rasanten Wachstum der vergangenen Jahre sei es zu Doppelfunktionen in einigen Bereichen gekommen, hiess es laut Electrek in der Mail von Musk. Die Stellenstreichungen würden es dem Unternehmen erlauben, schlank, innovativ und hungrig auf die nächste Wachstumsphase zu sein.(dpa)