Der zweimalige Ironman-Hawaii-Sieger Patrick Lange zeigt sich verärgert über die Entwicklung des Sports in Deutschland. „Es muss sich was ändern! Wir können nicht alle vier Jahre auf den Medaillenspiegel schauen und jedes Mal konstatieren, dass es abwärtsgeht“, sagte Triathlet Lange der „Frankfurter Rundschau“.
Bei den Olympischen Spielen in Paris belegte Deutschland mit 12 Gold-, 13 Silber- und 8 Bronzemedaillen Rang zehn im Medaillenspiegel – es ist die schlechteste Platzierung seit der Wiedervereinigung. „Keiner packt das Problem mal an – und das regt mich auch ein bisschen auf, dass der Sport gesellschaftlich immer mehr an Wert zu verlieren scheint“, sagte Lange.
Lange findet Entwicklung „total schade“
Das Problem beginnt nach Ansicht des 37-Jährigen schon mit dem Sportunterricht in der Schule. „Es ist das Fach, das am wenigsten wichtig scheint und oft als erstes ausfällt. Häufig ist die schon die Sporthalle marode, fehlt es an der Ausstattung. Dazu besteht in vielen Vereinen ein Mangel von Ehrenamtlichen, deren Tätigkeit mitunter undankbar geworden ist. Immer mehr Schwimmbäder werden geschlossen.“ Die Freude an Bewegung werde gar nicht mehr vermittelt, erklärte Lange. „Diese ganze Entwicklung finde ich total schade.“
Etwas abschauen könne sich Deutschland von den USA. „Viele Topathleten aus aller Welt trainieren und leben dort, weil das College-System ihnen beste Bedingungen für Weltklasseleistungen bietet. Deutschland bräuchte dringend einen Input für eine Veränderung, wenn wir eine führende Sportnation bleiben wollen. Man merkt ja, dass mich dieses Thema wirklich bewegt – und aufregt!“, so der Triathlon-Star.
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