Über eine Rückkehr von Sebastian Vettel in die Formel 1 wird immer wieder spekuliert. Im Gespräch mit Sky bestätigte der viermalige Weltmeister nun, dass es Gespräche mit Mercedes-Chef Toto Wolff bezüglich der Hamilton-Nachfolge gegeben hat.
Sebastian Vettel …
… über den Langstreckentest im Porsche 963 in Aragon:
“Ich war schon bisschen aufgeregt. Also ich hatte ein bisschen Vorbereitung erst im Simulator und dann mit dem Rollout in Weißach, aber ich saß einige Zeit nicht mehr hinter dem Steuer. Die Zeit verging sehr schnell und anfangs weiß man natürlich nicht, ob man das alles noch so kann und damit zurechtkommt. Aber im Endeffekt hat es sich dann bisschen angefühlt wie Fahrradfahren. Natürlich ist mir das Auto fremd, aber ich habe mich erstaunlicherweise sehr schnell wohlgefühlt und zurechtgefunden. Ich hatte auch viel Hilfe im Sinne von Leuten, die mir viel erklärt und Tipps gegeben haben. Ich habe viel nachgefragt und vielleicht hier und da ein bisschen genervt, aber es ging dann doch recht schnell.”
… auf die Frage, ob er mit Toto Wolff darüber gesprochen hat, ein Kandidat als Ersatzmann für Lewis Hamilton zu werden:
“Das stimmt so, aber konkret haben wir nicht darüber gesprochen. Ich bin nach wie vor in Kontakt mit Leuten, die mich direkt oder indirekt über so viele Jahre begleitet haben oder in dem Zirkus unterwegs waren. Natürlich ist man im Austausch, je nachdem, ob es gut läuft oder nicht so gut läuft. Ich habe das Glück, dass ich viele Leute kenne und wenn mich etwas juckt oder ich neugierig bin, dann kann ich direkt nachfragen. Ich habe den Wechsel natürlich mitbekommen, so wie alle anderen auch. Am Anfang war ich sehr skeptisch und dachte mir, dass das nicht wahr ist. Aber dann war ja doch etwas dran und ich freu mich sehr für Lewis [Hamilton]. Ich hab ihm direkt danach geschrieben und wir sind sowieso im Austausch. Genauso bin ich auch in Kontakt mit anderen und auch mit Toto [Wolff]. Aber jetzt konkret darüber gesprochen, was die Zukunft bringen mag, das haben wir nicht.”
… darüber, ob sich etwas an der Entscheidung, seine Karriere zu beenden, geändert hat:
“Nein, hat sich nicht. Ich hatte aber auch damals gesagt, dass ich nicht weiß, was mir bevorsteht und dass der Schritt heraus jetzt für mich der Richtige ist. Ob es den Schritt hinein geben wird, das weiß ich nicht. Es fühlt sich aktuell nicht danach an. Zeitlich gesehen bin ich nicht der Jüngste, aber wenn man andere im Feld anschaut, dann habe ich theoretisch noch ganz viel Zeit, also ist das nicht das Erste, was mir im Weg stehen würde. Aktuell ist das aber nicht das größte Thema.”
… über den Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari:
„Er [Lewis Hamilton] ist sehr lange dabei, hat sehr viel Erfahrung und hatte in seiner Karriere mehr Erfolge als jeder andere Formel-1-Fahrer. Er wird das schon meistern, aber der Umstieg in ein anderes neues Team ist immer schwer, gerade am Anfang. Viele vertraute Gesichter, die man über so viele Jahre kennt, fallen weg. An das neue Umfeld muss man sich gewöhnen, aber damit wird er auch zurechtkommen.”
… über den Großen Preis von Japan:
“Aus sportlicher Sicht würden wir uns alle wünschen, dass es enger wird. Aber da stehen die Vorzeichen gut, dieses Jahr scheint es enger zu sein. Ich glaube aber, dass nach wie vor Max [Verstappen] und Red Bull in der Favoritenrolle sind, auch wieder in Suzuka. Man weiß nicht, wie Australien ausgegangen wäre, hätte, wenn und aber, das spielt keine Rolle. Es war schön für Carlos [Sainz] und Ferrari. Wie gesagt, aus sportlicher Sicht, ist es schön, wenn ein bisschen mehr passiert, aber man darf bei der Dominanz, die Red Bull und vor allem Max nach wie vor zeigen, nicht vergessen, welche Leistung dahintersteckt. Das kann man nicht genug hervorheben. Also wird es mich auch freuen, wenn Max wieder an die Spitze kommt.”
… über die Nebenschauplätze bei Red Bull:
“Natürlich kenn ich das Team, Christian [Horner] und Dr. Marko noch sehr gut, auch aus meiner Zeit. Es ist aber sehr schwer für mich, eine Meinung dazu zu haben, weil man nicht weiß, was passiert ist und was nicht passiert ist. Ich glaube, man wünscht sich in der Hinsicht ein bisschen mehr Transparenz, aber ich hoffe, dass die Zeit das alles aufklären wird.”
… über mehr Transparenz im Sport:
“Transparenz ist ein großes Thema unserer Zeit. Es sollte nicht nur in der Formel 1, sondern insgesamt eine stärkere Rolle bekommen. Ich glaube, dass Prozesse offengelegt werden können, dass man sich traut, die Schritte zu gehen. Ich denke, mit dem Grundsatz, dass man nichts zu verheimlichen hat, sollte man nicht vor Transparenz zurückschrecken. Das gilt für den Sport allgemein. Ich denke, dass viele Zuschauer daran interessiert wären. Aber wenn die Information zugänglich ist, würden viele Fragen von allein beantwortet werden.”
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