Auf WhatsApp wurde euch ein lukratives Jobangebot unterbreitet? Vorsicht, es winkt nicht etwa das schnelle Geld, sondern eine Masche, die euch teuer zu stehen kommt.
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Dubisose Nachrichten im Umlauf
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Betrug im Namen von Zeitarbeitsfirmen
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So funktioniert die Masche
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So schützt ihr euch
Cyberkriminelle lassen euch Betrugsmaschen nicht nur in Form von Phishing-Mails und Fake-Apps zukommen, sondern auch gerne mal via WhatsApp. Dabei ist im Messenger der Enkeltrick wohl am weitesten verbreitet. Inzwischen ist jedoch auch eine andere Masche etabliert, vor der ihr euch in Acht nehmen müsst. Dabei lockt ein Jobangebot mit dem schnellen Geld.
Dubisose Nachrichten im Umlauf
Die Vorgehensweise ist immer dieselbe. Eine unbekannte Nummer schreibt euch an. In dem letzten Fall, der uns vorliegt, ist es eine Personalberaterin namens Amy. Sie meldet sich im Namen der Zeitarbeitsfirma ManpowerGroup. Angeblich sei eure Bewerbung eingetroffen und Amy will sich erkundigen, ob ihr noch interessiert seid.
Im vergangenen Jahr machten ähnliche Texte auf WhatsApp die Runde. In einer der Nachricht erkundigt sich Diana im Auftrag von Avomid GmbH über euer berufliches Interesse bei dem Unternehmen.
Auch eine Dame namens Winona von Universal Hires will von euch wissen, ob ihr noch an einem Job interessiert seid, da ihr eure Bewerbung vorliege. Der Reddit-User CartoonistPk hat sich in diesem Fall auf das Spiel eingelassen und die Unterhaltung aufgenommen.
Laut diesem Nutzer wird im weiteren Gesprächsverlauf das Jobangebot genauer beschrieben. Für die Optimierung von Daten bekämt ihr angeblich bis zu 30.000 pro Monat und könntet eure Arbeitszeit frei gestalten. Weitere Details sollen innerhalb von 48 Stunden von der “Zuständigen Person” via WhatsApp folgen. Auf die Anfrage, ob auch die Informationen auch per Mail weitergeleitet werden können, wurde das Gespräch von Winona beendet.
Betrug im Namen von Zeitarbeitsfirmen
Sowohl ManpowerGroup, Avomid GmbH als auch Universal Hires sind Unternehmen, die wirklich existieren und einen Sitz in Deutschland haben. Es handelt sich immer um Jobvermittler beziehungsweise Zeitarbeitsfirmen. Einige dieser Arbeitgeber haben einen etwas fragwürdigen und teils veraltet Webauftritt. Daher kann schnell der Gedanke aufkommen, dass es sich um Fake-Firmen handeln könnte.
Auf die ManpowerGroup trifft das jedoch nicht zu. Das Unternehmen warnt auf der eigenen Homepage vor Job-Scamming in ihrem Namen und zeigt auf, wie ihr die Masche erkennen könnt. Eine verdächtige Nachricht könnt ihr zudem an information.security@manpowergroup.de senden. Der Support wird euch dann verraten, ob es sich um einen Betrugsversuch handelt oder nicht.
So funktioniert die Masche
Obwohl es sich um englische Texte handelt, scheint die Masche vor allem in Deutschland weit verbreitet zu sein, wie aus einem Reddit-Post hervorgeht. Aber auch in anderen Ländern ist die Masche langsam auf dem Vormarsch. Die Polizei in Singapur warnt explizit vor derartigen Betrugsversuchen. Zudem sind Apple-User das Ziel eines sehr ähnlichen Betrugsversuchs.
Doch was genau wollen die Absender mit der Nachricht bezwecken? Ihr Ziel ist es nicht an eure Daten zu gelangen oder euch Malware unterzujubeln. Sie wollen an euer Geld. Bei dem Betrugsversuch handelt es sich um eine relativ neuartige Masche, den sogenannte Task-Scam.
Dabei wird euch aufgetragen, kleine Aufgaben für Geld auszuführen. In der Regel wird euch der Lohn in Form von Bitcoins auf ein fiktives Konto überwiesen. Nachdem ihr eine Reihe an Aufträgen erledigt habt, wird euch schließlich eine Aufgabe vorgesetzt, die euch Geld kostet und euer Lohnkonto in den negativen Bereich bringt.
Der “Arbeitgeber” bittet euch, für eine Provision, das Konto wieder auszugleichen. Wenig später bekommt ihr das Geld samt Zuschlag angeblich wieder. So wollen die Betrüger euer Vertrauen gewinnen. Doch es bleibt nicht bei dem einen Mal und die zu zahlenden Beträge werden immer teurer. Da euch in Wirklichkeit nie Lohn auf das Kryptokonto überwiesen wurde, ihr aber darauf einzahlt, könnt ihr mit dem “Job” ein Vermögen verlieren, wie Refundee berichtet.
So schützt ihr euch
Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, solltet ihr keine dubiosen Angebote von Fremden annehmen. Wir raten euch übrigens nicht, dem Beispiel des Reddit-Users zu folgen und auf die Nachricht zu antworten. Tut ihr das, wissen die Betrüger, dass es sich um eine aktive Telefonnummer handelt und könnten euch in Zukunft mit weiteren Betrugsversuchen zuspammen.
Am besten blockiert ihr den Kontakt. Ein Antivirenprogramm oder eine KI-unterstützte Anwendung wie Scamio kann euch zusätzlich vor derartigen Maschen schützen.
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