Die Züge des italienischen Eisenbahnverkehrsunternehms Trenitalia fahren schon heute weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus – zum Beispiel in Spanien und in Frankreich. Und schon bald sollen Trenitalia Züge auch in Deutschland fahren, sagte der Chief International Officer (CIO) der Gruppe, Carlo Palasciano Villamagna, der „WirtschaftsWoche„.
„Wir hoffen auf eine rasche Zulassung unserer Frecciarossa-Züge, damit wir den Frecciarossa von Mailand nach München in Betrieb nehmen können. Wir erwarten, dass wir 2026 starten können“, sagt Palasciano Villamagna. Die Fahrt werde zu Beginn sechs Stunden und 30 Minuten dauern, nach Eröffnung des Brenner-Basistunnels jedoch nur fünfeinhalb Stunden, so der Trenitalia-CIO.
Schon heute ist Trenitalia in Deutschland aktiv. Mit Marken wie Alex, Erixx und vlexx fahren Züge auf kürzeren Strecken, womit die Italiener nummer Zwei im Regionalverkehr sind. Die Strecke München-Mailand wäre jedoch die erste Zugverbindung im Fernverkehr.
Folgen weitere Verbindungen?
„Wir werden weitere Verbindungen in Deutschland entwickeln. Wir können uns auch vorstellen, nach Berlin und in andere Städte zu fahren“, so Palasciano Villamagna. Er weiß jedoch um die teils in die Jahre gekommene Infrastruktur in der Bundesrepublik, deshalb sei bei weiteren Plänen „Geduld gefragt“.
Ein ernstzunehmender Konkurrent wie Trenitalia könnte die aktuelle Marktsituation in Deutschland aufmischen. Aktuell hat die Deutsche Bahn im Personenfernverkehr auf der Schiene einen Marktanteil von über 95 Prozent. Das stellte die Bundesnetzagentur 2023 in einer Marktuntersuchung fest. Ausländische Staatsbahnen, wie die ÖBB, haben insgesamt nur einen Anteil von 1,1 Prozent. Trenitalia gehört zur staatlichen Eisenbahngesellschaft Italiens.
lw