Paris – Die fünfte Goldmedaille für Deutschland bei Olympia gab es am Sonntag. Und wieder war der Pferdesport im wahrsten Sinne des Wortes der Vorreiter für das Team, insgesamt holten sie viermal Edelmetall. Jessica von Bredow-Werndl siegte vor Isabel Werth. Somit gab es also gleich noch Silber obendrauf. Und Achtung: Um 17 Uhr geht es für Lea Sophie Friedrich aus Dassow um Gold im Bahnradsport.
Pferdesport: Zwei Medaillen für Team D
Jessica von Bredow-Werndl mit Gold Isabel Werth mit Silber dominierten den Einzelwettbewerb in der Dressur. Die Siegerin holte mit ihrer Trakehner-Stute Dalera fantastische Kür mit 90,093 Punkten. Nur Werth hätte ihr gefährlich werden können, doch die 55-Jährige kam auf 89,614 Punkte. Sie ist Deutschlands erfolgreichste Olympia-Teilnehmerin mit achtmal Gold und sechsmal Silber.
Beachvolleyball: Hamburger Duo im Viertelfinale
Nils Ehlers und Clemens Wickler stehen im Viertelfinale. Die beiden Hamburger besiegten die Nummer zwei der Weltrangliste George Souto Maior Wanderley/Andre Loyola Stein aus Brasilien glatt mit 2:0 (21:16, 21:17). Die nächsten Gegner heißen Stefan Boermans/Yorick de Groot aus den Niederlanden.
Bogenschießen: Unruh verpasste Medaille knapp
Florian Unruh aus Fockbek hat seine zweite olympische Medaille knapp verpasst. Bis zum Halbfinale lief alles nach Plan, doch dann verlor der Deutsche gegen Ellsion (USA) mit 3:7. Im Kampf um Bronze gab es gegen den Südkoreaner Lee eine klare 0:6-Niederlage.
Basketball: Frauen unterliegen USA
Für die Frauen war es im ersten und letzten Viertel ein Erfolg gegen die USA zu gewinnen. Das reichte allerdings nicht, denn insgesamt ging die Partie mit 68:87 dann doch deutlich verloren. Genickbrecher waren die beiden mittleren Abschnitte, in der dem Team nur 27 Punkte gelang. Dennoch steht man im Viertelfinale, das am Mittwoch ausgetragen wird. Der Gegner steht noch nicht fest.
Handball: DHB-Team mit souveränem Sieg als Gruppensieger ins Viertelfinale
Im letzten Gruppenspiel der Vorrunde der Olympischen Spiele 2024 von Paris hat die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason gegen Slowenien mit 36:29 (23:14) gewonnen und zog damit als Gruppensieger ins Viertelfinale ein, das am Mittwoch (7.8.) ausgetragen wird. Hier trifft Deutschland auf Gastgeber und Titelverteidiger Frankreich. Nach einem schnellen 2:0 für Deutschland glich Slowenien in der 4. Minute zum 3:3 aus. Die DHB-Hintermannschaft bekam den durchschlagskräftigen Rückraum und daraus profitierende Kreisanspiele nicht in den Griff. So geriet Deutschland mit 5:7 (9.) und 6:8 (10.) in Rückstand. Nach der Siebenmeterparade von Andreas Wolff steigerte sich die Defensive und Wolff entschärfte mehrere Bälle. Mit einem 7:0-Lauf vom 13:13 zum 20:13 (25.), trotz Auszeit der Slowenen, legte die Mannschaft von Trainer Gislason den Grundstein für die 23:14-Pausenführung und die Vorentscheidung des Spiels. David Späth kam für Andreas Wolff in der zweiten Halbzeit und hatte mit zwei Paraden gleich einen guten Einstand. Deutschland hielt Slowenien bis zur 45. Minute beim 31:21 weiterhin auf Distanz. Im Anschluss wurden der Angriff und die Abwehr zu sorglos, was Slowenien gnadenlos nutzte und auf 26:32 (51.) verkürzte. Nach dem Team-Time-Out von Gislason fand das DHB-Team den Rhythmus wieder und siegte am Ende problemlos und souverän mit 36:29. Haupttorschützen bei Deutschland wurde Kai Häfner mit sieben Treffern in sieben Versuchen.
Hockey: Happy End bringt Halbfinale
Die deutschen Herren stehen im Halbfinale von Paris. Gegen Argentinien siegte das Team knapp mit 3:2. Besonders die letzten Sekunden der Begegnung waren an Spannung nicht zu überbieten. Zwei Strafecken gab es für die Argentinier, die beide ohne Erfolg blieben. Damit steht Deutschland zum sechsten Mal hintereinander bei Olympischen Spielen unter den besten vier Mannschaften. Am Dienstag geht es gegen Indien um den Einzug ins Endspiel.
Vorschau auf Montag, 5. August
Schon früh müssen Sven Müller und Cinja Tillmann wach sein. Um 9 Uhr steht für die Beachvolleyballerinnen das Achtelfinale gegen Lettland an. Dreieinhalb Stunden später heißt es Daumendrücken für die deutschen Hockey-Frauen, die im Viertelfinale gegen Argentinien ranmüssen. Anpfiff ist um 12.30 Uhr. Ebenfalls im Viertelfinale stehen die Volleyball-Männer, die um 17 Uhr gegen Frankreich antreten. Den großen Wurf kann Elisa Mevius landen. Die 20-jährige Rendsburgerin ist zusammen mit Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher und Marie Reichert das beste Team der Vorrunde und trifft im Halbfinale um 18.30 Uhr auf Kanada, das man schon in der Gruppenphase mit 19:15 besiegte. Gelingt das nochmal darf die Schleswig-Holsteinerin um 22 Uhr um Gold spielen, sonst bleibt die Partie um Bronze eine Stunde davor.
Alle Augen auf Lea Sophie Friedrich aus Dassow
Ganz Dassow schaut um 17 Uhr im ZDF zu. Grund dafür ist ihre Lea Sophie Friedrich. Die 24-Jährige ist dort geboren und mehrfache Europa- und Weltmeistertitel im Bahnradsport gesammelt. Bei den Olympischen Spielen in Tokio errang sie gemeinsam mit Emma Hinze im Teamsprint die Silbermedaille. Jetzt soll es Gold werden. Friedrich wurde im vergangenen März mit höchsten deutschen Sportauszeichnung, dem Silbernen Lorbeerblatt, geehrt. Nun ist die Nordwestmecklenburgerin im Velodrome National zusammen mit Hinze sowie Pauline Grabosch und Alessa Pröpster im Damen Team Sprint gefordert. Die Chancen stehen sehr gut und die Daumen für die Favoritinnen sind gedrückt, nicht nur in Dassow. Hier geht es direkt zum ZDF-Livestream ab 16.50 Uhr.
Bildquellen
- Rietschel, Ehlers: Lobeca/Jasper Lorenz