Olympia 2024: Das muss das deutsche Basketball-Team am meisten ärgern

Olympia 2024: Das muss das deutsche Basketball-Team am meisten ärgern

Jonas Nohe

Trotz des erneuten US-Triumphs bietet das olympische Basketball-Turnier in seiner entscheidenden Phase jede Menge Unterhaltung. Dass nur die deutsche Mannschaft dazu kaum etwas beiträgt, ist schade – für das Team selbst, aber auch für die ganze Sport-Nation. Ein Kommentar.

Die USA sind wieder Olympiasieger im Basketball – klingt langweilig, war es aber nicht. Denn: Das Final Four mit den vier entscheidenden Partien um die Medaillen hat Basketball-Herzen höherschlagen lassen.

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Weil Frankreich nach einer eher enttäuschenden Gruppenphase mit dem Umzug nach Paris auf einmal zu alter Stärke fand. Weil Serbien als Team leidenschaftlich kämpfte. Weil die USA zweimal ernsthaft ins Wanken gerieten – und dann eben doch Stephen Curry hatten, dessen Auftritte in den beiden Spielen alleine jeden einzelnen der oft mehrere hundert Euro für die Tickets wert war.

DBB-Team schöpft Potenzial nicht aus

Die Einzigen, die da nicht mithalten konnten, waren leider die Deutschen. Nach dem Highlight-Spiel gegen Frankreich zum Abschluss der Gruppenphase in Lille schien der Umzug nach Paris dem Team im Gegensatz zu den Franzosen nicht gut bekommen zu sein.

Den Horrorstart gegen Griechenland mit nur elf eigenen Punkten im ersten Viertel machte das Team noch im Stile eines Weltmeisters wett und fuhr einen souveränen Sieg ein. Weder im Halbfinale noch im Spiel um Platz 3 konnte die Mannschaft dann allerdings konstant über längere Phasen ihr Potenzial ausschöpfen.

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Besonders bitter war die Niederlage gegen Frankreich – weil nicht die Gastgeber besonders gut waren, sondern Deutschland eben weit vom eigenen Niveau entfernt, das zuvor EM-Bronze und den WM-Titel eingebracht und die Mannschaft ins historische erste Olympia-Halbfinale geführt hatte.

Und so spielten, da waren sich viele auch internationale Beobachter in Paris-Bercy einig, im Spiel um Platz 3 zwischen Serbien und dem DBB-Team die beiden eigentlich besten Mannschaften des Turniers gegeneinander, während im Finale die Ansammlung des meisten individuellen Talents (USA) auf die Gruppe mit der vielleicht größten Widerstandsfähigkeit (Frankreich) traf.

Mit Blick auf die vergangenen drei Jahre hätte Deutschland dieses Finale ganz sicher verdient gehabt. Diesmal aber waren Dennis Schröder und Co. in den entscheidenden Momenten nicht da.

Deutscher Basketball verpasst große Chance

Das kostete nicht nur die erste deutsche Olympia-Medaille im Basketball, sondern brachte auch ganz Deutschland um ein besonderes Spektakel: Ein Olympia-Finale gegen die USA zur besten Sendezeit am Samstagabend im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das wäre für die gesamte Sportart nach dem WM-Titel 2023 und dem Gold-Coup der 3×3-Basketballerinnen in Paris ein weiterer gigantischer Meilenstein gewesen.

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Selbst wenn es am Ende gegen die individuelle Klasse der US-Amerikaner und die wahnwitzigen Dreier von Curry vielleicht nicht zu Gold gereicht hätte, wären Millionen deutsche Sportfans zumindest in den Genuss der besten Basketball-Spieler ihrer Generation gekommen.

Das Ende hatte Deutschland nicht verdient

Stattdessen spielten die Deutschen ihre Abschiedsvorstellung morgens um 11 Uhr vor halbleerer Halle und schafften es gegen die Serben, die trotz der knappen Niederlage erhobenen Hauptes aus ihrem Duell mit den USA herausgegangen waren, nicht, nach der herben Enttäuschung der unnötigen Niederlage gegen Frankreich selbst nochmal den Schalter umzulegen. So kassierten sie letztlich verdient eine deutliche 83:93-Niederlage.

Es war weder die Bühne noch das Ergebnis, das diese Mannschaft, die wohl zum letzten Mal in dieser Konstellation zusammenspielte, und das vor allem auch der scheidende Trainer Gordon Herbert verdient gehabt hätte. Und es wird sie am meisten ärgern, dass sie das ganz alleine sich selbst zuzuschreiben hatte.

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