Die aktuellsten Meldungen rund um die Olympischen Spiele in Paris im Überblick.
USA bleiben die Nummer eins, Schweiz weit zurück
(sda) Die USA haben ihren Status als erfolgreichste Sommer-Nation an den Olympischen Spielen gerade noch gewahrt. Mit dem Triumph der Amerikanerinnen im Basketball-Final der Frauen, der letzten Entscheidung von Paris 2024, sicherte sich das US-Team gerade noch zum vierten Mal in Folge den 1. Platz vor China im Medaillenspiegel.
China heimste wie die USA 40 Goldmedaillen ein, die US-Athletinnen und -Athleten holten aber zudem 44 Silber- und 42 Bronzemedaillen, während China auf 27-mal Silber und 24-mal Bronze kam.
Die späte Wende zugunsten der USA ist eine Parallele zu Tokio 2021, als China vor dem Schlusstag ebenfalls noch in Führung lag. Letztmals nicht die Nummer 1 in der Medaillenbilanz waren die USA an den Sommerspielen 2008 in Peking, als Gastgeber China mit 48 zu 36 Goldmedaillen klar die Nase vorne hatte.
Platz 3 in Paris ging wie an den Heimspielen vor drei Jahren an Japan (20-12-13). Hinter Australien folgte auf Rang 5 Frankreich als bestes europäisches Land.
Die Schweiz büsste im Vergleich zu Tokio 24 Plätze ein und schloss die Spiele mit einer Goldmedaille, zwei silbernen und fünf bronzenen im 48. Rang ab. Vor drei Jahren waren dank Jolanda Neff, Belinda Bencic und Nina Christen drei Goldmedaillen zu Buche gestanden. In Paris blieb die Schützin Chiara Leone die einzige Schweizer Siegerin.
Dänemark gewinnt nach 2016 erneut Handball-Gold
(sda) Dänemarks Männer sind zum zweiten Mal nach 2016 Handball-Olympiasieger. Im Final lassen sie Deutschland mit 39:26 nicht den Hauch einer Chance. In ihrem dritten Olympiafinal in Folge gerieten die Dänen in Lille nie ins Zittern. Als Zeichen der Unterlegenheit versuchten die Deutschen in der Schlussminute schon gar nicht mehr anzugreifen und liessen die Zeit herunterlaufen.
Dänemark war das mit Abstand beste Team des Turniers. In acht Spielen gab man keinen Punkt ab. 2016 hatten die Skandinavier den Final gegen Frankreich gewonnen, vor drei Jahren gegen den gleichen Gegner verloren, jetzt sind sie wieder zuoberst.
Die Gastgeber hatten im Viertelfinal in einer dramatischen Verlängerung gegen Deutschland die Segel streichen müssen. Mit dem ersten Olympiasieg seit demjenigen der DDR bei den Boykottspielen von 1980 in Moskau wurde es aber nichts. Im Final passte bei den Deutschen nichts zusammen, es resultierte das einseitigste Endspiel der Olympiageschichte. Bereits zur Halbzeit führten die Dänen mit neun Toren Vorsprung (21:12).
Sie sind derzeit auf der Weltbühne kaum zu schlagen, zuletzt waren sie auch dreimal Weltmeister. Auch für die Zukunft scheinen sie bestens gerüstet. Zwar wird der dreifache Welt-Handballer des Jahres, Mikkel Hansen, seine Karriere beenden. Bester Finaltorschütze war aber der erst 25-jährige Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin mit elf Treffern.
Die Niederländerin Sifan Hassan gewinnt den Marathon – auch Fabienne Schlumpf überzeugt
(sda) Fabienne Schlumpf überzeugt auch in ihrem zweiten Olympia-Marathon. Die Zürcherin belegt Platz 16. Die zweite Schweizer Starterin Helen Bekele nimmt beim Sieg von Sifan Hassan aus den Niederlanden Rang 22 ein.
Die 33-jährige Fabienne Schlumpf kam zwar nicht ganz an ihre vor drei Jahren erreichte Klassierung heran. In Sapporo, wo der Marathon der Spiele in Tokio wegen der Hitze in der Hauptstadt stattfand, hatte sie mit Rang 12 überzeugt. Die Leistung in den Strassen in Paris und Umgebung ist aufgrund des Teilnehmerfeldes, zu dem alle «Grossen» der Zunft gehörten, allerdings noch höher einzuschätzen als jene in Japan.
Schlumpf machte dank einem klug eingeteilten Lauf in der zweiten Hälfte viele Positionen gut und erreichte das Ziel gut fünf Minuten nach Hassan. «Je länger das Rennen dauerte, desto besser fühlte ich mich», resümierte die Schweizer Rekordhalterin, von den Gefühlen übermannt, nach ihrem dritten Start im Zeichen der fünf Ringe. «Ich bin einfach stolz – und all jenen Leuten im Hintergrund dankbar, die dies möglich machen», sagte sie mit Tränen in den Augen. Ihre olympische Premiere hatte Schlumpf vor acht Jahren in Rio de Janeiro in ihrer einstigen Sparte 3000 m Steeple erlebt.
Helen Bekele, deren persönliche Marathon-Bestzeit fast fünf Minuten unter Schlumpfs Schweizer Rekord liegt, war anderthalb Minuten langsamer als ihre neue Teamkollegin. Die gebürtige Äthiopierin, die seit acht Jahren in der Schweiz lebt und mit einem Schweizer verheiratet ist, ist seit gut fünf Monaten Staatsbürgerin ihrer neuen Heimat und seither an Grossanlässen für die Schweiz startberechtigt. Für Äthiopien nahm sie nie an internationalen Meisterschaften teil.
Der Kampf um die Medaillen wurde in der Schlussphase, in der vorerst fünf Läuferinnen vorne lagen, zu einem gnadenlosen Ausscheidungsrennen. Als Erste musste die Weltmeisterin Amane Shankule aus Äthiopien abreissen lassen, dann vermochten auch die Kenianerinnen Sharon Lokedi und Hellen Obiri nicht mehr mitzuhalten. Die Gewinnerin von zweimal Olympia-Silber und zweifache Weltmeisterin über 5000 m sicherte sich Bronze.
Übrig blieben Sifan Hassan und die Weltrekordhalterin Tigst Assefa. Hassan, auch sie gebürtige Äthiopierin, die aber längst für die Niederlande antritt, rang auf den letzten Metern ihre einstige Landsfrau nieder und lief zum dritten Mal zu olympischem Gold. In Tokio hatte sie über 5000 m und 10’000 m triumphiert. Auch im Stade de France war sie an den Vortagen bereits erfolgreich. Über die längsten zwei Distanzen auf der Bahn belegte sie Platz 3.
Julie Derron und Roman Mityukov tragen an der Schlussfeier die Schweizer Fahne
(sda) Die Zürcherin Julie Derron war mit ihrem Silber-Coup im Triathlon eine der positiven Überraschungen im Schweizer Team. Der Genfer Roman Mityukov sorgte mit dem Gewinn von Bronze über 200 m Rücken dafür, dass es auch im Schwimmbecken wieder eine Medaille gab.
«Julie und Roman stehen für Sportarten, die uns auf der Weltbühne immer wieder Freude bereiten», begründete der Schweizer Delegationschef Ralph Stöckli seine Wahl. «Sie beide haben dies mit ihren Leistungen auch in Paris getan.»
Derron und Mityukov folgen auf die Karateka Elena Quirici, welche die Flagge 2021 in Tokio an der Schlussfeier ins Stadion tragen durfte. An der Eröffnungsfeier in Paris kam Mountainbiker Nino Schurter und Schützin Nina Christen die Ehre zuteil, die Schweizer Fahne bei der Bootsparade auf der Seine hochzuhalten.
Schwedisches Gold im Beachvolleyball
(dpa) Der Siegeszug der deutschen Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler hat im Olympia-Final ein Ende gefunden. Im Stadion unter dem funkelnden Eiffelturm verloren die Hamburger gegen die Turnierfavoriten David Ahman/Jonatan Hellvig aus Schweden mit 0:2 (10:21, 13:21). Die Deutschen waren über weite Teile des Spiels chancenlos.
Aber auch der Gewinn der Silbermedaille ist für das Duo ein grosser Erfolg. Der zweite deutsche Gold-Coup bei den Männern nach Julius Brink und Jonas Reckermann 2012 in London blieb aus. 2016 in Rio de Janeiro gewannen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst das Turnier der Frauen. In Paris waren Ludwig und ihre neue Partnerin Louisa Lippmann sowie Svenja Müller/Cinja Tillmann vorzeitig ausgeschieden.
Golferin Métraux stürzt auf der Schlussrunde auf Platz 18 ab
(sda) Die Schweizerin Morgane Métraux gewinnt im olympischen Golfturnier keine Medaille. Sie fällt am Samstag vom 1. auf den 18. Platz zurück. Métraux wurde auf der Schlussrunde früh zurückgebunden. Oder besser: Die 27-jährige Waadtländerin band sich selber zurück. Bogey am ersten Loch, Bogey am zweiten Loch, Triple-Bogey am fünften Loch. Wegen dieser fünf eingebüssten Schläge entschwanden die Medaillen in weite Ferne.
Métraux hatte das Golfturnier der Frauen vom Donnerstagmittag bis Samstagmittag mit Ausnahme von 100 Minuten ständig angeführt. Am vierten Tag lief es ihr aber überhaupt nicht nach Wunsch. Sie verpasste nicht nur Medaille und Diplom, sie fiel sogar noch hinter Teamkollegin Albane Valenzuela zurück, die eine famose 65er-Schlussrunde (7 unter Par) hinlegte. Valenzuela verbesserte sich mit dieser Traumrunde vom 32. auf den 13. Platz.
Gold sicherte sich Lydia Ko aus Neuseeland. Sie hat nun einen kompletten olympischen Medaillensatz nach Silber in Rio 2016 und Bronze 2021 in Tokio. Ko führte sowohl bei den Amateurinnen wie bei den Profis die Weltrangliste an. Mit 18 war sie die jüngste Weltnummer 1 der Golfgeschichte.
Silber ging an die Deutsche Esther Henseleit, Bronze an die Chinesin Xiyu Lin.
Fünfkämpfer Dällenbach fällt weit aus den Medaillenrängen – Schlussrang 14
(sda) Alexandre Dällenbach verpasst eine Olympiamedaille im Modernen Fünfkampf. Der 33-Jährige Romand fällt am Finaltag im abschliessenden Laser Run noch vom 2. auf den 14. Platz zurück. Dem ehemaligen Triathleten entglitt die Medaille am Schiessstand. An diesem leistete sich Dällenbach entschieden zu viele Fehlschüsse. Gold holte sich der favorisierte Ägypter Ahmed Elgendy.
Davor hatte sich der auf La Réunion lebende Dällenbach eine ausgezeichnete Ausgangslage geschaffen. Im Reiten kam er mit einem Abwurf durch, in der Bonus-Runde des Fechtens sicherte er sich Extrapunkte, und im Schwimmen verbesserte er sich mit der zweitbesten Zeit aller Finalisten unter die Top 3.
Hier geht es zum Text zum Frauen-Wettkampf: Drei Jahre nach dem «Hau drauf»-Skandal: Wieder Drama, wieder Tränen bei den deutschen Fünfkämpferinnen
US-Fussballerinnen gewinnen zum fünften Mal Gold – dank perfektem Teamwork
In der 61. Minute war es so weit. Unter hoffnungsfrohem Applaus betrat Marta das Feld. Die beste Fussballerin der Geschichte stand vor ihrem letzten und schwierigsten Job, sie sollte die Wende im Olympiafinal herbeiführen, denn Brasilien lag mit 0:1 zurück. Marta versuchte alles, zeigte noch einmal Technik und Spielverständnis, aber sie ist inzwischen eben schon 38 Jahre alt und bestritt ihren 202. und wohl letzten Match mit der Seleção. Gegen die dicht gestaffelte Abwehr der USA kam Brasilien nicht mehr durch. Die Amerikanerinnen gewannen zum fünften Mal die Goldmedaille.
Mallory Swanson traf in der 57. Minute mit einem makellosen Finish, und Marta kannte das Skript des Spiels besser, als ihr lieb war. 2004 als junges Talent und 2008 auf der Höhe ihrer Kunst hatte sie gegen die USA auch jeweils mit einem Tor Unterschied den Olympia-Final verloren. Wie damals war Brasilien auch am Samstag im Parc des Princes lange das offensivere, kreativere Team. Aber es nutzte seine Chancen nicht, und die USA machten mit ihrer Siegertradition im Rücken aus weniger mehr.
Es war zwar das Duell zweier alter Bekannter, doch Brasilien hatte seit 2008 in keinem Endspiel mehr gestanden, die USA bei Olympia zuletzt 2012. An der letzten WM vor einem Jahr waren sie als Titelverteidigerinnen schon im Achtelfinal gescheitert, die Brasilianerinnen sogar in der Vorrunde. Damals und fortan hatten die Spanierinnen dominiert; ein Jahr vor der EM in der Schweiz scheiterten die Weltmeisterinnen aber im Olympia-Halbfinal an Brasilien und verpassten gegen Deutschland sogar Bronze.
Also thronen nun wieder die USA über dem Frauenfussball. Unter ihrer neuen Trainerin Emma Hayes, die erst nach Ende der Saison von Chelsea gekommen war, zeigten sie sich als Meisterinnen des Pragmatismus. Alle drei K.-o.-Spiele gewannen sie 1:0. Auch im Final konnten sie sich auf ihre Torhüterin Alyssa Naeher verlassen. Sie hielt glänzend und hatte Glück, dass ein Treffer von Ludmila wegen Abseits aberkannt wurde. Vorne brillierte die neue Stürmerinnen-Generation mit Swanson, Sophia Smith und Trinity Rodman, die zusammen zehn Turniertore erzielten. In der entscheidenden Szene liess Smith den Ball für Swanson durch, weil sie selbst im Abseits gestanden hatte. Der Triumph der USA, er war perfektes Teamwork. (fhp.)
Thomas Bach hört 2025 als IOK-Präsident auf
(dpa) Thomas Bach tritt im nächsten Jahr nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees ab. Der deutsche Spitzenfunktionär wird sich nicht um eine erneute Wahl bemühen, für die zunächst die Amtszeitbegrenzung in der olympischen Charta hätte geändert werden müssen. Das bestätigte Bach am Samstag an der IOK-Generalversammlung in Paris.
Zuvor hatte Bach auf Zeit gespielt. Er schob die Entscheidung über einen längeren Verbleib an der Spitze des IOK auf. Am letzten Wochenende der glanzvollen Sommerspiele von Paris machte er seinen Entscheid nun öffentlich. Er wolle keiner Änderung der olympischen Charta zur Aufhebung der Amtszeitbegrenzung zustimmen, sagte der 70-Jährige an der Generalversammlung. «Unserer Organisation hilft ein Führungswechsel am meisten», erklärte Bach. Er sei in seinem Alter nicht mehr «der beste Kapitän. Neue Zeiten brauchen neue Anführer.»
Thomas Bach übernahm das IOK-Präsidium 2013 als Nachfolger des Belgiers Jacques Rogge und als neunter Obmann insgesamt. Damals setzte er sich auch gegen den Schweizer Denis Oswald durch.
Hier geht es zu unserer Einschätzung zu Thomas Bach vom 25. Juli, vor dem Beginn der Sommerspiele in Paris: Reformer oder Machiavellist? Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees wollte den Sport verändern. Jetzt klammert er sich an seine Macht
Deutsche Basketballer verlieren gegen Serbien
(dpa) Die deutschen Basketballer haben ihre erste Olympiamedaille verpasst. Der Weltmeister verlor in Paris das Spiel um Bronze gegen Serbien mit 83:93 (38:46) und beendete die Sommerspiele damit auf dem enttäuschenden vierten Platz. In einer Neuauflage des letztjährigen WM-Finals war Franz Wagner mit 18 Punkten bester Werfer im deutschen Team.
Die erfolgreiche Ära unter Bundestrainer Gordon Herbert endet damit mit einer Ernüchterung. Unter dem Kanadier hatte die deutsche Mannschaft an der Heim-EM 2022 Bronze und im vergangenen Jahr in Manila sensationell den WM-Titel gewonnen. Herbert wechselt nach Olympia zum deutschen Double-Gewinner Bayern München in die Bundesliga.
Der Deutsche Basketball Bund beendet die Olympischen Spiele in Paris mit einer Medaille. Die 3×3-Frauen hatten sensationell Gold gewonnen.
Das Warten hat ein Ende – Tamirat Tola bringt die Krone des Laufsports zurück nach Äthiopien
Äthiopien ist ein Land der Läufer, und der Marathon steht dort im Ansehen weit über allen anderen Distanzen. Das geht zurück auf Abebe Bikila, einen Leibgardisten des äthiopischen Kaisers, der 1960 barfuss Olympiagold gewann und vier Jahre später in Schuhen noch einmal triumphierte. Haile Gebrselassie, der auf der Bahn Titel und Weltrekorde sammelte, sagte stets, er sei erst dann wirklich gross, wenn er Olympiasieger im Marathon werde.
Er schaffte es nie. Das Gleiche gilt für Kenenisa Bekele, einige Jahre jünger als Gebrselassie und noch erfolgreicher auf der Bahn. Er qualifizierte sich mit 42 Jahren für Paris, doch die alten Beine liessen ihn im Rennen früh zurückfallen. Noch schlimmer erging es Eliud Kipchoge, der sich mit einem dritten Olympiasieg im Marathon unsterblich machen wollte. Der Kenyaner, bald 40-jährig, kämpfte mit Hüftproblemen und gab auf.
Bekele und Kipchoge hatten sich vor 21 Jahren noch an den WM in Paris auf der Bahn duelliert, es wurde oft darüber diskutiert, wer von beiden der grösste Langstreckenläufer sei. Der Marathon der Spiele 2024 hätte eine Antwort bringen können, doch die Uhr lässt sich nicht anhalten im Sport. Für beide kam dieses Rennen zu spät.
Dafür nutze der 32-jährige Tamirat Tola die Bühne, um zu beweisen, dass er zu den Grossen der Gegenwart gehört. Er war 2022 bereits Weltmeister geworden und hatte 2023 den New York City Marathon gewonnen, der ohne Tempomacher ausgetragen wird und deshalb mit Meisterschaftsrennen verglichen werden kann.
Tola bewies in Paris, dass er die Fähigkeit hat, das Heft in die Hand zu nehmen und die Konkurrenz zu dominieren. Er beschleunigte, als die erste Steigung begann, und lief bald einmal allein. Der Parcours von Paris war völlig untypisch für einen Marathon, mit über 430 Höhenmetern und einer steilen Abwärtspassage nach zwei Dritteln der Strecke.
Doch das schien Tola nicht zu stören, er lief die coupierte zweite Hälfte schneller als die erste und unterbot in 2:06:26 den olympischen Rekord. Tola ist der erste äthiopische Olympiasieger im Marathon der Männer seit 24 Jahren. Er wird in der Heimat wie ein König empfangen werden. (reg.)
Afghanische Breakerin setzt Zeichen für Frauenrechte und wird disqualifiziert
(dpa) Die afghanische Breakerin Talash ist nach ihrem Zeichen für Frauenrechte in Afghanistan bei der Olympia-Premiere des Tanzsports disqualifiziert worden. Die 21-Jährige hatte bei ihrem Auftritt am Freitag (9. 8.) einen hellblauen Umhang mit der Aufschrift «Free Afghan Women» («Befreit afghanische Frauen») präsentiert. Dies wertete die World Dance Sport Federation laut einer Mitteilung als «Zeigen eines politischen Slogans» und disqualifizierte die Athletin. Sie war in der Vorqualifikation des Wettbewerbs auch bereits sportlich ausgeschieden.
Talash, die mit bürgerlichem Namen Manizha Talas heisst, ist aus ihrer Heimat nach der Machtübernahme der Taliban geflohen und tritt in Paris als Mitglied des Flüchtlingsteams an.
Politische Botschaften sind Sportlern bei olympischen Wettkämpfen untersagt. Vor den Spielen in Tokio 2021 hatte das Internationale Olympische Komitee allerdings die Regel 50.2 der Olympischen Charta modifiziert. Demnach könne protestiert werden, solange die Prinzipien des Olympismus eingehalten werden, es sich «nicht direkt oder indirekt gegen Menschen, Länder, Organisationen und/oder ihre Würde richtet» und andere Sportler nicht in ihrer Vorbereitung gestört werden.
Talash trat bei Olympia auf dem Place de la Concorde gegen die später viertplatzierte Niederländerin India an. Die Juroren entschieden sich einstimmig für India.
Talash war im August 2021, als islamische Fundamentalisten die Macht in Afghanistan übernahmen, mit ihrem damals zwölf Jahre alten Bruder nach Pakistan geflohen. «Wäre ich in Afghanistan geblieben, hätte ich nicht überlebt», sagte sie der BBC. «Sie hätten mich exekutiert oder zu Tode gesteinigt.» In ihrer Heimatstadt Kabul habe sie Todesdrohungen erhalten.
Annik Kälin im Siebenkampf starke Vierte – Schweizer 100-Meter-Frauenstaffel disqualifiziert
(sda) Die Schweizer Leichtathletin Annik Kälin stellt im olympischen Siebenkampf einen Landesrekord auf. Trotzdem verpasst die 24-jährige Bündnerin als Vierte eine Medaille. Kälin übertraf ihren vor zwei Jahren in München aufgestellten Schweizer Rekord um satte 124 Punkte. Am Ende reichten die 6639 Zähler jedoch nicht für olympisches Edelmetall. Zu Bronze fehlten ihr 68 Punkte.
Am Vormittag hatte sich Kälin dank tollen Leistungen im Weitsprung und mit dem Speer im Zwischenklassement um drei Positionen verbessert. Vor dem abschliessenden 800-m-Lauf lag sie im 3. Rang und konnte sich berechtigte Medaillenhoffnungen machen. Doch die Konkurrenz war zu wenig distanziert, im Lauf büsste Kälin trotz guter Leistung Terrain ein.
Olympiasiegerin wurde – wie schon 2016 in Rio de Janeiro und vor drei Jahren in Tokio – Nafissatou Thiam. Die Belgierin lief direkt vor Kälin ins Ziel und hatte am Ende 36 Punkte mehr auf dem Konto als die Britin Katarina Johnson Thompson.
Die Schweizer 4×100-m-Staffel der Frauen lief im Olympia-Final auf Platz 6, wurde kurz nach dem Rennen aufgrund eines Fehlers bei der letzten Übergabe aber disqualifiziert. Mit einer Zeit von 42,67 Sekunden hätten dem Quartett um Salomé Kora, Sarah Atcho-Jaquier, Léonie Pointet und Mujinga Kambundji sieben Zehntel zu Bronze gefehlt.
Gold sicherten sich im Regen von Paris wie erwartet die Amerikanerinnen Melissa Jefferson, Twanisha Terry, Gabrielle Thomas und Sha’carri Richardson. Das US-Quartett musste lange kämpfen, verwies aber Grossbritannien und Deutschland auf die weiteren Podestplätze.
Eine grosse Überraschung gab es im Final der 4×100-m-Staffel der Männer. Die Favoriten aus den USA, die aufgrund einer Corona-Erkrankung ohne Olympiasieger Noah Lyles antreten mussten, gingen leer aus. Nach einem Fehler beim ersten Wechsel wurde das US-Quartett disqualifiziert.
Gold ging in einem engen Rennen an die kanadische Staffel. Andre De Grasse, in Tokio Olympiasieger über 200 m, vergoldete die tolle Vorarbeit von Aaron Brown, Jerome Blake und Brendon Rodney und lief nach 37,50 Sekunden über die Ziellinie. Silber sicherte sich mit sieben Hundertsteln Rückstand Südafrika, Bronze ging an das britische Quartett.
Ditaji Kambundji schied über 100 m Hürden in den Halbfinals aus. Die Bernerin belegte in der zweiten der drei Serien in 12,68 Sekunden Platz 5 und verpasste damit eine besondere Premiere. Die EM-Zweite dieses Jahres hätte für die erste Schweizer Final-Teilnahme im Hürdensprint bei Olympischen Spielen sorgen können. Mit der gelaufenen Zeit lag die jüngere Schwester von Mujinga Kambundji 28 Hundertstel über dem eigenen Schweizer Rekord.
Weitere Finals. Männer. 400 m Hürden: 1. Rai Benjamin (USA) 46,46. 2. Karsten Warholm (NOR) 47,06. 3. Alison dos Santos (BRA) 47,26. – Drei: 1. Jordan Alejandro Diaz Fortun (ESP) 17,86. 2. Pedro Pichardo (POR) 17,84. 3. Andy Diaz Hernandez (ITA) 17,64. – Frauen. 400 m: 1. Marileidy Paulino (DOM) 48,17 (OR). 2. Salwa Eid Naser (BRN) 48,53. 3. Natalia Kaczmarek (POL) 48,98. – 10 000 m: 1. Beatrice Chebet (KEN) 30:43,25. 2. Nadia Battocletti (ITA) 30;43,35. 3. Sifan Hassan (NED) 30:44,12. – Kugel: 1. Yemisi Ogunleye (GER) 20,00. 2. Maddison-Le Wesche (NZL) 19,86. 3. Song Jiayuan (CHN) 19,32.
Boxerin Khelif feiert emotionalen Olympiasieg
(dpa) Die algerische Boxerin Imane Khelif hat dem von einer aufgeheizten Geschlechter-Debatte ausgelösten Druck auch im Olympia-Final standgehalten und Gold gewonnen. Die 25-Jährige setzte sich im Weltergewicht gegen die chinesische Weltmeisterin Yang Liu einstimmig nach Punkten durch und wurde Olympiasiegerin.
«So Gott will, wird diese Krise in einer Goldmedaille gipfeln, das wäre die beste Antwort», hatte Khelif zuletzt gesagt. Auch im finalen Kampf auf dem Court Philippe Chatrier im Stade Roland Garros wurde sie vor rund 15 000 Zuschauern frenetisch angefeuert und bejubelt. Nach der Urteilsverkündung führte Khelif in der Ringmitte wieder ihren Jubeltanz um die eigene Achse auf und wurde anschliessend unter tosendem Jubel der Fans von einem algerischen Betreuer auf dessen Schultern getragen.
Hier geht es zu unserem Porträt: Imane Khelif hat an Olympia eine Debatte über Geschlechter und Testosteronwerte ausgelöst. Nun hat sie Gold gewonnen. Wer ist die Boxerin eigentlich?.
Erstes Gold für Deutschland in der Rhythmischen Gymnastik
(dpa) Darja Varfolomeev hat sich in die Geschichtsbücher geturnt. 345 Tage nach ihrem Fünffach-Triumph an den Weltmeisterschaften hat die 17-Jährige sich zur ersten deutschen Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik gekrönt. Varfolomeev triumphierte in Paris im Mehrkampf mit Reifen, Ball, Keulen und Band mit 142,850 Punkten. Zweite wurde Borjana Kaleyn aus Bulgarien mit 140,600 Punkten vor der italienischen Mitfavoritin Sofia Raffaeli (136,300).
Für den Deutschen Turner-Bund (DTB) war es zugleich die erste Medaille an den Spielen in Frankreichs Hauptstadt und die erste Olympia-Plakette in der Gymnastik seit Bronze durch Regina Weber 1984 in Los Angeles. Weber ist die Mutter des deutschen Fussball-Nationalspielers Leroy Sané.
Mit dem Olympiasieg hat Varfolomeev auch einen aussergewöhnlichen Karriereweg vergoldet. Mit drei Jahren hat sie angefangen, wie ihre Mutter Rhythmische Sportgymnastik zu betreiben. Als Zwölfjährige kam sie zunächst ohne Eltern und ohne die Sprache zu sprechen, aus dem westsibirischen Barnaul nach Deutschland.
Dank eines deutschen Grossvaters konnte sie die Staatsbürgerschaft wechseln. Inzwischen lebt sie mit ihrem Vater und ihrer Chihuahua-Hündin unweit von Stuttgart. Ihre Mutter ist weiterhin in Russland, war aber beim Gold-Coup in der Arena Porte de La Chapelle.
Golferin Métraux weiter auf Medaillenkurs
(sda) Morgane Métraux steht auch nach drei von vier Runden des olympischen Golfturniers an der Spitze der Rangliste. Die Westschweizerin muss aber die Neuseeländerin Lydia Ko aufschliessen lassen.
Die erste Bewährungsprobe glückte Morgane Métraux. Noch nie führte sie an einem derart grossen Turnier, mit derart starken Spielerinnen, ein Turnier an. Die Nerven der 27-Jährigen hielten: Sie spielte zwar nicht mehr ganz so gut wie am Mittwoch (70 Schläge) und am Donnerstag (66). Aber sie beendete die dritte Runde immerhin gemäss der Platznorm (71).
Phänomenal gelang Métraux der Abschluss. Mit einem «Eagle» (2 unter Par) schloss sie am letzten Loch wieder zur Spitze auf. Die Führung hatte sie am Freitagnachmittag nach 30 Stunden an der Spitze des Leaderboards abgeben müssen, weil sie auf den Löchern 10 bis 13 drei Bogeys (1 über Par) produzierte.
Von den Medaillen träumen vor der Schlussrunde noch mindestens 20 Golferinnen. Nicht in diesem Kreis ist die andere Schweizerin Albane Valenzuela, die nach drei Runden mit elf Schlägen Rückstand den 32. Platz belegt.
Deutschlands Handballer spielen um Gold
(dpa) Die deutschen Handballer stehen dank einer Glanzleistung von Torhüter Andreas Wolff im Final der Olympischen Spiele und haben mindestens die Silbermedaille schon auf sicher. Zwei Tage nach dem epischen Erfolg über Topfavorit Frankreich besiegte die junge Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason auch die erfahrenen Spanier mit 25:24 (12:12) und kann die deutschen Handball-Festtage am Sonntag (ab 13.30 Uhr) mit einem Gold-Coup maximal veredeln.
Gegner im Final von Lille sind entweder die Slowenen, gegen die Deutschland in der Vorrunde gewonnen hatte, oder Weltmeister Dänemark. Der Finaleinzug ist schon jetzt der grösste Erfolg für die deutschen Handballer seit Olympia-Silber 2004 in Athen, dem WM-Triumph 2007 im eigenen Land sowie dem EM-Coup 2016.
Fünfkämpfer Dällenbach überraschend souverän im Final
(sda) Der Westschweizer Alexandre Dällenbach qualifiziert sich auf überzeugende Art und Weise für den Final des olympischen Modernen Fünfkampfs. Dem 33-jährigen Quereinsteiger bietet sich damit am Samstag die Chance, als erster Schweizer eine Olympiamedaille in dieser Sportart zu gewinnen.
Einen Tag nach dem 5. Rang im Fechten zum Auftakt belegte der auf der Insel La Réunion lebende ehemalige Triathlet in den vier Disziplinen vom Freitag den 2. Platz in seiner Halbfinal-Serie. Fürs Weiterkommen war eine Klassierung in den Top 9 nötig. Im Final werden die Karten am Samstag neu gemischt, einzig das Fechten vom Donnerstag fliesst in die Schlusswertung. Der erste der vier Final-Wettkämpfe beginnt um 17.30 Uhr.
Am Freitag schwächelte Dällenbach einzig im Schiessen des abschliessenden Laser Runs, seiner schwächsten Disziplin. Er sagte: «Das heute war ein grosser Moment für mich. Ich bin ein Amateur, mit der Teilnahme an Olympischen Spielen erfüllt sich ein Lebenstraum. Der Druck vor dem Laser Run war gross. Dort kann es ganz schnell nach unten gehen, doch ich bewahrte die Ruhe.»
Letztmals war die Schweiz 2008 in Peking im Modernen Fünfkampf an Olympischen Spielen vertreten. Belinda Schreiber liebäugelte damals als krasse Aussenseiterin mit einer Medaille, fiel am Schluss aber vom 3. auf den 11. Platz zurück.
Ma Long mit sechstem Gold erfolgreichster Sportler Chinas
(sda/apa) Der Tischtennisspieler Ma Long hat am Freitag seine sechste Goldmedaille an Olympischen Sommerspielen gewonnen. Der 35-Jährige gewann im Final mit dem als Titelverteidiger angetretenen chinesischen Team 3:0 gegen Schweden. Ma war schon zuvor der erfolgreichste chinesische Tischtennis-Spieler bei Olympia, nun stieg er zum erfolgreichsten Chinesen quer über alle Sportarten auf.
Neben Schweden schaffte auch Frankreich den Sprung auf das Podest. Erstmals waren damit zwei europäische Teams in den ersten drei zu finden. Die Franzosen setzten sich im Spiel um Bronze gegen Japan mit 3:2 durch.
Bronze für deutsche Fussballerinnen
(sda) Im Fussballturnier der Frauen gewinnt Deutschland das Spiel um die Bronzemedaille in Lyon gegen Weltmeister Spanien 1:0. Giulia Gwinn erzielte vom Penaltypunkt aus in der 65. Minute das einzige Tor des Spiels. Die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger parierte in der 99. Minute einen Elfmeter der Spanierinnen.
Für Trainer Horst Hrubesch (73) war es ein glänzender Abschluss. 2016 in Rio de Janeiro holte er mit dem Männer-Team Olympia-Silber. Deutschlands Fussballerinnen errangen damals in Brasilien sogar Gold. Nun sicherten sie sich zum vierten Mal nach 2000, 2004 und 2008 die Bronzemedaille.
Das deutsche Frauen-Nationalteam wird nun von Christian Wück übernommen, was schon seit längerer Zeit feststeht. Bis zur Europameisterschaft in der Schweiz steht dem deutschen Team ein grösserer Umbruch bevor.
Coronavirus: Keine weiteren Starts für Noah Lyles
(sda) Noah Lyles wird an den Spielen in Paris keine weiteren Wettkämpfe bestreiten. Der Amerikaner muss auf die geplanten Starts in den Staffeln wegen seiner Corona-Erkrankung verzichten.
«Ich denke, das wird für mich das Ende der Spiele in Paris sein. Es sind nicht die Olympischen Spiele, von denen ich geträumt habe, aber sie hinterlassen so viel Freude in meinem Herzen», schrieb Lyles auf X.
Beim 100-m-Olympiasieger war die Infektion mit dem Coronavirus am Dienstag festgestellt worden. Lyles entschied sich dennoch für den Start im 200-m-Rennen, in dem er Platz 3 belegte. Ursprünglich hatte er geplant, auch in den Staffeln über 100 m und 400 m anzutreten.
USA in extremis zum Sieg – Final-Neuauflage gegen Frankreich
(sda) Wie vor drei Jahren in Tokio kommt es im olympischen Basketballturnier zum Final USA gegen Frankreich. Der Rekord-Olympiasieger USA lag gegen den WM-Zweiten Serbien vor dem letzten Viertel mit 13 Punkten in Rückstand (63:76). Doch die Star-Truppe um die NBA-Superstars LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant konnte die von Nikola Jokic angeführten Serben mit einem furiosen Schlussviertel noch abfangen. Am Ende setzten sich die favorisierten Amerikaner doch noch mit 95:91 durch.
Vor drei Jahren in Tokio unterlag Frankreich im Final nach harter Gegenwehr mit 82:87. Für die USA war es das vierte Basketball-Gold hintereinander – und das 16. insgesamt an Olympischen Spielen.
Sydney McLaughlin-Levrone mit Weltrekord zu Gold
(sda) Sydney McLaughlin-Levrone krönt sich über 400 m Hürden zur Olympiasiegerin. Die Amerikanerin verbessert ihren eigenen Weltrekord um 28 Hundertstel. McLaughlin-Levrone liess ihrer grossen Konkurrentin Femke Bol aus den Niederlanden, die sich mit Platz 3 begnügen musste, in 50,37 Sekunden nicht den Hauch einer Chance. Zweite wurde die Amerikanerin Anna Cockrell.
Tebogo sprintet zu Gold, Lyles mit Corona zu Bronze
(sda/dpa/afp) Letsile Tebogo gewinnt den Final über 200 m. Der Sprinter aus Botswana, WM-Dritter von 2023, schlägt den grossen Favoriten Noah Lyles und krönt sich zum ersten afrikanischen Olympiasieger im Sprint.
Tebogo dominierte den Final und distanzierte die Konkurrenz um 16 Hundertstel und mehr. Der 21-Jährige kam in einer Zeit von 19,46 Sekunden ins Ziel. Erst vier Menschen absolvierten die 200 m schneller.
Zweiter wurde der Amerikaner Kenneth Bednarek. Dessen Landsmann Noah Lyles, der nach Gold über 100 m das Double angestrebt hatte, musste sich im Stade de France mit Bronze begnügen. Nach dem Rennen wurde der dreifache Weltmeister mit einem Rollstuhl aus dem Innenraum gebracht, weil er diesen auf eigenen Beinen nicht mehr verlassen konnte. Wie der amerikanische Verband kurz nach dem Rennen bekanntgab, war der Sprinter aus Florida positiv auf Covid getestet worden.
Deutsche Basketballer verpassen den Final
(dpa) Der grosse Gold-Traum der deutschen Basketballer ist auf bittere Art und Weise geplatzt. Der Weltmeister verlor bei den Olympischen Spielen im Halbfinal gegen Gastgeber Frankreich in einer dramatischen Partie mit 69:73 und verpasste damit den Final. Stattdessen geht es für die Mannschaft am Samstag in Paris um die Bronzemedaille. Gegner ist dann Serbien.
Frankreich nahm vor 15 000 euphorisierten Fans eindrucksvoll Revanche für die klare Niederlage in der Vorrunde in Lille. Bester deutscher Werfer war Dennis Schröder mit 18 Punkten. Für die deutsche Auswahl, die in der zweiten Halbzeit einen Leistungseinbruch erlebte, war es die erste Niederlage in einem Turnierspiel seit dem verlorenen Halbfinale gegen Spanien bei der Heim-EM 2022. Bei der WM im Vorjahr war das Team von Bundestrainer Gordon Herbert ohne Niederlage zum Titel gerauscht.
Mehr dazu im folgenden Bericht: Deutschlands Basketballer verpassen den Olympia-Final – können aber trotzdem Geschichte schreiben
Tanja Hüberli und Nina Brunner spielen um Bronze
(sda) Die Schweizer Beachvolleyballerinnen Tanja Hüberli und Nina Brunner spielen am Freitagabend in Paris um Bronze statt um Olympiagold. Die erste Niederlage im Turnier gegen die Kanadierinnen ist alles andere als zwingend.
Am Ende knien Melissa Humana-Paredes und Brandie Wilkerson im Sand, während Tanja Hüberli und Nina Brunner fassungslos am Netz stehen. 12:15 im Entscheidungssatz hatten sie einen Halbfinal verloren, den sie so lange sicher im Griff hatten. Diese Niederlage tut weh, das war den Zentralschweizerinnen nach der Partie deutlich anzumerken.
Mit eineinhalb Beinen standen Hüberli/Brunner im Final und hätten damit eine Medaille auf sicher gehabt. Lange waren sie genauso souverän aufgetreten wie auf dem Weg in den Halbfinal. Im ersten und im zweiten Satz hatten sie einen Rückstand von mehreren Punkten souverän und mit grosser Ruhe wettgemacht. Beim Stand von 20:19 kamen sie zu einem Matchball, dem sie noch eine Weile nachtrauern werden.
Sie wehrten den Angriff der Kanadierinnen ab, doch der Pass von Hüberli auf Brunner geriet etwas ungenau, so dass diese nicht an den Ball kam. Zwei Smash-Fehler von Hüberli später war der erste Satzverlust im Turnier Tatsache. Davon erholten sich die Schweizerinnen nicht mehr ganz. Zwar holten sie im entscheidenden Tiebreak noch einmal einen 2:5-Rückstand auf und führten bei 10:9 ein einziges Mal. Nach einer knappen Stunde hatten aber die Kanadierinnen das bessere Ende.
Für Hüberli und Brunner war es ein bitteres, denn sie hatten die Partie lange dominiert. Den ersten Satz gewannen sie nach einem Dreipunkte-Rückstand auch dank fünf Punkten in Folge vom 11:11 zum 16:11 klar 21:14. Lange deutete nichts auf den Umschwung hin.
«Wir haben auch heute gut gespielt und müssen uns nichts vorwerfen», stellte Brunner nach der Niederlage fest. Die Enttäuschung in ihren Gesichtern war aber nicht zu übersehen.
Damit ist noch nicht sicher, ob es für die Schweiz im Schatten des Eiffelturms wie vor drei Jahren in Tokio eine Medaille gibt. Damals gewannen Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich (heute Mäder) das Bronze-Spiel, nachdem sie im Achtelfinal Hüberli/Brunner ausgeschaltet hatten. Ein solches Happyend bleibt noch immer möglich, um 21 Uhr treffen die Schweizerinnen am Freitag im Kampf um eine Medaille auf die Australierinnen Mariafe Artacho/Taliqua Clancy.
Diplom für Elena Lengwiler im Kite-Surfen
(sda) In der erstmals olympischen Kite-Klasse surfte Elena Lengwiler in einer schwierigen Qualifikation mit nur sechs statt den geplanten 16 Wettfahrten auf den 6. Platz. In den Medal Series musste sie in ihrem Halbfinal darum die vor ihr liegende Amerikanerin Daniela Moroz unbedingt schlagen, um ins Finale zu kommen.
Nach einem guten Start lag die 28-jährige St. Gallerin vorne, fiel jedoch dann bei einer Wende vom Foil und ins Wasser. Mit einer beeindruckenden Aufholjagd gelang es ihr tatsächlich, Moroz in einem Fotofinish noch abzufangen – allerdings erhielt sie wegen einer Berührung einen Strafpunkt und musste den Sieg in ihrem Halbfinale trotzdem der Amerikanerin überlassen.
«Es war ein toller Tag mit endlich richtig guten Bedingungen», freute sich Elena Lengwiler. «Ich freute mich, nochmals einige gute Rennen zufahren. Leider crashte ich eine Wende und ging baden. Trotzdem bin ich sehr glücklich, hier in Marseille dabei gewesen zu sein. Es war ein grandioses Erlebnis.» In der Endabrechnung blieb Lengwiler im 6. Schlussrang und sicherte sich ein Olympia-Diplom.
Morgane Métraux liegt im Golf-Wettbewerb nach zwei Runden in Führung
(sda) Der 27-jährigen Morgane Métraux aus Cully ist am Donnerstag fast eine Traumrunde gelungen. Nach zwei von vier Runden belegt sie den Spitzenplatz.
Die Traumrunde zog Morgane Métraux über zwei Drittel oder über 12 der 18 Löcher durch. Schon nach dem fünften Loch führte die Schweizerin erstmals die Rangliste an. Vier Birdies (1 unter Par) und ein Eagle (2 unter Par) gelangen Métraux bei den ersten sechs Löchern. Auf der neunten Bahn liess Métraux einen zweiten Eagle folgen.
Die ersten neun Löcher, die «Front 9», spielte Métraux mit dem Traum-Skore von 8 unter Par. Dazu ein Vergleich: Erst zweimal gelangen ihr auf der Womens Tour ganze Runden (18 Löcher) mit einem Skore von 7 unter Par. Aber eben: Morgane Métraux konnte die Traumrunde nicht durchziehen. Auf den «Back 9», und vor allem auf den letzten sechs Bahnen, büsste sie noch zwei Schläge ein. Zweimal landeten Bälle der Schweizerin im Wasser, einmal verfehlte sie das Grün.
Mit ihrem Blitzstart am Donnerstagvormittag lancierte Métraux aber das Frauen-Turnier, nachdem am Mittwoch bloss 12 der 60 Golferinnen unter Par gespielt hatten. Métraux zog den Konkurrentinnen davon – und sorgte dafür, dass die Mitfavoritinnen, die später in die zweite Runde starteten, die Offensive suchen mussten.
Aber der Auftritt von Métraux erstaunte. Wenn sie vor dem Turnier von möglichen Medaillen sprach, war das eigentlich weit hergeholt. Gewiss: Morgane Métraux gewann im Mai das Turnier von Evian. Dieser Anlass in Frankreich figuriert aber nicht im Kalender der LPGA-Tour. In der Weltrangliste belegt Morgane Métraux nur Platz 137. An drei ihrer letzten sechs Turniere verpasste sie den «Cut». Auf der LPGA-Tour verpasste sie das Preisgeld (oder den Cut) sogar an 10 der letzten 15 Turniere. Nur einmal – unmittelbar nach dem Turniersieg von Evian – trumpfte sie auch auf der grossen Frauen-Tour derart auf wie die letzten zwei Tage bei den Sommerspielen in Paris.
Die Schweizer Frauen-Staffel zieht mit Saisonbestleistung in den Final ein
bko. Die Schweizer Sprinterinnen Salomé Kora, Sarah Atcho-Jacquier, Léonie Pointet und Mujinga Kambundji haben als Dritte ihres Vorlaufs die direkte Qualifikation für den Staffel-Final über 4 x 100 m geschafft. Somit sind sie in der Medaillen-Entscheidung am Freitagabend (19.30 Uhr) mit dabei. Mit 42,38 Sekunden erzielten die Schweizerinnen die sechstbeste Zeit, der Landesrekord liegt bei 42,05. Die Bestzeit stellten die Sprinterinnen aus den USA in 41,94 auf, sie gewannen diesen Vorlauf vor den Deutschen.
Vor drei Jahren in Tokio hatte die Schweizer Sprint-Staffel – damals mit Kambundji und Kora – als Vierte die Bronzemedaille um zwei Zehntel verpasst.
Der Kajak-Vierer der Deutschen erringt Olympia-Gold
(dpa) Die deutschen Kanuten haben an den Olympischen Spielen in Paris Gold im Kajak-Vierer gewonnen. Max Rendschmidt, Max Lemke, Jacob Schopf und Tom Liebscher-Lucz setzten sich im Final über 500 Meter durch.
Und auch die deutschen Kanutinnen gewannen im Kajak-Vierer Edelmetall. Im Final über 500 Meter mussten sich Paulina Paszek, Jule Hake, Pauline Jagsch und Sarah Brüssler nur dem Boot aus Neuseeland geschlagen geben – sie gewannen Silber. Im Ziel fehlten lediglich 0,42 Sekunden zum ersten Olympiasieg eines deutschen Frauen-Quartetts in dieser Disziplin seit 2008 in Peking.
Der Steeple-Weltrekordhalter Girma ist nach schwerem Sturz wohlauf
(sda) Der äthiopische Leichtathletik-Verband hat nach dem schweren Sturz von des Weltrekordhalters Lamecha Girma im Olympia-Final über 3000 m Steeple Entwarnung gegeben. Dem 23-Jährigen gehe es gut, er habe keine Verletzungen am Kopf oder an den Beinen erlitten, teilte der Verband am Donnerstag mit.
Girma war am Mittwochabend im Final über 3000 Meter Steeple an der vorletzten Barriere rund 200 Meter vor dem Ziel schwer gestürzt und regungslos liegen geblieben. Der Äthiopier musste später auf einer Trage abtransportiert werden. Im Spital wurden aber keine schwereren Verletzungen festgestellt.
Auch Boxerin Lin im Final
(sda/dpa) Auch Boxerin Lin Yu-Ting hat dem Druck in der Geschlechter-Debatte weiter standgehalten und ist in den Olympiafinal eingezogen. Einen Tag nach der Algerierin Imane Khelif gewann auch die 28-Jährige aus Taiwan ihren Halbfinal durch einen einstimmigen Punktsieg gegen die Türkin Esra Yildiz. Lin kämpft damit im Federgewicht am Samstag um Gold. Am Dienstag hatte Khelif den Finaleinzug im Weltergewicht perfekt gemacht.
Die Kämpfe von Lin und Khelif werden von einer heftig geführten Startrecht-Kontroverse begleitet. Diese geht weit über den Sport hinaus und erfasst auch höchste politische Kreise. Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher spezifizierten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und «im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile» gehabt.
Das IOC nannte es einen «willkürlichen Entscheid ohne ordnungsgemässes Verfahren» und liess Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten massgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung.
Kein Final für Jason Joseph
(sda) Wie schon vor drei Jahren in Tokio verpasst Jason Joseph auch in Paris über 110 m Hürden den Einzug in den Olympia-Final. Der 25-jährige Basler klassiert sich in seinem Halbfinal nur auf Platz 6 und scheidet aus.
Nach einem verhaltenen Start konnte Joseph nicht zulegen. Mit der Zeit von 13,43 Sekunden blieb der EM-Dritte von Rom nicht nur deutlich über seiner persönlichen Bestzeit (13,08), sondern auch über jener Zeit, mit der er seinen Vorlauf gewonnen hatte. Jene 13,26 hätten für den Einzug in den Final gereicht.
«Es war nicht das, was ich zeigen wollte», sagte Joseph nach dem Rennen. Der Halbfinal sei eine Zusammenfassung seiner bisherigen Saison gewesen, resümierte er: «Die Konstanz hat gefehlt.»
Sieg gegen Frankreich: Deutsche Handballer stehen im Olympia-Halbfinal
(dpa) Deutschlands Handballer dürfen bei den Olympischen Spielen weiter auf eine Medaille hoffen. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason hat im Viertelfinal gegen den Europameister Frankreich nach Verlängerung mit 35:34 (29:29, 14:17) gewonnen und erreichte damit den Halbfinal. Dort trifft die DHB-Auswahl am Freitag auf Spanien.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte das DHB-Team mit sechs Toren zurückgelegen. Auch kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit sahen die Deutschen bei einem Tor Rückstand und Ballbesitz Frankreich schon wie der Verlierer aus, doch in letzter Sekunde gelang Renars Uscins der Ausgleich. Der Jungstar war mit 14 Toren bester deutscher Werfer.
Die deutschen Handballer haben nun die Chance auf das erste Edelmetall an einem grossen Turnier seit Olympia-Bronze 2016 in Rio de Janeiro.
Die Duelle bei der Heim-EM im Januar sowie der WM im Vorjahr hatte Deutschland jeweils verloren. Mit ihrem ersten Pflichtsieg gegen Frankreich seit 2013 revanchierte sich das deutsche Team auch im Namen der DHB-Frauen, die am Vortag gegen die Équipe Tricolore im Viertelfinale gescheitert waren.
Maud Jayet verpasst eine Medaille im Segeln
(sda) Maud Jayet ist im abschliessenden Medal Race der ILCA-6-Klasse leer ausgegangen. Die Waadtländerin wurde Siebente und verpasste als Gesamtvierte die erste Schweizer Olympiamedaille im Segeln seit 56 Jahren.
Jayets Rückstand aufs Podest betrug letztlich deutliche 15 Rangpunkte. Die Niederländerin Marit Bouwmeester stand bereits vor dem finalen zehnten Lauf als Olympiasiegerin fest. Silber sicherte sich die dänische Weltmeisterin Anne-Marie Rindom, die Olympiasiegerin von Tokio. Bronze ging an die Norwegerin Line Flem Höst.
Jayet durfte sich vor dem Medal Race der besten zehn, das wegen des flauen Windes von Dienstag auf Mittwoch und dann nochmals um zwei Stunden verschoben werden musste, noch berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen. Als Vierter des Zwischenklassement fehlten der Waadtländerin fünf Punkte (3 Ränge im doppelt zählenden Medal Race), um Flem Höst noch von Platz 3 zu verdrängen. Die Norwegerin zeigte nach dem Geduldsspiel allerdings keine Schwäche und brachte die Medaille mit einem souveränen 2. Rang über die Ziellinie.
Jayet hätte vor der Norwegerin ins Ziel kommen und darauf hoffen müssen, dass sich noch zwei Boote dazwischen klassieren. Deshalb nahm die 28-Jährige aus Lutry von Beginn an viel Risiko bei der Linienwahl, doch der Wind war nicht auf ihrer Seite.
Dominic Lobalu stürzt im Vorlauf über 5000 m kurz vor dem Ziel – im Final darf er trotzdem starten
(sda) Die Qualifikation über 5000 m der Männer ist am Mittwochmorgen turbulent verlaufen. Im ersten Vorlauf kam es zu mehreren Stürzen. Auf den letzten 200 Metern war auch Dominic Lobalu in ein Gerangel involviert, das den Europameister zu Fall brachte.
Lobalu, der in Paris für das Flüchtlingsteam an den Start gehen muss, weil er noch keinen Schweizer Pass besitzt, kam lediglich als 15. ins Ziel. Weil sein Sturz aber nicht selbstverschuldet war, wurde ihm nachträglich vom Wettkampfrichter ein Startplatz im Final vom Samstag zugesprochen.
Jonas Raess wird im Final nicht dabei sein. Der 30-jährige Zürcher belegte in seinem Vorlauf Rang 12, er verpasste ein Klassierung in den Top 8 um rund zweieinhalb Sekunden.
Ditaji Kambundji steht im Halbfinal
(sda) Ditaji Kambundji hat sich über 100 m Hürden souverän für die Halbfinals qualifiziert. Die 22-jährige Bernerin lief im Stade de France von Saint-Denis 12,81 Sekunden und holte sich als Dritte ihres Vorlaufes ein direktes Ticket für die Halbfinal-Läufe vom Freitagmittag
Sie sei froh, müsse sie nicht noch den Hoffnungslauf am Donnerstag absolvieren, sagte Kambundji anschliessend im Interview mit SRF. Die frühere Silbermedaillengewinnerin von Rom lief wurde mit ihrer Zeit 13. aller Qualifizierten und blieb 41 Hundertstel über ihrem Schweizer Rekord. Um sich am Freitag einen der acht Finalplätze zu sichern, wird sich Kambundji also steigern müssen.
Hätte ein Protest Noè Ponti zu Olympia-Bronze verholfen?
(sda) Noè Ponti hat im Olympia-Final über 100 m Delfin die Bronzemedaille möglicherweise auf noch ärgerlichere Weise verpasst. Der zweitplatzierte Kanadier Joshua Liendo schlug am Ende des Rennens offenbar nicht reglementskonform an.
Bilder des Schweizer Senders RSI scheinen zu belegen, dass Liendo im Final am Samstagabend die für die Zeitmessung am Beckenrand montierte Platte nicht ordnungsgemäss berührt hat. Gemäss den Aufzeichnungen des Tessiner Fernsehens hat Liendo die Einrichtung zuerst mit der linken und erst dann mit der rechten Hand touchiert. Die Wettkampfordnung schreibt vor, dass die Platte sowohl bei den Wenden als auch am Ziel mit beiden Händen gleichzeitig berührt werden muss.
Die Verantwortlichen von Swiss Aquatics veröffentlichten in der Nacht auf Mittwoch eine kurze Mitteilung, nachdem sie Kenntnis von den Bildern genommen hatten. Sie seien «in Absprache mit Swiss Olympic dabei, die Fakten zu untersuchen und die möglichen nächsten Schritte zu besprechen».
Eine nachträgliche Anpassung der Rangliste beziehungsweise eine Disqualifikation von Liendo wird es nicht geben. Das Reglement von World Aquatics besagt, dass ein Protest innert 30 Minuten nach Wettkampf-Ende deponiert werden muss. Zudem hat der Schwimmrichter unmittelbar nach dem Rennen keinen Verstoss gemeldet.
Ponti hatte in seiner bevorzugten Disziplin die Bronzemedaille um eine Zehntelsekunde verpasst. Der Ungar Kristof Milak sicherte sich vor Liendo und dessen Landsmann Ilya Kharun Gold.
Beach-Duo Hüberli/Brunner im Halbfinal, Böbner/Vergé-Dépré scheitern knapp
(sda) Tanja Hüberli und Nina Brunner gewinnen ihren Viertelfinal und spielen im olympischen Beachvolleyball-Turnier um die Medaillen. Im Duell der Europameisterinnen gegen die Weltmeisterinnen setzten sich Hüberli/Brunner gegen die Amerikanerinnen Sara Hughes/Kelly Cheng 21:18, 21:19 durch. Die beiden auf dem Weg in die Viertelfinals überzeugenden Teams lieferten sich teils spektakuläre Ballwechsel. Vor allem Defensivspielerin Brunner konnte immer wieder glänzen.
Die Schweizerinnen, die in Paris in fünf Partien noch keinen Satz abgegeben haben, stehen nun vor zwei weiteren Spielen. Im Halbfinal treffen sie auf die Kanadierinnen Melissa Humana-Paredes/Brandie Wilkerson.
Vor drei Jahren waren Brunner und Hüberli an den Olympischen Spielen in Tokio im Achtelfinal an ihren Landsfrauen Joana Mäder (damals Heidrich) und Anouk Vergé-Dépré gescheitert. Jene Schweizerinnen gewannen später die Bronzemedaille.
Für Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré hingegen ist das Turnier vorbei. Sie verlieren ihren Viertelfinal gegen das australische Duo Taliqua Clancy/Mariafe Artacho 19:21, 21:16, 12:15.
Böbner und Vergé-Dépré, die sich mit vier Siegen in Folge für den Viertelfinal qualifiziert hatten, zeigten eine gute Leistung. Nach verlorenem ersten Satz erzwangen sie einen dritten Durchgang. Bisher hatten sie in Paris beide Entscheidungssätze gewonnen, im dritten scheiterten sie. Die Australierinnen, Olympia-Silbergewinnerinnen von Tokio, zeigten sich in entscheidenden Momenten äusserst abgeklärt. Damit verpassen es die 24-jährige Luzernerin und die 26-jährige Bernerin bei ihrem Olympia-Debüt, um die Medaillen spielen zu dürfen.
Boxerin Khelif kämpft um Gold
(sda/dpa) Die algerische Boxerin Imane Khelif ist trotz der anhaltenden Geschlechter-Debatte um ihre Person in den Olympiafinal eingezogen. Die 25-Jährige gewann ihr Halbfinal gegen Janjaem Suwannapheng aus Thailand einstimmig nach Punkten und boxt am Freitag in der Gewichtsklasse bis 66 kg um Gold.
«So Gott will, wird diese Krise in einer Goldmedaille gipfeln, das wäre die beste Antwort», hatte Khelif nach ihrem Viertelfinalsieg gesagt. Sie wolle in Paris «eine Botschaft an die Menschen in der Welt» senden. Mobbing könne «Menschen zerstören, es kann die Gedanken, den Geist und den Verstand von Menschen töten».
Die Kämpfe von Khelif und Lin Yu-Ting (28), die am Mittwoch in der Gewichtsklasse bis 57 kg um den Finaleinzug boxt, werden von einer heftig geführten Startrecht-Kontroverse begleitet. Diese geht weit über den Sport hinaus und erfasst auch höchste politische Kreise.
Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher erklärten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von den WM 2023 ausgeschlossen worden. Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und «im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile» gehabt.
Das IOK nannte es eine «willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemässes Verfahren» und liess Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten massgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung.
Ingebrigtsen verpokert sich – und geht leer aus
(sda) · Der Topfavorit Jakob Ingebrigtsen ging über 1500 m überraschend leer aus. Der Norweger, Olympiasieger vor drei Jahren, klassierte sich im Final im Stade de France lediglich im 4. Rang. Auf der Zielgeraden wurde der 23-Jährige, der das Rennen äusserst offensiv angegangen war und die Führung gleich auf der ersten Runde an sich gerissen hatte, noch von drei Konkurrenten überholt. Es siegte der Amerikaner Cole Hocker in olympischer Rekordzeit von 3:27,65 Minuten vor Weltmeister Josh Kerr aus Grossbritannien und Yared Nuguse aus den USA.
Gabrielle Thomas wurde über 200 m ihrer Favoritenrolle gerecht. In Abwesenheit der Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah und der Weltmeisterin Shericka Jackson setzte sich die Amerikanerin in 21,83 Sekunden überlegen vor Julien Alfred aus St. Lucia und ihrer Landsfrau Brittany Brown durch. Dina Asher-Smith, die Weltmeisterin von 2019, verpasste die Bronzemedaille um zwei Hundertstel. Für Thomas war es nach Olympia-Bronze in Tokio und WM-Silber in Budapest der grosse Befreiungsschlag. Mujinga Kambundji war in den Halbfinals ausgeschieden.
Finals. Männer. Weitsprung: 1. Miltiadis Tentoglou (GRE) 8,48. 2. Wayne Pinnock (JAM) 8,36. 3. Mattia Furlani (ITA) 8,34. 4. Simon Ehammer (SUI) 8,20. 5. Jacob Fincham-Dukes (GBR) 8,14. 6. Simon Batz (GER) 8,07. – 1500 m. 1. Cole Hocker (USA) 3:27,65 (OR). 2. Josh Kerr (GBR) 3:27,79. 3. Yared Nuguse (USA) 3:27,80. 4. Jakob Ingebrigtsen (NOR) 3:28,24.
Frauen. 200 m: 1. Gabrielle Thomas (USA) 21,83. 2. Julien Alfred (LCA) 22,08. 3. Brittany Brown (USA) 22,20. – 3000 m Steeple: 1. Winfred Yavi (BRN) 8:52,76 (OR). 2. Peruth Chemutai (UGA) 8:53,34. 3. Faith Cherotich (KEN) 8:55,15. – Hammer: 1. Camryn Rogers (CAN) 76,97. 2. Annette Nneka Echikunwoke (USA) 75,48. 3. Zhao Jie (CHN) 74,27.
Timo Bolls royales Karriereende
(sda/dpa) Vor den Augen von Schwedens König Carl XVI. Gustaf und der Basketball-Ikone Dirk Nowitzki ist die internationale Karriere des deutschen Tischtennis-Stars Timo Boll (43) am Dienstag zu Ende gegangen. Angeführt vom früheren Weltranglisten-Ersten verlor die deutsche Mannschaft an den Olympischen Spielen in Paris ihren Viertelfinal gegen Europameister Schweden glatt mit 0:3.
Boll hatte im Mai angekündigt, nach seinen siebten Sommerspielen nur noch ein Jahr für seinen Klub Borussia Düsseldorf spielen zu wollen. Das Aufgebot an Prominenz in der schmucklosen Arena Sud 4 von Paris war dem Abend angemessen. Superstar Nowitzki, seit Jahren ein enger Freund von Boll, und Schwedens König mit seiner Ehefrau Silvia nahmen auf der Haupttribüne Platz.
Deutsche Fussballerinnen verlieren Halbfinal gegen die USA
(dpa) Aus der Traum vom Final für Deutschlands Fussballerinnen: Sie sind trotz heftiger Gegenwehr und kluger Taktik im Halbfinal an den USA gescheitert. Sophia Smith (95. Minute) erzielte vor gut 15 000 Zuschauern in Lyon das entscheidende Tor beim 1:0 nach Verlängerung für die vierfachen Goldmedaillen-Gewinnerinnen. Gegen die USA hatten die Deutschen schon in der Vorrunde verloren (1:4).
Ohne Captain Alexandra Popp (Infekt) und Torjägerin Lea Schüller (Entzündung der Patellasehne) blieb das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch glücklos – und hofft jetzt im Spiel um Platz drei am Freitag auf Bronze. Gegner ist dann Weltmeister Spanien.
Mit den USA im Final ist Brasilien, das in Marseille gegen Spanien keine Mühe bekundete und 4:2 siegte. Ein Eigentor von Irene Paredes brachte die Südamerikanerinnen bereits früh auf die Siegerstrasse. Nach zwei Finalniederlagen gegen die USA (2004 und 2008) soll es für die Brasilianerinnen im dritten Anlauf mit Gold klappen. Die Amerikanerinnen haben vier der seit 1996 im Programm vertretenen olympischen Fussballturniere gewonnen, warten aber seit 2012 auf den fünften Olympiasieg.
Im Final wieder mittun kann Marta. Für die 38-jährige Ausnahmespielerin Brasiliens, die den Viertel- und Halbfinal gesperrt verpasst hatte, wird es das letzte Spiel ihrer Karriere sein.
Seglerin Jayet muss sich im Medal Race gedulden
(sda) Es herrschen weiterhin flaue Winde vor Marseille. Das Medal Race der ILCA 6 mit der Westschweizerin Maud Jayet musste verschoben werden, es wird am Mittwoch nachgeholt. Jayet hat als Vierte des Zwischenklassements noch Medaillenchancen, aber Gold ist weg.
Yves Mermod/Maja Siegenthaler haben sich in der 470-Mixed-Klasse ebenfalls fürs Medal Race qualifiziert. Mit einem Laufsieg und einem anschliessenden soliden 9. Platz verbesserten sie sich in den 6. Zwischenrang.
Nur gerade einen Lauf konnten die Kiterinnen surfen – und aus Schweizer Sicht war es erst noch ein unglücklicher: Kurz vor dem Start schlief der Wind auf der einen Seite der Startlinie komplett ein. Nicht weniger als 8 von 20 Kiterinnen waren in dieser Zone, blieben dort stehen und schafften es daher nicht zum Start – unter ihnen Elena Lengwiler.
Dass die Wettfahrtleitung das Startprozedere trotzdem weiterlaufen liess, war nicht nur aus Schweizer Sicht ein fragwürdiger Entscheid. Verschiedene Nationen haben denn auch einen Protest gegen diesen Lauf eingereicht. Lengwiler ist aktuell trotzdem noch im guten 6. Zwischenrang klassiert.
Griechische Stabhochspringerin vierter Dopingfall
(sda/afp) Die Griechin Eleni-Klaoudia Polak, die in der Qualifikation im Stabhochsprung ausgeschieden war, wurde wegen eines positiven Dopingtests vorläufig suspendiert. Dies teilten die Organisatoren der Olympischen Spiele in Paris mit.
Polak, die am Montag mit einem Sprung über 4,20 m ausgeschieden war, wurde wegen eines «abnormalen Analyse-Ergebnisses» nach einer Dopingkontrolle disqualifiziert und bis zum weiteren Verfahren suspendiert, schrieb die Organisation in einer Erklärung ohne weitere Details.
Polak ist nach der irakischen Judoka Sajjad Sehen, der nigerianischen Boxerin Cynthia Ogunsemilore und dem afghanischen Judoka Mohammad Samim Faizad der vierte Dopingfall der Olympischen Spiele in Paris.
Bonvin, Mumenthaler und Svensson bleiben in den Hoffnungsläufen hängen
(sda) Julien Bonvin über 400 m Hürden sowie die 200-m-Läufer Timothé Mumenthaler und Felix Svensson sind in den Hoffnungsläufen vom Dienstag hängen geblieben.
Bonvin klassierte sich in seinem Lauf in 49,08 Sekunden im 3. Rang und verpasste die Qualifikation für die Halbfinals um gut zwei Zehntel. Mumenthaler benötigte über die halbe Bahnrunde 20,67 Sekunden. Der Europameister von Rom war um vier Hundertstel langsamer als tags zuvor im Vorlauf, ihm fehlten 0,16 Sekunden zum Einzug in die nächste Runde. Auch Svensson (20,65) blieb in der Repechage über seiner Zeit vom Vortag.
Die deutschen Basketballer stehen im Halbfinal
(dpa) Die deutschen Basketballer haben erstmals an Olympischen Spielen den Halbfinal erreicht und werden in Paris um die Medaillen kämpfen. Das Team um den Captain Dennis Schröder gewann in der Bercy-Arena seinen Viertelfinal gegen Griechenland um den NBA-Star Giannis Antetokounmpo mit 76:63 (36:36). Nach drei souveränen Siegen in der Vorrunde ist die deutsche Auswahl in dem stark besetzten Turnier weiter ungeschlagen. Schröder und Co. zeigten diesmal nach einem schwachen ersten Viertel grosse Moral.
Im Halbfinal vom Donnerstag geht es für den Weltmeister gegen den Gastgeber Frankreich, der Kanada bezwang. Im anderen Halbfinal treffen der Top-Favorit USA und Serbien aufeinander.
Gegen die Griechen war auf deutscher Seite Franz Wagner mit 18 Punkten bester Werfer in der Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert, der nach Olympia zum deutschen Double-Gewinner Bayern München wechseln wird. Ein Duell mit Topfavorit USA um LeBron James und Kevin Durant ist erst im Final möglich.
Französischer Surfer aus Tahiti schafft im Surfen den Heimsieg
(sda) Der aus Tahiti stammende Franzose Kauli Vaast hat sich mit einer nahezu perfekten Vorstellung in Teahupo’o auf Tahiti Gold im Surfen geholt.
Vaast, der im Surfer-Mekka auf der 15 000 Kilometer von Paris entfernten Pazifik-Insel aufwuchs, erwischte die Wellen am Finaltag am besten. Der 22-jährige Lokalmatador, der einen Vokuhila-/Irokesen-Haarschnitt von seinem jüngeren Bruder trug, war der erste, der durch eine lange, tiefe Röhre ritt und 9,5 von 10 Punkten erreichte.
Damit löste er auf den Zuschauerbooten und in einer kleinen Fanzone Jubel aus. Später gelang Vaast eine weitere hervorragende Punktzahl für einige scharfe Kurven, was ihm das sehr hohe Total von 17,67 Punkten und den deutlichen Sieg vor dem Australier Jack Robinson bescherte.
Gold-Favorit Gabriel Medina aus Brasilien war im Halbfinal, in dem er zu wenige brauchbare Wellen vorfand, an Robinson gescheitert. Medinas Jubel nach einem erfolgreichen Wellenritt im Viertelfinal war in einem der ikonischsten Fotos dieser Sommerspiele festgehalten worden. Im Final gab es dann ein weiteres ungewöhnliches Bild zu bestaunen: Hinter den Surfern sprang ein Wal aus dem Wasser des Pazifiks.
Bei den Frauen holte sich die amerikanische Weltmeisterin Caroline Marks die Goldmedaille. Die Brasilianerin Tatiana Weston-Webb gewann Silber und Johanne Defay aus Frankreich Bronze.
Gold und Weltrekord für den Stabhochspringer Duplantis
(dpa) Der schwedische Stabhochspringer Armand Duplantis hat seinen zweiten Olympiasieg mit einem weiteren Weltrekord gekrönt. Der 24-Jährige überquerte im Stade de France in Saint-Denis bei Paris im dritten Versuch 6,25 Meter. Das war ein Zentimeter mehr als am 20. April beim Diamond-League-Meeting in Xiamen, China.
Es war bereits der neunte Weltrekord in der Karriere für Duplantis. Seine Goldmedaille hatte er schon mit übersprungenen 6,00 Metern sicher. Danach stellte der «Mondo» genannte Duplantis mit 6,10 m einen olympischen Rekord auf. Die rund 70 000 Zuschauer feierten den Welt- und Europameister zum Abschluss des Wettkampftages frenetisch mit Sprechchören.
Die weiteren Konkurrenten waren zu diesem Zeitpunkt längst Zuschauer. Silber holte der Amerikaner Sam Kendricks mit 5,95 m, Bronze der Grieche Emmanouil Karalis mit 5,90 m.
Finals. Frauen. Diskus: 1. Valarie Allman (USA) 69,50. 2. Bin Feng (CHN) 67,51. 3. Sandra Elkasevic (CRO) 67,51. – 5000 m: 1. Beatrice Chebet (KEN) 14:28,56. 2. Faith Kipyegon (KEN). 3. Sifan Hassan (NED) 14:30,61. – 800 m: 1. Keely Hodgkinson (GBR) 1:56,72. 2. Tsige Duguma (ETH) 1:57,15. 3. Mary Moraa (KEN) 1:57,42.
Deutscher Triumph im 3×3-Basketball mit Edel-Fan Nowitzki
(dpa) Die deutschen 3×3-Basketballerinnen haben ein herausragendes Turnier gekrönt und sensationell Olympia-Gold gewonnen. Sie besiegten Spanien im Final von Paris mit 17:16 und holten damit die erste deutsche Olympiamedaille im Basketball. Vor den Augen von Ex-Superstar Dirk Nowitzki und Spaniens König Felipe hielten die Debütantinnen dem Druck stand. Am Ende klatschten die deutschen Frauen mit Nowitzki ab. Der 46 Jahre alte Stargast sprach von «einem historischen Erfolg» und «einer unglaublichen Leistung».
Im Final der Männer setzten sich die Niederlande in der Overtime gegen den Gastgeber Frankreich in extremis durch.
Frankreichs Fussballer ziehen in der Verlängerung in den Final ein – dort wartet Spanien
(sda) Spanien und Frankreich bestreiten am Freitag den Final im olympischen Fussballturnier der Männer. Die Iberer setzen sich im Halbfinal gegen Marokko 2:1 durch, die Franzosen siegen gegen Ägypten 3:1 nach Verlängerung.
Frankreich tat sich lange schwer. Erst in der 83. Minute sorgte Jean-Philippe Mateta für den erlösenden Ausgleich. Bis dahin war der Favorit erfolglos einem Rückstand hinterhergerannt, den sich der Gastgeber nach einer guten Stunde eingehandelt hatte.
Schliesslich war es in der 9. Minute der Verlängerung wiederum der Stürmer von Crystal Palace, der den umjubelten Siegtreffer für die drückend überlegene Equipe Tricolore erzielte. Der künftige Bayern-Spieler Michael Olise sorgte mit dem 3:1 für die Entscheidung. Das von Thierry Henry betreute Team war in der regulären Spielzeit gleich dreimal an der Torumrandung gescheitert.
In Marseille mühten sich auch die Spanier lange ab. Erst in der zweiten Hälfte kamen sie besser ins Spiel. Erst egalisierte Fermin Lopez nach 66 Minuten den Spielstand, fünf Minuten vor dem Ende erzielte Juanlu Sanchez, Teamkollege von Djibril Sow beim FC Sevilla, den Siegtreffer. In der ersten Halbzeit waren die Marokkaner durch einen von Soufiane Rahimi verwandelten Foulpenalty in Führung gegangen. In der Schlussphase vergaben die Nordafrikaner mehrere gute Möglichkeiten zum Ausgleich.
Während im nordafrikanischen Duell am Donnerstag Marokko und Ägypten um Bronze spielen, streben am Freitag Frankreich und Spanien jeweils nach dem zweiten olympischen Gold. Die Franzosen siegten 1984 in Los Angeles, die Iberer bei den Heimspielen 1992 in Barcelona.
Mujinga Kambundji verpasst 200-Meter-Final
(sda) Mujinga Kambundji verpasst den Final über 200 Meter. Die 32-jährige Bernerin klassiert sich in ihrem Halbfinal in 22,63 Sekunden im 4. Rang. Im Gegensatz zum 100-m-Halbfinal konnte sich die Sprinterin diesmal nicht über die Zeit qualifizieren. Zwei Tage nachdem Kambundji zum zweiten Mal in Folge Olympia-Sechste über 100 m geworden war, fehlte ihr offenbar die nötige Kraft. Auf die zweitplatzierte Britin Dina Asher-Smith fehlten der Schweizerin 32 Hundertstel. Vor drei Jahren hatte Kambundji in Tokio den 200-m-Final erreicht. Damals wurde sie Siebente.
Medaillenchance für die Seglerin Maud Jayet
(sda) · Die Westschweizer Seglerin Maud Jayet erwischte zwar keinen glücklichen Tag, aber sie wird im Laufe des Dienstags eine Medaillenchance haben.
Im ersten Lauf vom Montag startete sie schlecht und musste mit dem 23. Platz ihr Streichresultat notieren. Im zweiten lag sie lange in Führung, bevor der Wind wieder einschlief und die Wettfahrtleitung den Lauf abbrach. Die Ausgangslage vor dem Medal Race der Top 10 am Dienstag ist kompliziert: Jayet liegt im 4. Zwischenrang. Sie hat zwar nur fünf Punkte Rückstand auf die Bronzemedaille, doch nur drei Punkte hinter ihr lauert bereits die nächste Konkurrentin.
«Mein Ziel muss sein, das Medal Race zu gewinnen – und dann erst zu schauen, was die anderen Seglerinnen machen», sagte Jayet kämpferisch. Die Goldmedaille bereits auf sicher hat die Niederländerin Marit Bouwmeester. Die 36-jährige Mutter einer zweijährigen Tochter machte sich damit zur erfolgreichsten Olympia-Seglerin der Geschichte.
Schweizer Diplome bei der Kajak-Cross-Premiere
(sda) Bei der olympischen Premiere des Kajak-Cross mussten sich die Schweizer Hoffnungen Martin Dougoud und Alena Marx mit den Rängen 5 und 6 zufriedengeben. Dafür erhielten sie Diplome, beide mussten sich aber ärgern, weil für sie jeweils der Finaleinzug in die Top 4 und ein Medaillengewinn möglich gewesen wäre. Der Genfer Dougoud gewann den kleinen Final, nachdem er im Halbfinal unglücklich gescheitert war. Der Bernerin Marx war es im Halbfinal ähnlich ergangen; als Europameisterin hatte sie zum erweiterten Favoritenkreis gehört.
Die Goldmedaillen sicherten sich der Neuseeländer Finn Butcher und die Australierin Noemie Fox.
Guerdat und Fuchs im Einzel-Final
(sda) Die Schweizer Springreiter-Asse können es doch noch. Steve Guerdat mit Dynamix und Martin Fuchs auf Leone qualifizieren sich mit Nullfehlerritten für das Einzelspringen vom Dienstag.
Der nachgerückte Ersatzmann Edouard Schmitz hingegen auf Gamin hatte die Serie unbefriedigender Schweizer Auftritte im Königsgarten zu Versailles fortgesetzt. Das Paar, das Pius Schwizer gegenüber dem Teamspringen ersetzte, patzte am dritten Hindernis und beim Aussprung aus der Kombination und verspielte so alle Chancen, den Final der besten 30 zu erreichen.
Was ist für Dienstag von den Schweizern zu erwarten? Alles beginnt im Final wieder bei null. Also selbst die Reiter, die es trotz eines Abwurfs unter die besten 30 schafften, starten ohne Handicap in den Final. Guerdat träumt davon, nochmals Olympiasieger zu werden. Und alles, was bisher in Paris abging, könnte für den Jurassier ein gutes Omen sein: Vor zwölf Jahren in London blieb (der fürs Einzelspringen ausgewechselte) Pius Schwizer wie in Paris unter seinen Möglichkeiten. Mit dem Team setzte es ebenfalls eine riesige Enttäuschung ab: Nach Platz 1 im ersten Umgang fiel die Schweiz im zweiten Durchgang aus den Medaillenrängen. Aber zum Abschluss holte Guerdat, damals mit Nino, die Goldmedaille.
Enttäuschung für Biles – Gold Nummer 8 muss warten
(sda) Grosse Überraschung im Bodenfinal der Frauen: Simone Biles wird ihrer Favoritenrolle nicht gerecht und muss sich mit Silber begnügen. Die 27-jährige Amerikanerin leistete sich in Form von zwei Übertritten zu viele Fehler und erhielt von den Kampfrichtern trotz der mit Abstand schwierigsten Übung aller Teilnehmerinnen lediglich 14,133 Punkte – 0,033 weniger als die Brasilianerin Rebeca Andrade, die sich erstmals am Boden zur Olympiasiegerin kürte.
Biles muss also weiterhin auf ihr achtes Olympia-Gold warten. Am Vormittag hatte sie dieses bereits auf dem Schwebebalken verpasst. Nach einem Sturz belegte sie bloss Platz 5. Nur 13,100 Punkte gab es für Biles, die nach ihrer Übung lange Minuten auf das Urteil der Wertungsrichter warten musste. Zuvor in Paris hatte die Texanerin der Reihe nach mit dem US-Team, im Mehrkampf und am Sprung Gold gewonnen.
Gold am Schwebebalken sicherte sich überraschend Alice D’Amato. Die 21-jährige Italienerin triumphierte mit 14,366 Punkte vor der Chinesin Zhou Yaqin (14,100). Diese zeigte zwar die deutlich schwierigste Übung der acht Finalistinnen, doch sie musste wie Biles vom Gerät.
Bei den Männern holte sich am Barren erneut Zou Jingyuan die Goldmedaille. Der Chinese hatte an diesem Gerät schon vor drei Jahren in Tokio triumphiert.
Am Reck krönte sich der Japaner Shinnosuke Oka zum Olympiasieger. Für den 20-Jährigen war es bereits die vierte Medaille in Paris, die dritte in Gold. Im Mehrkampf siegte er sowohl im Einzel als auch mit dem Team, am Barren holte er Bronze.
Angelica Moser überzeugend im Final
(sda) Die 26-jährige Zürcherin Angelica Moser qualifizierte sich im Stabhochsprung souverän für den Final vom Mittwoch. Die Europameisterin von Rom und Diamond-League-Siegerin von Marrakesch übersprang sowohl 4,40 als auch 4,55 m jeweils im ersten Versuch.
Nur 11 Stabhochspringerinnen übersprangen die 4,55 m. Weil sich die besten 12 für den Final qualifizieren, kamen 9 weitere Springerinnen weiter, die über die 4,40 kamen. Die 27-jährige Baslerin Pascale Stöcklin schaffte es nicht in den Kreis dieser Finalistinnen, obwohl sie 4,55 und 4,40 regelmässig überspringt. Stöcklin scheiterte indessen an der Höhe von 4,40 dreimal und verpasste im Gegensatz zu den Europameisterschaften den Final.
Deutsche Triathleten gewinnen Gold in der Mixed-Staffel
(dpa)/wag. Die deutschen Triathleten haben bei den Olympischen Spielen in der Mixed-Staffel die Goldmedaille gewonnen. Das Quartett Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann siegte in Paris. Silber ging an Grossbritannien, die USA holten sich die Bronzemedaille.
Das Schweizer Team in der Besetzung Max Studer, Julie Derron, Sylvain Fridelance, Cathia Schär beendete das Rennen auf dem 7. Rang und sicherte sich ein olympisches Diplom. Die Schweizer waren durch den krankheitsbedingten Ausfall von Adrien Briffod und Simon Westermann geschwächt. Der zweite Ersatzmann Fridelance war erst am Vortag für den Einsatz aufgeboten worden.
Das Gold im Mixed Relay ist erst die dritte Olympia-Medaille für die Deutsche Triathlon Union an Sommerspielen. 2008 in Peking hatte Jan Frodeno Gold geholt, acht Jahre zuvor in Sydney gewann Stephan Vuckovic Silber. In den Einzelwettbewerben von Paris waren die deutschen Triathleten noch ohne Podestplatz geblieben.
Die favorisierte Staffel von Olympia-Gastgeber Frankreich verspielte aufgrund eines Sturzes von Startathlet Pierre Le Corre nach einer Kollision mit dem Neuseeländer Hayden Wilde auf der zweiten Radrunde bei einer 180-Grad-Kurve ihre Medaillenchancen. Am Ende blieb dem Olympia-Gastgeber nur Rang vier.
Die deutsche Staffel mischte von Beginn an im Medaillenkampf mit und lieferte sich ab Mitte des Rennes ein packendes Duell mit Grossbritannien. Am Ende schloss das US-Team auf, so dass es zu einem dramatischen Dreikampf um Gold kam. Den entschied Lindemann mit einem energischen Schlussspurt auf der Zielgeraden zugunsten des deutschen Quartetts.
Erst vor drei Jahren hatte die Mixed-Staffel in Tokio ihre olympische Premiere gefeiert. Bei dem Wettbewerb starten jeweils zwei Frauen und zwei Männer, die abwechselnd einen Triathlon über 300 Meter Schwimmen, 7 Kilometer Radfahren und 1,8 Kilometer Laufen absolvieren. Insgesamt nahmen 15 Nationen teil.
Mixed-Staffel (je 300 m Schwimmen, 6,8 km Rad, 2,0 km Laufen): 1. Deutschland (Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs, Laura Lindemann) 1:25:39. 2. Grossbritannien (Alex Yee, Georgia Taylor-Brown, Samuel Dickinson, Beth Potter) 0:01 zurück. 3. USA (Seth Rider, Taylor Spivey, Morgan Pearson, Taylor Knibb), gleiche Zeit. – 7. Schweiz (Max Studer, Julie Derron, Sylvain Fridelance, Cathia Schär) 1:37.
Schweizer Beachvolleyball-Duos in den Viertelfinals
(sda) Tanja Hüberli/Nina Brunner und Zoé Vergé-Dépré/Esmée Böbner setzen ihre Siegesserie im olympischen Turnier zum Auftakt der K.o.-Phase fort. Beide Duos ziehen souverän in die Viertelfinals ein.
Hüberli/Brunner siegten gegen die Spanierinnen Liliana Fernandez/Paula Soria 23:21, 21:16. Böbner/Vergé-Dépré setzten sich gegen das chinesische Duo Xue Chen/Xia Xinyi 29:27, 21:17 durch.
Hüberli/Brunner bekundeten mehr Mühe als erwartet. Die in der Vorrunde makellos gebliebenen Europameisterinnen standen gar kurz vor dem ersten Satzverlust des Turniers. Sie konnten jedoch zwei Satzbälle abwehren und nutzten ihrerseits die erste Möglichkeit, um den Startsatz ins Trockene zu bringen.
Böbner/Vergé-Dépré, die ebenfalls alle drei Vorrundenspiele gewonnen hatten, legten gegen die Asiatinnen einen Start nach Mass hin. 8:1 lagen sie vorne – um dann gegen die sich steigernden Kontrahentinnen zwischenzeitlich doch noch etwas aus dem Tritt zu geraten. Die Luzernerin und die Bernerin fingen sich aber wieder und legten mit dem Gewinn des ersten Durchgangs die Basis fürs Weiterkommen.
Im Viertelfinal am Dienstag bekommen es Böbner und Vergé-Dépré mit Mariafe Artacho und Taliqua Clancy zu tun. Die Australierinnen setzten sich überraschend gegen die Weltnummer 3 aus Brasilien, Carolina Salgado/Barbara Seixas, durch. Hüberli und Brunner treffen in der Runde der besten acht auf Sara Hughes/Kelly Cheng aus den USA.
Rang 7 von Rüegg im Strassenrennen
(sda) Die Olympiasiegerin im Radrennen der Frauen heisst Kristen Faulkner und kommt aus den USA. Die Zürcherin Noemi Rüegg wird starke Siebte, die Schweizer Leaderin Elise Chabbey fällt nach einem Sturz aus der Entscheidung.
Für Faulkner ist es der grösste Erfolg der Karriere. Die 31-jährige Amerikanerin, vor zwei Jahren Etappensiegerin an der Tour de Suisse, setzte sich nach 158 km solo durch. 58 Sekunden dahinter entschied die dreifache Weltmeisterin Marianne Vos aus den Niederlanden gegen die Belgierin Lotte Kopecky und die Ungarin Blanka Vas den Sprint um Platz 2 für sich.
In Schlagdistanz zu den Medaillen war lange auch Noemi Rüegg. Die 21-Jährige war Teil einer Spitzengruppe um die späteren Medaillengewinnerinnen. Erst knapp 10 km vor dem Ziel musste Rüegg im letzten von drei Aufstiegen zur Wallfahrtskirche Sacré-Cœur abreissen lassen. Das Ziel erreichte sie mit einem Rückstand von gut zwei Minuten auf die Olympiasiegerin Faulkner. Das hätten der Schweizer Meisterin vor dem Start nicht viele zugetraut.
Die Chancen von Chabbey, in Abwesenheit von Marlen Reusser die klare Leaderin im vierköpfigen Schweizer Team, wurden nach einem Sturz knapp 50 km vor dem Ziel stark geschmälert. Die Genferin kam nach einem Zusammenstoss mit der Amerikanerin Chloé Dygert unverschuldet zu Fall, schaffte später zwar den Anschluss an die Verfolgergruppe, konnte jedoch nicht mehr in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Das Rennen beendete die letztjährige WM-Siebente Chabbey mit fünf Minuten Rückstand im 18. Rang.
Schwimm-Weltrekord durch den Amerikaner Finke
(sda) Am letzten Tag der Schwimm-Wettbewerbe in der La Défense Arena gab es den zweiten Weltrekord in einer Einzeldisziplin an diesen Spielen; er gelang dem Amerikaner Bobby Finke. Der 24-Jährige aus Florida verbesserte über 1500 m Crawl mit 14:30,67 die bisherige, genau 12 Jahre alte Bestmarke des Chinesen Sun Yang. Wie vor drei Jahren in Tokio schaffte Finke das Double über 800 und 1500 m Crawl.
Für Léon Marchand, den vierfachen Olympiasieger, endeten die Schwimm-Wettkämpfe mit einer Bronzemedaille über die 4 x 100 m Lagen. Frankreich klassierte sich mit Marchand als Brustschwimmer hinter Sieger China mit dem 100-m-Crawl-Olympiasieger Pan Zhanle und den überraschend nur zweitplatzierten Amerikanern. Über die 4 x 100 m Lagen der Frauen setzten sich die Amerikanerin in Weltrekordzeit von 3:49,63 durch.
Scottie Scheffler als Weltnummer 1 auch Olympiasieger
(sda) Scottie Scheffler, die Nummer 1 der Golf-Weltrangliste, gewinnt auch an den Olympischen Spielen in Paris. Der 28-jährige Amerikaner marschierte mit einer phänomenal guten Schlussrunde (9 unter Par) zur Goldmedaille. Von den Favoriten erreichte er das Klubhaus als einer der ersten und in Führung liegend. Scheffler feierte am Olympiaturnier den siebenten Turniersieg in dieser Saison. An den vier Major-Turnieren siegte er 2022 und 2024 am Masters in Augusta.
Silber in Paris sicherte sich der Brite Tommy Fleetwood, Bronze ging an den Japaner Hideki Matsuyama. Die Geschichte des Golfturniers schrieb neben Scheffler am Sonntag aber der Spanier Jon Rahm. Der schien sich mit Olympia zu versöhnen. Er zog am Sonntagmittag der Konkurrenz davon und führte mit vier Schlägen Vorsprung, auf Scheffler waren es sogar noch mehr.
Aber Sommerspiele bringen Rahm kein Glück. 2016 für die Spiele in Rio wurde die langjährige Weltnummer 1 von den Spaniern nicht selektioniert, obwohl er es in seinem ersten Profijahr schon bis auf Platz 2 der Weltrangliste nach vorne schaffte. Fünf Jahre später verpasste Rahm die Spiele von Tokio, weil er wegen eines immer noch positiven Covid-Tests nicht nach Japan einreisen durfte. Und nun in Paris holte Rahm am Ende nur ein olympisches Diplom. Aus vier Schlägen Vorsprung wurden vier Schläge Rückstand. Auf den letzten sieben Löchern unterliefen ihm vier Bogeys (1 über Par) und am 14. Loch, einem Par 5, sogar ein Doppel-Bogey.
Auch für den Schweizer Joel Girrbach endete das Turnier nicht zufriedenstellend. Er wollte in der letzten Runde eigentlich angreifen, doch «dieser Angriff ging hinten raus», so Girrbach am Ende. Er leistete sich, wie Rahm, vier Bogeys und einen Doppel-Bogey. Nach seiner schlechtesten Runde fiel er vom 34. auf den 49. Platz zurück.
Chinese beendet schwedisches Tischtennis-Märchen
(sda) Das Männer-Einzel im Tischtennis bleibt fest in chinesischer Hand. Fan Zhendong gewinnt den Final gegen den schwedischen Überraschungsmann Truls Möregardh mit 4:1 Sätzen.
Der Final verlief hochklassig und ausgeglichener als das Ergebnis von 7:11, 11:9, 11:9, 11:8, 11:8 vorgaukelt. Möregardh, nur die Nummer 26 der Welt, hielt auch im Final gut mit. Als er nach dem ersten Satz führte, schien sogar ein Erdbeben in der Tischtennis-Welt möglich. Danach gewann aber Fan Zhendong die entscheidenden Ballwechsel.
Fan krönte mit dem Olympiasieg seine Karriere. Dem 27-Jährigen fehlte einzig noch Olympia-Gold im fantastischen Palmarès. In der Weltrangliste belegt er Platz 4.
China gewann im Männer-Einzel im Tischtennis zum fünften Mal hintereinander die Goldmedaille. 1988 in Seoul figurierte das Tischtennis erstmals im Programm der Sommerspiele. Seither holte China in 7 von 10 Austragungen Gold bei den Männern.
Die Bronzemedaille sicherte sich der Franzose Félix Lebrun gegen den Brasilianer Hugo Calderano. Der 17-jährige Teenager bescherte Frankreich damit erst die zweite Einzelmedaille in der olympischen Tischtennis-Geschichte. 1992 in Barcelona hatte Jean-Philippe Gatien Silber gewonnen.
Algerische Turnerin sorgt für afrikanische Premiere
(sda) Die 17-jährige Algerierin Kaylia Nemour wird als erste Afrikanerin Olympiasiegerin im Kunstturnen. Der in Frankreich geborene Teenager sicherte sich Gold am Stufenbarren, dem einzigen Gerätefinal, der ohne Simone Biles stattfindet. Nemour siegte mit 15,700 Punkten vor der gleichaltrigen Chinesin Qiu Qiyuan (15,500) und der Amerikanerin Sunisa Lee (14,800).
Bei den Männern doppelte Carlos Yulo von den Philippinen nach: Der 24-Jährige gewann nach Gold am Boden den Titel auch im Sprung. An den Ringen wiederholte der Chinese Liu Yang seinen Sieg von Tokio.
Am Montag beschliessen die letzten vier Gerätefinals das Kunstturnen in Paris.
Erste Medaille für das Flüchtlingsteam
(sda) Die Boxerin Cindy Ngamba beschert dem Flüchtlingsteam die erste olympische Medaille überhaupt. Mit ihrem Sieg im Viertelfinal in der Gewichtsklasse bis 75 kg ist ihr mindestens Bronze sicher. Ngamba verliess im Alter von elf Jahren ihr Geburtsland Kamerun und lebt seither als Flüchtling in England. Seit der Premiere des Flüchtlingsteams 2016 in Rio de Janeiro ist sie die erste Athletin, die eine Medaille gewinnt.
Dressurreiterin von Bredow-Werndl holt auch Gold im Einzel, Werth erreicht Silber
(dpa) Jessica von Bredow-Werndl hat an den Olympischen Spielen in Paris ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Einen Tag nach dem Sieg mit der deutschen Mannschaft triumphierte die 38 Jahre alte Dressurreiterin am Sonntag mit «Dalera» auch im Einzel.
Von Bredow-Werndl siegte mit 90,093 Punkten vor Teamkollegin Isabell Werth, die mit «Wendy» zu Silber ritt. Von Bredow-Werndl sorgte damit für das fünfte deutsche Gold an den Sommerspielen 2024. Davon kommen allein drei aus dem Pferdesport.
Von Bredow-Werndl legte mit ihrer Stute in der Kür zur Musik von Edith Piaf («Non, je ne regrette rien») vor 15 000 Zuschauern im Schlosspark von Versailles einen herausragenden Auftritt hin und feierte wie an den Olympischen Spielen in Tokio einen Doppelsieg in Einzel und Mannschaft.
Doch damit nicht genug: Auch Werth schaffte es wieder auf das Podium. Die 55-Jährige hatte mit Wendy vorgelegt und mit 89,614 Punkten die erste Richtmarke vorgelegt. Für Werth ist es mit nun achtmal Gold und sechsmal Silber bereits die 14. olympische Medaille. Bereits durch den Olympiasieg in der Mannschaft hatte sie die einstige Kanutin Birgit Fischer als Deutschlands Rekordmedaillengewinnerin abgelöst.
Neunte Goldmedaille für Schwimmerin Katie Ledecky
(sda) Katie Ledecky gewinnt ihr neuntes olympisches Gold. Die amerikanische Schwimmerin ist nach dem Sieg über 800 m Crawl zusammen mit der russischen Turnerin Larissa Latynina die erfolgreichste Olympionikin gemessen an Goldmedaillen.
Es war ein Rekordgold mit Ansage für die 27-jährige Ledecky, die seit 2012 das Schwimmen über die Mitteldistanz prägt. Damals in London gewann sie als 15-Jährige zum ersten Mal Olympia-Gold über die 800 m Crawl. Am Samstagabend triumphierte sie auf dieser Distanz zum vierten Mal in Folge, indem sie mit einer Zeit von 8:11,04 die Australierin Ariarne Titmus und ihre Landsfrau Paige Madden auf die weiteren Podestplätze verwies.
Katie Ledecky steht in der Rangliste der erfolgreichsten Athletinnen und Athleten bei Olympischen Sommerspielen neu an dritter Position hinter ihrem US-Landsmann Michael Phelps und Larissa Latynina (UdSSR).
Die 27-jährige Ledecky ist seit mehr als einem Jahrzehnt die dominierende Schwimmerin auf den langen Crawl-Strecken. Sie schaffte in Paris wie zuvor in Tokio das Double über 800/1500 m. Der Triumph über 800 m Crawl am Samstag war für die nun neunfache Olympiasiegerin der vierte in Serie nach London, Rio und Tokio. Ledecky plant, auch an den Heim-Spielen 2028 in Los Angeles an den Start zu gehen.
In Paris stiessen am Wochenende auch Caeleb Dressel und Isabell Werth in die ersten zehn der ewigen Bestenliste vor. Der Schwimmer Dressel gehörte im Final zwar nicht dem siegreichen US-Quartett in der Mixed-Lagenstaffel an, doch sein Einsatz im Vorlauf zählt für die Statistik ebenfalls. Mit neunmal Olympia-Gold seit 2016 reiht sich der 27-Jährige an Position 7 ein.
Gleich hinter Dressel folgt die Dressur-Reiterin Werth, die nach dem Team-Olympiasieg und Rang 2 in der Einzelkonkurrenz mit achtmal Gold und sechsmal Silber neu deutsche Rekord-Medaillengewinner ist. Ihr erstes Olympia-Edelmetall gewann die 55-jährige Werth 1992 in Barcelona.
Kurz vor dem Eintritt in die Top 10 steht auch die Kunstturnerin Simone Biles. Die US-Überfliegerin steht bislang bei sieben Gold-, einer Silber- und zwei Bronzemedaillen. Am Montag folgen für die 27-Jährige noch die zwei Gerätefinals am Schwebebalken und am Boden.
Erste deutsche Zehnkampf-Medaille seit 1996: Leo Neugebauer gewinnt Silber
(dpa) Zehnkämpfer Leo Neugebauer hat an den Olympischen Spielen die Silbermedaille gewonnen. Der 24-Jährige musste sich im Stade de France im Kampf um Gold dem Norweger Markus Rooth geschlagen geben. Rooth siegte in Saint-Denis nördlich von Paris mit 8796 Punkten vor Neugebauer, der an den beiden Wettkampftagen 8748 Punkte sammelte. Bronze ging an den WM-Dritten Lindon Victor aus Grenada mit 8711 Punkten.
Mit seiner Weltjahresbestleistung aus dem Juni von 8961 Punkten, als er seinen eigenen deutschen Rekord verbesserte, wäre Neugebauer Olympiasieger geworden. Der Deutsche Leichtathletik-Verband kann sich aber auch ohne Gold über die erste Zehnkampf-Medaille seit Silber durch Frank Busemann im Jahr 1996 freuen.
Chinesin Zheng Qinwen holt Gold im Tennis
(sda) Zheng Qinwen folgt auf Belinda Bencic als Olympiasiegerin im Tennis. Die 21-jährige Weltranglisten-Siebte aus China schlug im Final die Kroatin Donna Vekic (WTA 21) 6:2, 6:3. Zheng ist die erste chinesische Tennis-Olympiasiegerin im Einzel. Viktorija Golubic, in Abwesenheit der im April zum ersten Mal Mutter gewordenen Bencic die einzige Schweizerin im Feld, schied in der 1. Runde gegen Jessica Pegula aus.
Schmitz statt Schwizer im Einzelspringen
(sda) Bei der Schweizer Reit-Equipe ist es im Hinblick auf das Einzelspringen zu einer personellen Rochade gekommen. Anstelle von Pius Schwizer wird Edouard Schmitz am Montag neben Martin Fuchs und Steve Guerdat zur Qualifikation antreten. Der 24-jährige Schmitz wird den Wettkampf im Sattel von Gamin van’t Naastveldhof bestreiten. Der Final steht am Dienstag auf dem Programm.
Dritter Triumph in Paris für Turn-Superstar Biles
(dpa) Der US-Turnstar Simone Biles hat in Paris nach dem Team- und Einzel-Mehrkampf ihre dritte Goldmedaille gewonnen. Die 27-Jährige siegte in der Arena Bercy in der Entscheidung am Sprung mit 15,300 Punkten im Schnitt für zwei unterschiedliche Übungen. Die Grundlage für ihren siebten Olympiasieg legte sie mit ihrem «Biles II», dem schwersten Sprung im Frauen-Turnen, für den sie 15,700 Punkte erhielt. Die 23-malige Weltmeisterin ist die Einzige, die diesen Sprung beherrscht.
Silber sicherte sich mit 14,966 Punkten Rebeca Andrade aus Brasilien, die in Abwesenheit von Biles wegen mentaler Probleme Sprung-Olympiasiegerin in Tokio geworden war. Biles’ Teamkollegin Jade Carey wurde Dritte mit 14,466 Zählern.
Hüberli/Brunner beenden die Vorrunde ohne Satzverlust
(sda) Die Schweizer Beachvolleyball-Duos ziehen ungeschlagen in die Achtelfinals des olympischen Turniers ein. Nach dem Duo Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré gewinnen auch Tanja Hüberli und Nina Brunner ihr letztes Gruppenspiel.
Hüberli/Brunner dominierten auch gegen die Französinnen Lézana Placette/Alexia Richard. Sie gewannen 21:11, 21:8 und sind damit eines von drei Frauenteams, das die Vorrunde ohne Satzverlust beendete. Die beiden anderen Duos sind die topgesetzten Brasilianerinnen Ana Patricia/Duda und die Weltmeisterinnen Kelly Cheng/Sara Hughes aus den USA.
In den Achtelfinals treffen Böbner/Vergé-Dépré am Sonntagvormittag um 9 Uhr auf die Chinesinnen Xue Chen/Xia Yinyi, die als Gruppendritte den Sprung in die K.o.-Phase geschafft haben. Hüberli/Brunner bekommen es am Abend um 18 Uhr mit den Spanierinnen Liliana Fernandez/Paula Soria zu tun, den Zweiten der Gruppe A.
Wieder Gold für Dressur-Team: Werth mit Olympia-Rekord
(dpa) Das deutsche Dressur-Team hat an den Olympischen Spielen wieder die Goldmedaille gewonnen. Frederic Wandres mit Bluetooth, Isabell Werth mit Wendy und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera holten sich im Schlosspark von Versailles den Sieg in der Mannschaftswertung vor Dänemark und Grossbritannien und sorgten für das vierte deutsche Gold bei den Sommerspielen 2024. Für Werth war es zugleich ihre achte olympische Goldmedaille, womit sie zu Deutschlands Rekord-Medaillengewinnerin aufstieg.
Werth war es auch, die das deutsche Team mit einem starken Ritt auf Gold-Kurs manövrierte, nachdem Wandres im ersten Umlauf zuvor nur den dritten Platz belegt hatte. Von Bredow-Werndl, Doppel-Olympiasiegerin von Tokio, ritt schliesslich souverän zum Sieg.
Damit hat Deutschland wieder den Mannschafts-Wettbewerb in der Dressur dominiert. Es war bereits das 15. Team-Gold, allein sieben Mal war Werth dabei. In Werths Olympia-Bilanz stehen nun acht goldene und fünf silberne Olympia-Medaillen. Die Kanutin Birgit Fischer hatte in ihrer Karriere ebenfalls acht olympische Goldmedaillen gewonnen, aber eine Silbermedaille weniger.
Der Traumfinal Djokovic – Alcaraz ist Tatsache
(sda) Der Traumfinal zwischen Novak Djokovic und Carlos Alcaraz im olympischen Tennisturnier ist perfekt. Der topgesetzte Serbe Djokovic setzte sich auf der Anlage in Roland-Garros in der Neuauflage des Wimbledon-Halbfinals gegen den formstarken Italiener Lorenzo Musetti mit 6:4, 6:2 durch. Der spanische French-Open- und Wimbledon-Sieger Alcaraz gab gegen den Kanadier Félix Auger-Aliassime gar nur zwei Games ab (6:1, 6:1).
Dem 24-fachen Grand-Slam-Sieger Djokovic fehlt Olympiagold noch in der Sammlung; 2008 in Peking hatte er Bronze gewonnen. Der 21-jährige Debütant Alcaraz ist der jüngste Finalist in der olympischen Tennis-Historie.
Bei den Frauen sicherte sich Iga Swiatek mit Bronze die erste Olympia-Medaille im Tennis für Polen. Die Weltranglisten-Erste machte am Tag nach ihrer Halbfinal-Niederlage gegen die Chinesin Zheng Qinwen mit der Slowakin Anna Karolina Schmiedlova im Spiel um Platz 3 kurzen Prozess (6:2, 6:1).
Frankreichs Fussballer siegen im brisanten Duell mit Argentinien
(dpa) Die französischen Fussballer haben die olympischen Halbfinals erreicht und sich gegen Rivale Argentinien für die bittere Niederlage im WM-Final 2021 ein wenig revanchiert. Die Équipe tricolore, trainiert von Thierry Henry, siegte durch ein Tor des früheren Mainzers Jean-Philippe Mateta gegen die Südamerikaner nach einem hitzigen Aufeinandertreffen in Bordeaux 1:0 und trifft nun am Montag im Halbfinal auf Ägypten, das gegen Paraguay 5:4 im Elfmeterschiessen gewann. Nach dem Spiel kam es zu Tumulten und Schubsereien zwischen Angehörigen von beiden Teams auf dem Platz.
Durch die jüngsten Vorfälle an der Copa America hatte die Partie zusätzliche Brisanz erhalten. Argentinische Nationalspieler hatten nach dem Copa-Triumph rassistische Gesänge mit abwertenden Texten über französische Spieler afrikanischer Herkunft angestimmt. Mittelfeldspieler Enzo Fernández, auf dessen Instagram-Account das Video zu sehen gewesen war, hatte sich dafür später entschuldigt. Aus dem Copa-Aufgebot sind Julian Alvarez von Manchester City und Nicolas Otamendi von Benfica Lissabon auch bei Olympia dabei.
Den zweiten Halbfinal werden Spanien und Marokko bestreiten. Spanien siegte gegen Japan 3:0, Marokko setzte sich mit 4:0 gegen die US-Fussballer durch.
Viertes Gold für Superschwimmer Marchand
(sda) Die Marchand-Festspiele in Paris sind um ein Kapitel reicher. Frankreichs Ausnahmeschwimmer liess über 200 m Lagen an diesen Sommerspielen eine vierte Goldmedaille folgen.
Léon Marchand sorgte am drittletzten Finaltag in der La Défense Arena für einen weiteren Gänsehautmoment. Vom Publikum frenetisch angefeuert, schwamm der 22-Jährige unter den Augen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron fast mit Weltrekord zu Gold. Der Franzose schlug nach den vier Bahnlängen in 1:54,06 Minuten an, womit er nur um sechs Hundertstel über der 13 Jahre alten Bestmarke des sechsfachen Olympiasiegers Ryan Lochte aus den USA blieb.
Silber und Bronze gingen mit 1,25 und 1,94 Sekunden Rückstand an den Briten Scott Duncan und den Chinesen Wang Shun, die vor drei Jahren in Tokio mit dem Genfer Jérémy Desplanches aufs Podest gestiegen waren.
Noè Ponti souverän im Final
(sda) Noè Ponti greift am Samstagabend nach einer weiteren Olympiamedaille, seiner zweiten. Der Tessiner qualifiziert sich über 100 m Delfin als Fünfter souverän für den Final.
Ponti, vor drei Jahren in Tokio in seiner Paradedisziplin sensationell Olympia-Dritter, absolvierte die zwei Bahnlängen im olympischen Becken in 50,60 Sekunden und war damit fünf Hundertstel schneller als im Vorlauf am Vormittag.
Die Bestzeit stellte der Ungar Kristof Milak auf, der im gleichen Halbfinal wie Ponti schwamm und in 50,38 anschlug. Der Amerikaner Caeleb Dressel, 2021 Olympiasieger über 100 m Delfin vor Milak, scheiterte hingegen in 51,57. Eine halbe Stunde zuvor war Dressel im Final über 50 m Crawl Sechster geworden.
Um die Medaillen über 100 m Delfin geht es am Samstagabend um 20.30 Uhr. Für Ponti ist es der zweite Final in Paris, nachdem er sich am Mittwoch über die doppelte Distanz mit Platz 5 begnügen musste.
Diplom für die Segler Schneiter/De Planta
(sda) An den Segel-Wettbewerben in Marseille kommen Sébastien Schneiter und Arno De Planta im «Medal Race» auf Platz 6. Im Schlussklassement resultiert Platz 8.
In 6 der 12 Qualifikationsrennen resultierten für Schneiter/De Planta die Ränge 1, 2, 3, 4, 5 und 6. Daneben gab es aber auch vier Klassierungen ausserhalb der Top 14. Fehler schlichen sich ein: Die Schweizer mussten während der olympischen Regatten mehr Straf-Schlaufen drehen als während der gesamten dreijährigen Qualifikationsphase.
Wegen der fehlenden Konstanz in den Regatten resultierte für die Schweizer letztlich eine Schlussklassierung, die das grosse Potenzial nicht widerspiegelte, aber zumindest ein olympisches Diplom einbrachte. «Wir erlebten gemeinsam eine tolle Olympia-Kampagne und segelten hier in Marseille bei schwierigen Bedingungen ganz vorne mit. Am Schluss passierten uns leider zu viele Fehler, die wir teuer bezahlten. Insgesamt können wir zufrieden sein mit unserem Auftritt», bilanzierte Schneiter.
Schwede sensationell im Tischtennis-Final
(sda/dpa) Truls Möregardh bleibt die Sensation des Tischtennis-Turniers. Nach dem 4:2 gegen den Brasilianer Hugo Calderano steht der 22-Jährige mit dem sechseckigen Schläger im Olympia-Final – als erster Schwede seit Jan-Ove Waldner im Jahr 2000.
«Ich stehe noch immer unter Schock», sagte Möregardh nach seinem Triumph. Erstmals seit 2008 stehen nicht zwei Chinesen im olympischen Einzel-Final. Möregardh, in Paris als 19. gesetzt, spielt am Sonntag gegen den Chinesen Fan Zhendong, die Nummer 2 des Turniers. Der topgesetzte Chinese Wang Chuqin war in der 2. Runde an Möregardh gescheitert.
Team-Gold für die britischen Springreiter
(sda) Grossbritannien gewinnt den Teamwettbewerb der Springreiter, den Nationenpreis, vor den USA und Frankreich. Die Briten Ben Maher auf Dallas Vegas Batilly, Harry Charles auf Romeo und Scott Brash auf Jefferson handelten sich bloss zwei Strafpunkte ein. Die Schweizer Springreiter hatten sich am Donnerstag in der Qualifikation sechs Abwürfe geleistet, was das überraschende Verpassen des Finals bedeutete.
Französischer Judo-Held Riner holt drittes Einzel-Gold
(sda) Der Franzose Teddy Riner gewinnt als erster Judoka zum dritten Mal Olympia-Gold in der höchsten Gewichtsklasse. Im Final schlägt er den Südkoreaner Kim Min-Jong 16 Sekunden vor dem Golden Score mit Ippon.
Der 2 Meter 02 grosse und 140 Kilogramm schwere Riner war 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro bereits Einzel-Olympiasieger. In Tokio vor drei Jahren musste er sich mit Bronze begnügen, nachdem er im Halbfinal eine von nur drei Niederlagen in den letzten 15 Jahren kassiert hatte.
In Frankreich festigt der in Guadeloupe geborene Riner mit dem von fast allen heimischen Fans erwarteten Erfolg in der Champs-de-Mars-Arena seinen aussergewöhnlichen Status. 2016 war er Fahnenträger der französischen Olympia-Delegation, in diesem Jahr durfte er zusammen mit der ehemaligen Leichtathletin Marie-José Pérec das olympische Feuer entzünden.
Am Samstag bietet sich Riner zudem die Möglichkeit, wie vor drei Jahren den Teamevent zu gewinnen. Damit würde er seine Goldmedaillen-Sammlung auf fünf ausbauen und zum erfolgreichsten französischen Athleten an Sommerspielen werden. Rekord-Olympiasieger im Judo ist er nach dem Sieg am Freitag vor den Augen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bereits.
Keine Medaille für die Ruderer Schäuble/Ahumada
(sda) Im Leichtgewichts-Doppelzweier holt die Schweiz keine Medaille. Jan Schäuble und Raphael Ahumada rudern im Final nur auf Platz 4. Zum ersten Mal überhaupt holten Schäuble und Ahumada an Titelkämpfen keine Medaille. Dabei schien für die WM-Zweiten des letzten Jahres und Europameister von 2023 und 2024 olympisches Edelmetall programmiert.
Im Gegensatz zur Konkurrenz vermochten die beiden Schweizer im Final nicht mehr zuzulegen. Nach einem souveränen Sieg im Vorlauf und Platz 2 hinter den starken Iren im Halbfinal hatte noch nichts darauf hingedeutet, dass die Schweizer leer ausgehen könnten. Aber im Final lief es für Ahumada und Schäuble nicht mehr gut. Schon 400 Meter nach dem Start lag das Schweizer Boot 3 Meter zurück. Nach 900 Metern betrug der Rückstand zur Spitze erstmals 12 Meter.
Die Schweizer versuchten zwar alles, kamen aber nicht mehr an die Boote vor ihnen heran. Die Griechen klauten den Schweizern das olympische Edelmetall. Dass die Weltmeister aus Irland gewinnen würden, entsprach gewiss keiner Überraschung. Auch die Italiener, die sich Silber sicherten, hatten die Schweizer schon auf dem Luzerner Rotsee geschlagen. Aber die Griechen? Petros Gkaidatzis und Antonios Papakonstantinou fuhren das Rennen ihres Lebens.
Der Leichtgewichts-Doppelzweier verschwindet nach Paris aus dem olympischen Programm. Ahumada und Schäuble müssen sich also nach der Enttäuschung neu orientieren.
Simone Biles erringt zum sechsten Mal Gold
(sda) Simone Biles begeistert im Mehrkampf-Final und gewinnt ihr sechstes Olympia-Gold. Die Amerikanerin siegt vor der Brasilianerin Rebeca Andrade und ihrer Landsfrau Sunisa Lee.
Für Biles ist es eine kleine Revanche, nachdem sie in Tokio wegen mentaler Probleme auf den Start im Mehrkampf hatte verzichten müssen. Gold war damals an Sunisa Lee gegangen. Diesmal stand der Ausnahmeturnerin aus Texas, die auch in der Pariser Bercy Arena so sehr zu begeistern weiss, nichts und niemand im Weg. Nach der abschliessenden Boden-Übung schenkten ihr die gut 10 000 Zuschauer, unter ihnen viel Prominenz, eine Standing Ovation.
In Gefahr geriet der zweite Mehrkampf-Olympiasieg von Biles nach jenem von Rio am ehesten nach ihrem schwächsten Gerät, dem Stufenbarren. Wegen eines Fehlers fiel sie nach der zweiten Wertung auf den 3. Platz zurück, unter anderem hinter ihre stärkste Konkurrentin Andrade, die brasilianische Silber-Gewinnerin von Tokio. Am Schwebebalken und vor allem bei der Boden-Übung, die ihr sensationelle 15,066 Punkte einbrachte, stellte sie die Kräfteverhältnisse wieder klar. 1,2 Punkte trennten Biles und die ebenfalls stark auftretende Andrade nach den vier Übungen.
Mit dem sechsten Olympia-Gold überholte Biles im ewigen Medaillenspiegel der Turnerinnen Nadia Comaneci und liegt nun auf Platz 3. Im besten Fall kann sie am Samstag und Montag ihre Gold-Sammlung auf neun ausbauen, sollte sie in ihren Gerätefinals (Sprung, Boden und Schwebebalken) triumphieren. Dass zu den bisherigen neun Olympia-Medaillen in ihrer Karriere weitere dazukommen, ist so gut wie sicher. In der Qualifikation klassierte sie sich ausser am Stufenbarren an jedem Gerät in den Top 2.
Andy Murrays Karriere endet im Doppel-Viertelfinal
(sda) Andy Murrays Tennis-Karriere endet in den Viertelfinals des olympischen Doppelturniers. Der 37-jährige ehemalige Weltranglisten-Erste und dreifache Grand-Slam-Sieger unterliegt mit dem Briten Daniel Evans den Amerikanern Taylor Fritz und Tommy Paul 2:6, 4:6.
Im Einzel stehen Novak Djokovic und Carlos Alcaraz in Roland-Garros ohne Satzverlust in den Halbfinals. Der French-Open- und Wimbledon-Sieger Alcaraz bügelte beim 6:3, 7:6 (9:7) gegen den Amerikaner Tommy Paul (ATP 13) im zweiten Umgang einen Break-Rückstand aus und wehrte im Tie-Break einen Satzball ab. Der Weltranglisten-Erste Djokovic machte beim 6:3, 7:6 (7:3) gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas im zweiten Satz eine 0:4-Hypothek wett.
Um den Traumfinal perfekt zu machen, muss sich Djokovic am Freitag im Halbfinal wie in Wimbledon gegen den formstarken Italiener Lorenzo Musetti (ATP 16) behaupten. Alcaraz’ nächster Gegner ist der Kanadier Félix Auger-Aliassime (ATP 19).
Zu Ende ist das Turnier für Alexander Zverev. Für den gesundheitlich angeschlagenen deutschen Olympiasieger von 2021 war Musetti in dieser Verfassung zu stark (5:7, 5:7).
Kanute Dougoud schrammt um 57 Hundertstel an Bronze vorbei
(sda) Dem Schweizer Kanuten Martin Dougoud bleibt der Gewinn einer olympischen Medaille im Kajak-Einer-Slalom verwehrt. Nach dem Vorstoss in den Final fehlen ihm als Viertem knapp sechs Zehntel zu Bronze.
Als sechster Starter ging Dougoud im olympischen Wildwasser-Kanal in Vaires-sur-Marne in den Final der besten zwölf. Als er nach 89,44 Sekunden das Ziel passierte, leuchtete die 3 auf. Doch der in Frankreich lebende Genfer mutmasste, dass dies trotz einer starken Leistung nicht für eine Medaille reichen dürfte.
Letztlich gelang es allerdings nur noch dem Einheimischen Titouan Castryck, die Zeit von Dougoud zu unterbieten. Der Schnellste der Vorläufe und des Halbfinals lag auf Kurs, musste sich nach einem Fehler im unteren Teil jedoch zwei Zehntel hinter Gold mit Rang 2 begnügen. Olympiasieger wurde der Italiener Giovanni de Gennaro. Bronze ging an den Spanier Pau Echaniz, der Dougoud um 57 Hundertstel auf Platz 4 verwies.
Für Dougoud sind die Sommerspiele in Paris jedoch noch nicht gelaufen. Ab Freitag bietet sich ihm bei seiner zweiten Olympia-Teilnahme im neuen Format Kajak-Cross erneut die Chance auf Edelmetall. In dieser Disziplin hat er an Grossanlässen schon zwei Medaillen gewonnen, jeweils Bronze an den WM 2023 und den EM 2024.
Judoka Eich verpasst eine Medaille hauchdünn
(sda) Judoka Daniel Eich verpasst eine Olympiamedaille knapp. Der 24-jährige Aargauer verliert den Kampf um Bronze gegen den Israeli Peter Paltchik und wird Fünfter.
Eich war in der Klasse bis 100 kg mit drei Siegen in die Halbfinals eingezogen. Im Kampf um Bronze wähnte er sich für einen Moment als Gewinner, bevor der Videobeweis seinen vermeintlichen Sieg revidierte und er kurz darauf als Verlierer dastand.
Eich wäre erst der vierte Schweizer Medaillengewinner an Olympischen Spielen im Judo gewesen; nach Erich Hänni (Silber 1964), Jürg Röthlisberger (Gold 1980 und Bronze 1976) und Sergei Aschwanden (Bronze 2008).
Schweizer Springreiter überraschend nicht im Team-Final
(sda) Die Schweizer Springreiter sorgen an den Spielen in Paris für eine grosse Enttäuschung. Das Trio mit Steve Guerdat, Pius Schwizer und Martin Fuchs scheitert in der Qualifikation des Team-Wettbewerbs.
Guerdat im Sattel der Stute Dynamix mit zwei und Schwizer mit dem Hengst Vancouver mit drei Abwürfen hatten Schlussreiter Fuchs eine hohe, zu hohe Aufgabe gestellt. Der Zürcher versah sich mit dem Wallach Leone Jei zwar nur einmal, doch die 24 Punkte waren zu viel für einen der ersten zehn Plätze, die zur Teilnahme am Final vom Freitag berechtigen.
Wäre Fuchs makellos geblieben, hätte es mit der Final-Qualifikation doch noch geklappt. Aufgrund der Gesamtzeit jedes Teams, die bei Punktgleichheit als Kriterium herangezogen worden wäre, hätte mit 20 Strafpunkten für die Schweiz statt Rang 12 Platz 9 herausgeschaut.
Die Enttäuschung ist umso grösser, zumal die Ambitionen auf Schweizer Seite hoch gewesen waren, Guerdat sogar vom mit Abstand besten Team gesprochen hatte, mit dem er je an Olympische Spiele gereist sei. Von einem Medaillengewinn hatte auch Schwizer gesprochen. Die Ziele waren beileibe nicht zu hoch gesteckt. Drei erfahrene Reiter mit hervorragendem Beritt – die Voraussetzungen, den Worten Taten folgen zu lassen, wären vorhanden gewesen.
Die zweite Chance bietet sich den Schweizern Anfang kommender Woche im Einzel-Wettkampf. Am Montag steht die Qualifikation im Programm, in der es gilt, sich einen der 30 Plätze zu sichern, die den Start in der Entscheidung am Dienstag erlauben.
Weltrekordhalter Mayer verpasst den Zehnkampf
(sda) Weltrekordhalter Kevin Mayer wird nicht zum Zehnkampf antreten können. Der Franzose muss wegen einer vor einem knappen Monat zugezogenen Oberschenkelverletzung passen, wie die französische Olympia-Delegation mitteilte. Mayer gewann in Rio de Janeiro 2016 und Tokio 2021 jeweils Silber, 2017 und 2022 war er Weltmeister.
Schützin Leone als Dritte im Final, Olympiasiegerin Christen bleibt erneut hängen
(sda) Chiara Leone qualifiziert sich als Dritte für den Final im Dreistellungsmatch im Kleinkaliber über 50 m. Nina Christen, die Olympiasiegerin von Tokio in dieser Disziplin, bleibt als 21. unter den Erwartungen.
Christen wird ihren Gold-Coup von vor drei Jahren in Tokio im Dreistellungsmatch also nicht wiederholen können. Die 30-jährige Nidwaldnerin verpasste auf der Schiessanlage in Châteauroux die Finalqualifikation der besten acht Schützinnen deutlich. Bereits mit dem Luftgewehr über 10 m, wo sie in Tokio Bronze geholt hatte, blieb Christen als 23. in der Qualifikation hängen.
Aber die Schweizer Medaillenhoffnungen für den Final-Wettkampf vom Freitagvormittag sind intakt: Chiara Leone zeigte in den drei Serien über 20 Schuss liegend, stehend und kniend einen überzeugenden Wettkampf und klassierte sich hinter der Amerikanerin Sagen Maddalena und der Chinesin Qiongyue Zhang.
Die 26-jährige Aargauerin, die erstmals an Olympischen Spielen antritt, etablierte in der Qualifikation ihren Status als beste Europäerin, was ihr an den Europameisterschaften in Osijek in diesem Jahr schon die Goldmedaille eingebracht hat.
Mityukov souverän im Final
(sda) Roman Mityukov qualifiziert sich an den Olympischen Spielen souverän für den Final über 200 m Rücken. Der Genfer unterstreicht mit der zweitschnellsten Zeit in den Halbfinals seine Medaillenambitionen.
Der WM-Zweite Mityukov gewann den zweiten Halbfinal dank einem erneut starken Schlusssprint und schlug in 1:56,05 Minuten an. Damit war er am Abend nach seinem 24. Geburtstag noch einmal mehr als eine halbe Sekunde schneller als in den Vorläufen am Morgen, die er als Schnellster absolviert hatte. In den Halbfinals schwamm lediglich der Ungar Hubert Kos noch schneller als Mityukov – um neun Hundertstel.
Überraschend nicht in den Final der schnellsten acht Schwimmer vom Donnerstagabend schaffte es Ryan Murphy. Der Amerikaner, seines Zeichens vierfacher Olympiasieger, kam nicht über Rang 10 hinaus.
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Alcaraz/Nadal scheiden im Doppel aus
(sda) Rafael Nadal hat womöglich seinen letzten Match in Roland Garros bestritten. Der 38-jährige Spanier scheitert mit seinem Landsmann Carlos Alcaraz im Doppel-Viertelfinal der Olympischen Spiele. Nadal und Alcaraz unterlagen den beiden amerikanischen Doppel-Spezialisten Austin Krajicek/Rajeev Ram deutlich 2:6, 4:6.
Ob überhaupt und wie lange der zuletzt oft von Verletzungen heimgesuchte Nadal seine Karriere fortsetzt, ist offen. Der 22-fache Major-Sieger kündigte an, dass es nach den Olympischen Spielen Zeit sei, Entscheide zu treffen.
Ponti verpasst Medaille über 200 m Delfin
(sda) Noè Ponti verpasst an den Olympischen Spielen in Paris die dritte Schweizer Medaille. Der 23-jährige Tessiner schwimmt im Final über 200 m Delfin auf Platz 5.
Ponti egalisierte in 1:54,14 seinen Schweizer Rekord, den er erst am Dienstag in den Halbfinals aufgestellt hatte. Zu Bronze fehlten ihm 1,34 Sekunden. Olympiasieger wurde Léon Marchand. Der französische Jungstar fing Topfavorit Kristof Milak aus Ungarn auf den letzten Metern noch ab.
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Giubellini schnuppert am Mehrkampf-Diplom
(sda) Matteo Giubellini und Florian Langenegger sind im Mehrkampf-Final der Männer auf die Plätze 10 und 16 geturnt. Giubellini fehlte etwas mehr als ein Punkt zum Olympia-Diplom.
Der 19-jährige Aargauer steigerte sich gegenüber dem bereits starken 12. Rang in der Qualifikation noch einmal um 0,3 Punkte. Einzig am Barren, an dem er mit 14,033 Punkten 0,5 Zähler weniger sammelte als am Samstag, hatte er noch mehr als nur ein bisschen Luft nach oben. Langenegger seinerseits, der in der Qualifikation Noé Seifert um das Final-Ticket gebracht hatte, schnitt mit 81,864 Punkten praktisch gleich gut ab wie vor vier Tagen.
Gold ging an den Japaner Shinnosuke Oka, die weiteren Medaillen an die Chinesen Zhang Boheng und Xiao Ruoteng. Der Japaner Daiki Hashimoto, der Olympiasieger von 2021, ging als Sechster leer aus, ebenso wie der viertplatzierte Ukrainer Illja Kowtun, der Bronze um 0,2 Punkte verpasste.
Für Oka war es zwei Tage nach dem Triumph im Teamwettkampf die zweite Goldmedaille an den Spielen. Zugleich sorgte der 20-Jährige dafür, dass Olympiagold im Mehrkampf der Männer zum vierten Mal in Folge an Japan ging. Vor Oka und Hashimoto hatte Kohei Uchimura zweimal in Folge gewonnen.
Die Schweizer Kanutin Alena Marx wird Achte im Canadier-Einer
(sda) Alena Marx wurde im Canadier-Einer als Achte des Finals für ihren starken Auftritt mit einem Diplom belohnt. Den Wettkampf gewann die Australierin Jessica Fox, die nach dem Triumph im Kajak-Slalom bereits ihre zweite Goldmedaille an diesen Sommerspielen errang. Silber ging an die Deutsche Elena Lilik, während Evy Leibfarth den USA die Bronzemedaille sicherte.
Kanu. Kanadier-Einer. Frauen. Gold: Jessica Fox (AUS). – Silber: Elena Lilik (GER) – Bronze: Evy Leibfarth (USA). 8. Alena Marx (SUI).
Shericka Jackson startet nur über 200 m
(sda/afp) Die jamaicanische Sprinterin Shericka Jackson wird an den Olympischen Spielen in Paris nur über 200 m antreten. Dies gab die zweifache Weltmeisterin am Mittwoch bekannt.
Die zweimalige WM-Silbermedaillengewinnerin über 100 m hätte zusammen mit der Amerikanerin Sha’Carri Richardson zu den grossen Favoritinnen gehört, um in der Königsdisziplin die Nachfolge ihrer abwesenden Landsfrau Elaine Thompson-Herah anzutreten.
Jackson hatte Ende Juni die wichtigen jamaicanischen Auswahlwettkämpfe über 100 und 200 m gewonnen. Am 9. Juli verletzte sich die 30-Jährige an einem Meeting in Ungarn infolge eines Wadenkrampfs. Davon hat sie sich noch nicht vollständig erholt.
Nord- und südkoreanische Tischtennisspieler machen ein gemeinsames Selfie
bko. Dass es bei Olympia zu besonderen Begegnungen kommt, zeigte sich am Mittwoch im Mixed-Wettbewerb im Tischtennis.
Das gemeinsame Selfie von Sportlerinnen und Sportlern aus Nord- und Südkorea ging am Mittwoch viral. Nach der Siegerehrung im Mixed-Wettbewerb schoss der südkoreanische Tischtennisspieler Lim Jonghoon ein besonderes Foto mit den Kontrahenten aus Nordkorea und China. Südkorea hatte Bronze gewonnen, China hatte sich im Endspiel gegen Nordkorea durchgesetzt.
Während sich der Nordkoreaner Ri Jong Sik zunächst eher zurückhaltend gibt, strahlt seine Mixed-Partnerin Kim Kum Yong und zeigt stolz ihre Medaille. In einem weiteren Foto stand Lim Jonghoon direkt vor dem Team aus Nordkorea. Für Nordkorea war es die erste olympische Medaille seit 2016. Das Land war 2021 in Tokio aufgrund der Corona-Pandemie nicht angetreten.
Der Doppelvierer der Frauen verpasst Medaille um einen Meter
(sda) Der Schweizer Doppelvierer der Frauen hat die Bronzemedaille in der olympischen Ruderregatta um etwas mehr als einen Meter oder um 42 Hundertstel verpasst.
Dennoch schrieben Lisa Lötscher, Pascal Walker, Célia Dupré und Fabienne Schweizer ein Kapitel Schweizer Sportgeschichte. Als erstes Schweizer Grossboot überhaupt bei den Frauen schafften sie es an Olympische Spiele. Auch auf das Diplom dürfen die Schweizerinnen stolz sein.
Zu Edelmetall fehlte im Ziel äusserst wenig. Die Schweizerinnen teilten sich ihr Rennen nicht schlecht ein. In der Startphase belegten sie phasenweise den letzten Platz. Vielleicht begannen die Schweizerinnen ihren Schlussspurt etwas zu spät. Denn im Finish war kein anderes Boot schneller als der Doppelvierer mit den Schweizerinnen. Aber es reichte nicht mehr, um die favorisierten Deutschen noch zu überholen.
Noch knapper als zwischen Deutschland (3.) und der Schweiz (4.) war es ganz vorne im Duell um Gold und Silber: Die Britinnen überquerten die Ziellinie 15 Hundertstel vor den Niederländerinnen.
TAS weist den Einspruch der Kanadierinnen ab
(sda) Nach dem Drohnen-Einsatz im Training des Gruppengegners Neuseeland bleibt es beim Abzug von sechs Punkten für Kanadas Fussballerinnen. Der Einspruch der Kanadierinnen wurde vom Internationalen Sportgerichtshof (TAS) abgewiesen. Das teilte das TAS mit.
Vor ihrer Auftaktpartie an den Sommerspielen gegen Neuseeland (2:1) hatten die Kanadierinnen zweimal mit einer Drohne das gegnerische Training überwacht, was Kanadas olympisches Komitee auch zugab. Die Nationaltrainerin Bev Priestman, Assistentin Jasmine Mander und Videoanalyst Joseph Lombardi wurden für ein Jahr von allen Fussball-Aktivitäten vom Weltfussballverband Fifa gesperrt. Gegen diese Sperren sind die Kanadierinnen nicht vorgegangen, wohl aber gegen den Punktabzug, der ihnen unverhältnismässig erschien.
Alex Yee gewinnt den Triathlon der Männer – die Schweizer Max Studer und Adrien Briffod enttäuschen
bko. Der Brite Alex Yee hat sich im Triathlon der Männer die Goldmedaille gesichert. Er tat dies mit einem unfassbaren Schlussspurt, in dem er den lange Zeit führenden Hayden Wilde noch überholte. Yee gewann den Wettkampf vor dem Neuseeländer und dem Franzosen Léo Bergère. Die Schweizer Max Studer und Adrien Briffod konnten nicht überzeugen; sie belegten die Ränge 40 und 49.
Triathlon. Männer. Gold: Alexander Yee (GBR). – Silber: Hayden Wilde (NZL). – Bronze: Leo Bergere (FRA)
Gulich/Röösli erreichen den Final
(sda) Andrin Gulich und Roman Röösli dürfen an den Sommerspielen in Paris weiter von einer nächsten Medaille träumen. Die beiden Schweizer haben sich im Zweier ohne für den A-Final qualifiziert.
Damit korrigierten Gulich und Röösli den Fehlstart vom Wochenende endgültig. Da verpassten sie im Vorlauf die direkte Qualifikation für den Halbfinal. Nach dem Sieg im Hoffnungslauf und Platz 2 im Halbfinal sind Gulich/Röösli dort, wo sie hinwollten. Gulich und Röösli holten bisher an allen Titelkämpfen, an denen sie gemeinsam an den Start gingen, eine Medaille.
Geschlagen wurde das Schweizer Boot im Halbfinal von Kroatien, von den Gebrüdern Martin und Valent Sinkovic. Die Kroaten holten schon vor drei Jahren in Tokio Olympia-Gold. Auf die Kroaten verloren die Schweizer 2,2 Sekunden.
Die Beachvolleyballerinnen Hüberli/Brunner bleiben weiterhin makellos
(sda) Tanja Hüberli/Nina Brunner haben im olympischen Beachvolleyball-Turnier wiederum eine Klasseleistung gezeigt. Die Schwyzerin und die Zugerin gewannen gegen das deutsche Duo Laura Ludwig/Louisa Lippmann in nur 33 Minuten 21:9, 21:15.
Die frühere Weltklasse-Hallenspielerin Lippmann und Ludwig, die Olympiasiegerin von 2016, standen nach ihrer deutlichen Auftaktniederlage gegen Alexia Richard/Lézana Placette bereits unter Druck. Die Französinnen – am Samstagnachmittag die nächsten Gegnerinnen von Hüberli/Brunner – galten in der Gruppe als das am schwächsten eingestufte Duo. Nach dem wiederum deutlichen Sieg ist für die zweifachen Europameisterinnen aus der Schweiz der Gruppensieg sehr nahe.
Das zweite Schweizer Duo Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré steht am Abend gegen die Kanadierinnen Melissa Humana-Paredes/Brandie Wilkerson.
Schäuble und Ahumada qualifizieren sich für den A-Final
(sda) Auch der Schweizer Leichtgewichts-Doppelzweier hat an den olympischen Ruderregatten den A-Final erreicht. Jan Schäuble und Raphael Ahumada belegten im Halbfinal Platz 2.
Der 24-jährige Jan Schäuble und der 23-jährige Raphael Ahumada liessen im Halbfinal nichts anbrennen. Die zweimaligen Europameister und WM-Silbermedaillengewinner des letzten Jahres mussten sich nur dem irischen Team geschlagen geben.
Wasserqualität in der Seine gut genug: Triathlon-Rennen finden statt
(dpa) Der Triathlon der Männer in Paris kann mit einem Tag Verspätung stattfinden. Die Veranstalter gaben bekannt, dass die Wasserqualität der Seine gut genug sei. Damit kommt es am Mittwoch zu einem Doppel-Event: Um 8 Uhr starten die Frauen mit einem Sprung in den Pariser Fluss am Pont Alexander III in ihr Rennen. Um 10 Uhr 45 steht dann das am Dienstag noch abgesagte Rennen der Männer auf dem Programm.
Wegen der starken Regenfälle vom Wochenende war das Wasser der Seine Anfang Woche verschmutzt, wie Tests ergeben hatten. Die Triathlon-Trainings der Männer und Frauen fielen wegen der ungenügenden Wasserqualität aus. Auch der Wettkampf der Männer am Dienstag musste verschoben werden. Der Frust bei den Beteiligten stieg.
Hätten die Wassertests am Mittwoch erneut einen unzulässigen Wert ergeben, dann wären die Rennen wohl auf Freitag verschoben worden.
Ponti zieht mit Landesrekord in den Final ein
(sda) Noè Ponti qualifiziert sich souverän für den Final über 200 m Delfin. Der Tessiner verzeichnet im Halbfinal mit Schweizer Rekord die viertbeste Zeit.
Im Vorlauf hatte Ponti am Vormittag mit der zweitbesten Zeit aller Teilnehmer überzeugt. Bei seinem zweiten Auftritt im olympischen Becken in Paris steigerte sich der 23-Jährige noch einmal. In 1:54,14 unterbot er seinen Schweizer Rekord, den er im Halbfinal der WM 2022 in Budapest aufgestellt hatte, um sechs Hundertstel.
Schneller als Ponti waren im Halbfinal nur der Weltrekordhalter Kristof Milak aus Ungarn (1:52,72), der Franzose Léon Marchand (1:53,50) und der Kanadier Ilya Kharun (1:54,01).
Der Final findet am Mittwochabend um 20 Uhr 35 statt. Für Ponti ist es der zweite Einzel-Final an Sommerspielen, nachdem er vor drei Jahren in Tokio in seiner Paradedisziplin 100 m Delfin sensationell Olympia-Bronze gewonnen hatte.
Hier geht es zu unserer Geschichte über Noè Ponti: Als würde er im Becken schweben – Noè Ponti zelebriert beim Schwimmen die Leichtigkeit des Seins
Erster Schweizer Badminton-Sieg bei Olympia seit 16 Jahren
(sda) Jenjira Stadelmann und Tobias Künzi verzeichnen bei ihrem zweiten Gruppenspiel in Paris jeweils einen Sieg und sorgen damit für einen historischen Schweizer Badminton-Tag.
Stadelmann hat dabei einen wahren Krimi für sich entschieden. Sie gewann ihr Duell mit der Irin Rachael Darragh mit 13:21, 24:22, 21:15 – nach abgewehrtem Matchball.
Es war der erste Sieg für Swiss Badminton auf Olympia-Stufe seit 16 Jahren. 2008 in Peking hatte Jeanine Cicognini ihre Auftaktpartie gewonnen. Die Achtelfinals kann Stadelmann nach ihrer Auftaktniederlage gegen die Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin Carolina Marin aus Spanien allerdings nicht mehr erreichen.
Tobias Künzi hingegen darf sich noch leise Chancen auf die Achtelfinalqualifikation machen. Der Aargauer zeigte bei seinem zweiten Auftritt eine starke Leistung und besiegte den Nigerianer Anuoluwapo Juwon Opeyori 22:20, 21:14. Vor Künzi hatte als einziger Schweizer Mann Thomas Wapp vor 28 Jahren auf Olympia-Stufe ein Spiel gewonnen.
Mindestens bis am Mittwochabend darf Künzi sogar vom Erreichen der K.o.-Phase träumen. Der Nigerianer müsste allerdings den Gruppenfavoriten Li Shi Feng aus China in zwei Sätzen bezwingen, damit totale Ausgeglichenheit herrschen würde und die Punktgewinne entscheiden müssten.
Lesen Sie hier unsere Geschichte über Jenjira Stadelmann aus dem vergangenen März: Sie kam mit 16 ohne ein Wort Deutsch – nun ist sie die Schweizer Olympia-Hoffnung im Badminton
Brisanter Fussball-Viertelfinal zwischen Frankreich und Argentinien
(sda) Im Viertelfinal des olympischen Fussballturniers kommt es zum brisanten Duell zwischen Frankreich und Argentinien. Die beiden Nationen, die sich seit dem WM-Final von 2022 in Katar unfreundlich begegnen, spielen am Freitag in Bordeaux gegeneinander.
Zum bislang letzten Eklat zwischen Argentiniern und Franzosen kam es erst vor rund zwei Wochen, nachdem die Albiceleste ihren Südamerika-Titel mit rassistischen Schmähgesängen in Richtung französisches Team gefeiert hatte. Die von Javier Mascherano trainierten argentinischen Fussballer an den Olympischen Spielen wurden in der Vorrunde in jedem Spiel ausgepfiffen.
Frankreich qualifizierte sich ohne Punktverlust als Gruppensieger für die Viertelfinals, Argentinien sicherte sich das Weiterkommen mit dem 2:0 gegen die Ukraine am letzten Spieltag der Vorrunde.
Stan Wawrinka scheidet in der 2. Runde aus
(sda) Für Stan Wawrinka ist das olympische Tennisturnier früh vorbei. Der Waadtländer verliert das Zweitrundenspiel gegen den Australier Alexei Popyrin 4:6, 5:7.
Bei grosser Hitze dauerte die Partie 90 Minuten. Wawrinka brachte im ersten Satz sein erstes Aufschlagspiel trotz zweier Spielbälle nicht durch. Im zweiten Satz gelang Popyrin zum 6:5 das entscheidende Break. Wawrinka kam zu keiner Breakmöglichkeit.
Die Olympischen Spiele brachten «Stan the Man» 2008 in Peking mit dem Gewinn der Goldmedaille im Doppel mit Roger Federer zwar ein Highlight. Im Einzel lief es Wawrinka im Zeichen der fünf Ringe indes nie nach Wunsch: 2008 in Peking verlor er in der 2. Runde gegen Jürgen Melzer aus Österreich 4:6, 0:6. Vier Jahre später in London verlor Wawrinka in der Startrunde gegen Andy Murray. In Rio de Janeiro und in Tokio fehlte Wawrinka aus verschiedenen Gründen. Und diesmal, im Stade Roland-Garros, spielte ihn Popyrin aus, die Nummer 69 der Weltrangliste.
Wawrinka schnitt in Paris ähnlich ab wie an vielen Turnieren im letzten Jahr. Seit Ende August 2023 und dem damaligen US Open gewann er an keinem Turnier mehr zwei Einzel.
BMX-Freestylerin Ducarroz verpasst den Final der Top 9
(sda) Die BMX-Freestyle-Spezialistin Nikita Ducarroz verpasst die Teilnahme am finalen Wettbewerb. Die Genferin belegt in der Qualifikation lediglich Platz 10.
Im Vorwettkampf mit nur zwölf Fahrerinnen, die um die neun Final-Plätze kämpften, brachte es Ducarroz nach zwei Läufen auf einen Durchschnitt von 79,78 Punkten. Damit verpasste die Olympia-Dritte von 2021 ihr primäres Ziel um dreieinhalb Punkte. Zu den drei Gescheiterten gehörte auch die Britin Charlotte Worthington, die in Japans Hauptstadt Gold gewonnen hatte.
Die Beste der Qualifikation war wie erwartet Hannah Roberts. Die Amerikanerin, vor drei Jahren in Tokio Zweite, gilt als fünffache Weltmeisterin im Final am Mittwoch als erste Anwärterin auf den Olympiasieg.
Der Schweizer Vierer bleibt chancenlos
(sda) Der Schweizer Vierer ohne mit Kai Schätzle, Patrick Brunner, Kai Roth und Joel Schürch hat im Hoffnungslauf den Einzug in den A-Final klar verpasst.
Nach dem Vorlauf beendeten die vier Schweizer auch den Hoffnungslauf auf dem letzten Platz. Die Gegner erwiesen sich als zu stark. Anderseits hatten die Schweizer mit dem Vierer ohne Steuermann die Qualifikation für die Olympischen Spiele auch erst auf den letzten Drücker geschafft.
Italien und Rumänien qualifizierten sich als letzte Teams für den A-Final vom Donnerstag. Die Schweizer rudern mit Frankreich und den Niederlanden um Diplome und die Ränge 7 bis 9.
Aurelia-Maxima Janzen schafft Halbfinal-Qualifikation
(sda) Die 20-jährige Berner Ruderin Aurelia-Maxima Janzen hat sich im Skiff der Frauen für die Halbfinals vom Donnerstag qualifiziert.
Janzen zeigte im Ruder-Becken in Vaires-sur-Marne das bisher beste Rennen der Saison. In diesem «komplizierten» Viertelfinal mit Olympiasiegerin Emma Twigg und der serbischen Europameisterin Jovana Arsic startete die Schweizerin famos. Sie führte im ersten Viertel des Rennens und holte schon auf den ersten 400 Metern acht Meter Reserve auf Platz 4 heraus. Die ersten drei qualifizierten sich für die Halbfinals.
Am Ende musste Janzen dem horrenden Starttempo Tribut zollen. Aber in Gefahr, die Halbfinals zu verpassen, geriet sie nie. Olympiasiegerin Twigg gewann das Rennen souverän. Aber Janzen verteidigte den 2. Platz bis zuletzt mit Erfolg.
Seine zu dreckig: Der Männer-Triathlon wird auf den Mittwoch verschoben
(dpa) Der Triathlon der Männer bei den Olympischen Spielen in Paris wird wegen der schlechten Wasserqualität der Seine verschoben. Nachdem zuletzt bereits zwei Trainings nicht stattfinden konnten, mussten die Veranstalter auch das für Dienstagmorgen geplante Rennen absagen. Als Ersatztermin ist der Mittwochvormittag vorgesehen. Das Rennen der Frauen soll wie geplant ebenfalls am Mittwochmorgen stattfinden.
Seit Tagen wird in Paris über die Wasserqualität der Seine diskutiert. Wegen der Regenfälle vom Wochenende ist das Wasser der Seine verschmutzt. Mikrobiologische Proben ergaben, dass die Sauberkeits-Grenzwerte überschritten sind. Deswegen fielen Anfang Woche die Trainings der Männer und Frauen aus.
Zwei Teenager gewinnen im Schwimmen erstmals Gold
(sda) Der dritte Finalabend im Pariser Schwimmbecken steht im Zeichen von Premieren zweier Teenager: Die 17-jährige Summer McIntosh gewinnt ebenso erstmals olympisches Gold wie der zwei Jahre ältere David Popovici.
Die Kanadierin Summer McIntosh triumphierte über 400 m Lagen. Zwei Tage nachdem sie über 400 m Crawl ihre erste Medaille an Sommerspielen gewonnen hatte, dominierte das 17-jährige Wunderkind aus Toronto ihre Konkurrenz vom Anfang bis ins Ziel. In einer Zeit von 4:27,71 Minuten verwies die Weltrekordhalterin die Amerikanerinnen Katie Grimes (4:33,40) und Emma Weyant (4:34,93) deutlich auf die nachfolgenden Plätze.
Der Rumäne David Popovici musste über 200 m Crawl deutlich mehr kämpfen. Lange sah es für den 19-Jährigen aus Bukarest nicht gut aus. Zehn Meter vor dem Ziel lag er noch zurück, ehe er sich in einem wahren Krimi hauchdünn vor dem Briten Matthew Richards und dem Amerikaner Luke Hobson durchsetzte. In 1:44,72 Minuten schlug Popovici nur zwei respektive sieben Hundertstel vor den beiden Konkurrenten an.
2022 war Popovici mit dem WM-Titel über 100 und 200 m Crawl ein seltenes Double gelungen. Im letzten Jahr bekundete der Osteuropäer jedoch Probleme, seine Leistungen mit dem Matur und dem Führerschein zu vereinbaren. Nun scheint er aber rechtzeitig wieder auf seinem besten Niveau zu sein. Am Mittwoch zählt Popovici über 100 m Crawl erneut zu den engsten Favoriten.
Die weiteren Goldmedaillen am Montag sicherten sich die Südafrikanerin Tatjana Smith (100 m Brust), schon vor drei Jahren Olympiasiegerin über die doppelte Distanz, der Italiener Thomas Ceccon (100 m Rücken) und die Australierin Mollie O’Callaghan (200 m Crawl). Letztere schnappte in olympischem Rekord ihrer Landsfrau Ariarne Titmus deren viertes Olympia-Gold weg.
Schweizer Turner beenden den Teamfinal auf dem siebten Platz
(sda) Die Schweizer Kunstturner beenden den Teamwettkampf im 7. Rang unter acht Finalisten. Gold sichert sich Japan vor China und den USA.
Im Gegensatz zur Qualifikation turnen im Final jeweils nur drei statt vier Turner an den sechs Geräten, ein Streichresultat gibt es nicht. An den Olympischen Spielen vor drei Jahren in Tokio belegten die Schweizer den 6. Rang, ein solcher wäre für Matteo Giubellini, Florian Langenegger, Noe Seifert, Taha Serhani und Luca Giubellini auch diesmal das Maximum gewesen, zu weit weg sind die Top 5. Zur Wiederholung fehlten 0,833 Punkte, das war die Differenz zu den sechstklassierten Italienern.
Den Schweizern unterliefen drei grössere Fehler. Beim Sprung, dem ersten Gerät, stürzte Luca Giubellini beinahe bei der Landung und erhielt 1,167 Punkte weniger als in der Qualifikation, in der er 14,600 Punkte erzielt hatte. Noe Seifert misslang am Reck erneut der Abgang, und am Pauschenpferd musste Matteo Giubellini die Übung unterbrechen. Für ihre Verhältnisse stark turnten die Schweizer an den Ringen, ihrem schwächsten Gerät. Ansonsten holten sie nur noch am Boden mehr Punkte wie in der Qualifikation.
Der 7. Platz ist hoch einzuschätzen. Die Schweizer traten mit fünf Olympia-Neulingen und einem Durchschnittsalter von 23 Jahren an. Die Perspektiven sind also vielversprechend. Für den 29-jährigen Serhani war es der letzte Wettkampf der Karriere.
Die Japaner gewannen zum achten Mal Olympia-Gold im Team-Wettbewerb der Männer. Sie fingen die zuvor klar führenden Chinesen am Reck, welches für beide das letzte Gerät war, noch ab. Die USA standen erstmals seit 2008 wieder auf dem Podest.
Schweizer Vielseitigkeitsreiter im 5. Rang klassiert, Vogg wird Achter
(sda) Die Schweizer haben an den Olympischen Spielen eine Medaille verpasst. Im abschliessenden Springen fiel das Team von Platz 3 auf 5 zurück. Felix Vogg wurde im Einzel Achter.
Die Ausgangslage war vielversprechend. Vor dem dritten und letzten Tag lag die Schweizer Equipe um Felix Vogg, Robin Godel und Mélody Johner auf Medaillenkurs. Am Ende reichten die 7,6 Punkte Reserve auf Belgien und die 11,4 Punkte auf Japan jedoch nicht.
Zwar kam Schlussreiter Felix Vogg auf Dao de l’Ocean mit nur einem Abwurf durch. Die Hypothek nach Startreiterin Mélody Johner auf Toubleu de Rueire (8,8 Strafpunkte) und Robin Godel im Sattel von Grandeur de Lully (13,2) war jedoch zu gross. Am Ende fehlten 12,6 Punkte zu Platz 3, den sich Japan sicherte. Die Asiaten gingen auf Platz 5 in den letzten Tag, da sie einen Ersatzreiter aufbieten mussten und dafür 20 Strafpunkte aufgebrummt erhielten. Es siegte wie schon vor drei Jahren in Tokio Grossbritannien. Silber ging mit einem Rückstand von 12,3 Punkten an Gastgeber Frankreich.
Auch im Einzel standen die Schweizer Medaillenchancen vor dem finalen Durchgang gut. Felix Vogg war mit drei Punkten Rückstand auf die Podestplätze im 6. Rang klassiert. Am Ende fehlten dem 34-Jährigen jedoch 7,4 Punkte zu Bronze. Einen Abwurf beim Einsprung in die Kombination machte die Hoffnungen des in Deutschland lebenden Pferdewirten zunichte. Bereits im Teamspringen hatte Vogg einen Abwurf verzeichnet. «Dao war ein Tick müde draussen, im Parcours dann aber wieder phantastisch», lobte Vogg nach dem Wettkampf sein Pferd, das «nichts» für die Abwürfe könne. «Er hat keinen Fehler gemacht, ich kann ihm keinen Vorwurf machen.» Die beiden anderen Schweizer, Mélody Johner (29.) auf Toubleu de Rueire und Robin Godel (30.) mit Grandeur de Lully, konnten sich nicht für den Finaldurchgang qualifizieren.
Zum dritten Mal (nach 2012 und 2016) Olympiasieger wurde Michael Jung – ein Novum in der Geschichte des Vielseitigkeitsreitens. Der Deutsche bewies starke Nerven, kam fehlerfrei durch und verwaltete die 0,6 Punkte Vorsprung vor dem Australier Christopher Burton, der ebenfalls einen fehlerfreien Ritt zeigte. Bronze sicherte sich die Britin Laura Collett.
Beide Schweizer Beachvolleyballteams siegen zum Auftakt
(sda) Die beiden Schweizer Beachvolleyball-Duos Tanja Hüberli/Nina Brunner und Esméé Böbner/Zoé Vergé-Dépré starten mit souveränen Siegen ins olympische Turnier.
Die beiden Zentralschweizerinnen Hüberli/Brunner gewannen ihr Auftaktspiel in Paris gegen Daniela Alvarez/Tania Moreno aus Spanien 21:12, 21:19. In der Neuauflage des EM-Finals von 2023 in Wien sicherten sich die zweifachen Europameisterinnen sowie Olympia-Neunten von Tokio den Auftaktsieg, der für die kommenden Spiele weiteren Auftrieb verleihen wird.
Mit Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré startete auch das zweite Schweizer Duo erfolgreich ins Turnier. Die beiden siegten nach starker Leistung gegen die Lettinnen Tina Graudina/Anastasija Samoilova 21:15, 21:14.
Der britische Schwimmer Adam Peaty mit Covid infiziert
(dpa) Grossbritanniens Schwimmstar Adam Peaty ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Peaty habe sich bereits am Sonntag vor seinem zweiten Platz im olympischen Rennen über 100 Meter Brust unwohl gefühlt, teilte das britische Team mit. In den Stunden nach dem Rennen seien die Symptome schlimmer geworden, am Montag wurde der 29-Jährige dann positiv getestet. Man hoffe, dass Peaty im weiteren Verlauf von Olympia in Paris noch schwimmen könne, hiess es weiter. Am Wochenende stehen noch die Staffeln an. Peaty hat bei Olympischen Spielen schon drei Goldmedaillen gewonnen.
Doppelvierer der Männer und Frauen qualifizieren sich für den A-Final
(sda) Keine Viertelstunde nach dem Doppelvierer der Männer haben auch die Schweizer Frauen die Qualifikation für den A-Final geschafft. Célia Dupré, Lisa Lötscher, Fabienne Schweizer und Pascale Walker setzten sich im Hoffnungslauf souverän durch und sorgten damit für die erste Teilnahme eines Schweizer Grossbootes in einem Olympia-Final. Dieser findet am Mittwochmittag statt.
Rudern. Hoffnungsläufe. Männer. Zweier ohne: 1. Andrin Gulich/Roman Röösli (SUI) 6:47,38. – Gulich/Röösli in den Halbfinals. – Doppelvierer: 1. Deutschland 5:52,39. 2. Schweiz (Scott Bärlocher, Dominic Condrau, Maurin Lange und Jonah Plock) 5:52,55. 3. Norwegen 5:53,13. –Deutschland und die Schweiz im A-Final. – Frauen. Doppelvierer: 1. Schweiz (Célia Dupré, Lisa Lötscher, Fabienne Schweizer, Pascale Walker) 6:26,82. – Die Schweiz im A-Final.
Der Judoka Nils Stump scheitert bereits in der ersten Runde
(sda) Für den Weltmeister Nils Stump sind die Olympischen Spielen in Paris unerwartet früh bereits zu Ende. Der Weltmeister von 2023 schied in der Gewichtsklasse bis 73 kg bereits im ersten Kampf aus.
Gegen Erdenebayar Batzaya aus der Mongolei kassierte der bis dato dominante 27-jährige Zürcher in der Verlängerung die entscheidende Wertung.
Gulich/Röösli qualifizieren sich für den Halbfinal im Zweier ohne
(sda) Andrin Gulich und Roman Röösli haben ihre Strafaufgabe mit Bravour gelöst und sich im Zweier ohne souverän mit dem Sieg im Hoffnungslauf für die Halbfinals vom Mittwochmorgen qualifiziert. Gulich/Röösli waren um fast drei Sekunden schneller als die zweitklassierten Italiener.
Die Weltmeister Gulich/Röösli mussten diesen Umweg über den Hoffnungslauf nehmen, weil sie im Vorlauf am Sonntag überraschend nur Platz 4 belegt hatten.
Seine ist zu schmutzig für Triathlon-Training
(dpa) Vor dem Triathlon ist auch das zweite Schwimmtraining in der Seine wegen zu schlechter Wasserqualität abgesagt worden. Damit steigen die Zweifel, ob wie geplant Wettbewerbe bei diesen Sommerspielen im Fluss stattfinden können. Die Organisatoren halten allerdings derzeit weiter an diesem Plan fest und geben sich optimistisch.
Die am Sonntag durchgeführten Tests hätten nicht die vom Triathlon-Weltverband geforderten Garantien für eine ausreichende Sauberkeit des Wassers geliefert, um das Schwimmen erlauben zu können, hiess es in einer Mitteilung. Dies liege am Regen, der am Freitag und Samstag gefallen sei. Die Gesundheit der Athletinnen und Athleten habe Priorität.
Mit Blick auf die Wettervorhersage zeigen sich das Olympia-Organisationskomitee und der Weltverband «zuversichtlich», dass die Wasserqualität vor dem Beginn der Triathlon-Wettbewerbe wieder innerhalb der Grenzwerte liege, hiess es weiter. Die Wasserqualität der Seine habe sich insgesamt deutlich verbessert im Juli.
Das Triathlon-Einzel der Männer ist für Dienstag geplant, einen Tag später folgen die Frauen. Am 5. August ist die Mixed-Staffel vorgesehen. Neben den Triathleten sollen auch die Freiwasserschwimmer ihre Wettbewerbe in der Seine austragen. Als Alternative ist für sie die Ruderregatta-Strecke vorgesehen.
Marchand sorgt für französische Schwimm-Party
(sda) Der französische Ausnahmeschwimmer Léon Marchand sorgt am zweiten Finaltag in der Pariser Défense Arena für die grössten Jubelstürme. Der Lokalmatador errang über 400 m Lagen seinen ersten Olympiasieg.
In 4:02,95 Minuten schwamm Marchand olympischen Rekord. Den Japaner Tomoyuki Matsushita und den Amerikaner Carson Foster auf den Plätzen 2 und 3 distanzierte er um über fünf Sekunden.
Im vergangenen Jahr hat Marchand den letzten Weltrekord von Michael Phelps gebrochen. Nicht nur deswegen gilt der 22-Jährige als Nachfolger des erfolgreichsten Schwimmers der Geschichte. Betreut wird Marchand vom ehemaligen Trainer von Phelps. Der Rekordolympiasieger (23x Gold) selbst verfolgte den Gold-Auftritt von Marchand als TV-Experte live in der Halle.
Einen packenden Final mit knappem Ausgang sah Phelps über 100 m Brust. Adam Peaty hätte sich zum dritten Mal nach 2016 und 2021 zum Olympiasieger krönen wollen. Am Ende fehlten ihm zwei Hundertstel zum Hattrick.
Zeitgleich mit Nic Fink aus den USA musste sich der 29-Jährige nach einem Hitchcock-Finale dem Italiener Nicolò Martinenghi geschlagen geben. Der Weltmeister von 2022 war in Tokio noch Olympia-Dritter geworden. Peaty durfte sich nach einer schwierigen Zeit mit Verletzungen, Depressionen und Alkoholproblemen trotzdem so etwas wie als Sieger fühlen.
Eine Überraschung setzte es über 100 m Delfin der Frauen ab. Statt wie vorgesehen ihren Weltrekord (55,18) erneut zu verbessern, musste sich die Amerikanerin Gretchen Walsh in 55,63 Minuten hinter ihrer Landsfrau Torri Huske (55,59) mit Silber begnügen. Bronze sicherte sich die Chinesin Zhang Yufei.
Simone Biles wird von Tom Cruise und Lady Gaga angefeuert
(sda) Simone Biles ist der Einstand in die Olympischen Spiele geglückt. Dem Superstar aus den USA gelangen in der Qualifikation im Mehrkampf 59,566 Punkte, womit sie ihren Favoritenstatus eindrücklich untermauerte. Allerdings turnte die 27-jährige Amerikanerin in Paris mit einer leichten Verletzung.
Angefeuert von Berühmtheiten wie Tom Cruise, Lady Gaga, Ariana Grande und Snoop Dogg kehrte Biles nach ihrer Bodenübung mit einem bandagierten linken Fuss für ihre Sprünge auf das Podium zurück und humpelte. Trotz der offensichtlichen Einschränkung lief sie normal an und zeigte ihren «Biles II», den schwersten Sprung im Frauen-Turnen.
Anschliessend trat die vierfache Olympiasiegerin auch noch am Stufenbarren an und wurde von den Zuschauern in der voll besetzten Arena Bercy gefeiert. Trainerin Cecile Landi gab danach Entwarnung. «Es ist nur ein kleiner Schmerz in der Wade.» Das Programm aufgrund der Probleme abzubrechen, sei überhaupt kein Thema gewesen, betonte Landi.
Stan Wawrinka in weniger als einer Stunde weiter
Stan Wawrinka ist im Eiltempo in die 2. Runde des olympischen Tennisturniers eingezogen. Der 39-jährige Lausanner bezwang den Russen Pawel Kotow (ATP 62) in weniger als einer Stunde 6:1, 6:1 und revanchierte sich damit für die Zweitrunden-Niederlage am French Open. Wawrinkas nächster Gegner ist der Australier Alexei Popyrin (ATP 46), dem er im letzten Jahr im Final in Umag in drei Sätzen unterlegen war.
Im Gegensatz zur Viersatz-Niederlage am French Open diktierte Wawrinka das Spiel im zweiten Duell mit Kotow innert zwei Monaten nach Belieben. Der French-Open-Sieger von 2015 gewann mehr als zwei Drittel aller Punkte und nahm seinem Widersacher gleich fünfmal den Aufschlag ab.
Weltcup-Leaderin Alessandra Keller im Mountainbike-Rennen Siebente
wag./(sda) Die Schweizer Mountainbikerinnen können den Erfolg von Tokio 2021 an den Olympischen Spielen in Paris nicht wiederholen. Alessandra Keller beklagte am Sonntag im Finale des Rennens einen platten Reifen und wurde Siebente, Sina Frei fiel nach einem Schaltdefekt bereits früh aus der Entscheidung.
In Tokio hatten die Schweizerinnen noch alle Podiumsplätze belegt. Doch von jenen Medaillengewinnerinnen war am Sonntag nur Sina Frei am Start, die Olympiasiegerin Jolanda Neff hatte wegen anhaltender Atemproblemen schon vor den Spielen forfait geben müssen. Linda Indergand wurde nicht für Paris selektioniert.
Die französische Topfavoritin Pauline Ferrand-Prévot feierte derweil einen überlegenen Heimsieg vor der Amerikanerin Haley Batten und der Schwedin Jenny Rissveds. Ferrand-Prévot hatte bereits in der zweiten Runde attackiert und wurde auf dem technisch nicht sonderlich anspruchsvollen Kurs danach nicht mehr gesehen; im Ziel lag sie fast drei Minuten vor den nächsten Konkurrentinnen. Für die 32-jährige Französin ist es die erste Olympiamedaille überhaupt.
Cross-Country. Frauen (30,8 km): 1. Pauline Ferrand-Prévot (FRA) 1:26:02. 2. Haley Batten (USA) 2:57 zurück. 3. Jenny Rissveds (SWE) 3:02. 4. Puck Pieterse (NED) 3:23. 5. Evie Richards (GBR) 3:27. 6. Laura Stigger (AUT) 4:13. 7. Alessandra Keller (SUI) 4:41. – 21. Sina Frei (SUI) 9:32. – 36 Fahrerinnen gestartet, 34 klassiert.
Die Luftgewehr-Schützin Audrey Gogniat als Drittbeste in den Final – Nina Christen scheidet aus
(sda) Audrey Gogniat hält die Hoffnung auf eine Schweizer Olympia-Medaille im Schiessen aufrecht. Die Jurassierin qualifizierte sich im Wettkampf mit dem Luftgewehr über 10 m für den Final. Nina Christen schied aus.
Die 21-jährige Gogniat beendete die Qualifikation auf Platz 3 hinter der Südkoreanerin Ban Hyojin und der Norwegerin Jeanette Düstad. Nach den sechs Serien mit je zehn Schüssen totalisierte die Romande 632,6 Punkte, womit sie lediglich drei Zehntel unter der Norwegerin Jeanette Düstad blieb, die den bisherigen Qualifikations-Rekord an Olympischen Spielen hält.
Christen dagegen scheiterte deutlich. Die Nidwaldnerin fand sich im Schlussklassement auf Platz 23 wieder. Die Teilnahme am Final mit den besten acht, der am Montagmorgen stattfindet, verpasste sie um 4,2 Punkte. Vor drei Jahren in Tokio hatte die Innerschweizerin mit Bronze in dieser Disziplin überrascht – und damit die Olympischen Spiele in Japans Hauptstadt aus Schweizer Sicht optimal lanciert. Eine Woche später nutzte sie ihr Hoch zum ganz grossen Schlag und machte sich im Dreistellungsmatch mit dem Gewehr über 50 Meter als erste Schweizer Schützin zur Olympiasiegerin.
Deutscher Triumph im Schwimmen durch Lukas Märtens
(dpa) Lukas Märtens hat sich zum Schwimm-Olympiasieger über 400 Meter Crawl gekürt und dem deutschen Team die erste Medaille an den Sommerspielen in Paris beschert. Der 22-Jährige schlug nach 3:41,78 Minuten an. Bei seinem mit Abstand grössten Erfolg der Karriere setzte sich Märtens vor dem zweitplatzierten Elijah Winnington aus Australien durch.
Seit 1988 in Seoul war zuvor kein deutscher Mann mehr Olympiasieger im Beckenschwimmen geworden. Nun beendete der Magdeburger Märtens diese schier endlose Zeit des Wartens. Dem Deutschen Schwimm-Verband sicherte er das erste Gold in einem Olympia-Becken seit Britta Steffens Doppel-Triumph 2008 in Peking.
Märtens war als Topfavorit und Weltjahresbester zu Olympia in die französische Hauptstadt gereist. An den deutschen Meisterschaften Ende April hatte er lange auf Weltrekordkurs gelegen, schlug am Ende nach 3:40,33 Minuten an.
Auch von gesundheitlichen Problemen lässt sich Märtens nicht aufhalten. Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung macht ihm schon länger zu schaffen und erfordert bald einen Eingriff. Für das grosse Ziel Olympia hat er auf eine Operation bisher verzichtet. Immer wieder muss er Antibiotika nehmen.
Schweizer Kunstturner erneut für Teamfinal qualifiziert
(sda) Die Schweizer Kunstturner stehen wie vor drei Jahren in Tokio im Teamfinal der besten acht Nationen. Luca Giubellini, Matteo Giubellini, Florian Langenegger, Noe Seifert und Taha Serhani meisterten die Qualifikation mit starken 249,662 Punkten als siebtbestes Team. Der Final findet am Montag ab 17 Uhr 30 statt. Für einen Gerätefinal reichte es dem Team nicht. Im Mehrkampf qualifizierten sich Matteo Giubellini als Zwölfter und Florian Langenegger als Zwanzigster.
Gold für Gastgeber Frankreich im Rugby
(sda) Gastgeber Frankreich gewinnt im Siebner-Rugby seine erste Goldmedaille an den Olympischen Spielen in Paris. Die Franzosen bezwingen im Final das bisher unter olympischen Ringen ungeschlagene Fidschi 28:7.
Zuerst sah es im ausverkauften Stade de France danach aus, als ob die Favoriten aus Ozeanien auch bei der dritten Austragung eines olympischen Turniers im Siebner-Rugby die Goldmedaille gewinnen würden. Doch die Franzosen haben mit Antoine Dupont einen Ausnahmekönner in ihren Reihen, und der 27-Jährige enttäuschte nicht. Erst legte er für Aaron Grandidiers Versuch auf, dann bugsierte er den Ball für seine Versuche drei und vier des Turniers noch zweimal selber über die Linie und sorgte beim Heimteam mit der Gold-Premiere für Ekstase.
Australischer Sieg im Frauen-Zeitfahren
(sda) Elena Hartmann verpasst im olympischen Zeitfahren der Frauen ein Diplom. Die Bündnerin klassierte sich mit knapp dreieinhalb Minuten Rückstand auf Siegerin Grace Brown im 17. Rang.
In einem von vielen Stürzen geprägten Rennen landete auch Hartmann einmal am Boden. Die 33-Jährige konnte wie erwartet nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Edelmetall verpasste die ehemalige Triathletin und dreifache Schweizer Meisterin im Zeitfahren auf dem 32,4 km langen Parcours quer durch Paris um knapp zwei Minuten.
Am besten mit den garstigen Bedingungen und den nassen Strassen zurecht kam Grace Brown. Die 32-jährige Australierin überholte bereits nach 22 km die eineinhalb Minuten vor ihr gestartete Österreicherin Christina Schweinberger und deklassierte die Konkurrenz um eineinhalb Minuten und mehr. Hinter der WM-Zweiten von 2022 und 2023 sicherte sich die Britin Anna Henderson die Silbermedaille. Bronze ging an die US-amerikanische Weltmeisterin Chloé Dygert, die eine bessere Klassierung mit einem Sturz auf den Pflastersteinen vergab.
Mit Marlen Reusser fehlte das Schweizer Aushängeschild. Die Silbermedaillen-Gewinnerin von Tokio 2021, die auch in Paris zu den grossen Favoritinnen gezählt hätte, wurde nach einer Virusinfektion nicht rechtzeitig fit. Hartmann war nach der Absage von Reusser erst zwei Wochen vor den Olympischen Spielen selektioniert worden. Am Sonntag, 4. August, wird sie als Helferin von Elise Chabbey auch das Strassenrennen bestreiten.
Wawrinkas Startspiel verschoben – Djokovic souverän
(sda) Das Startspiel von Stan Wawrinka am Olympiaturnier in Roland-Garros fällt am Samstag dem Wetter zum Opfer. Die Partie zwischen Wawrinka und dem Russen Pawel Kotow war eine der ersten, die wegen des Dauerregens auf Sonntag verschoben wurde. Andere Partien wurden auf die überdachten Plätze verlegt. Dabei wurden Spielerinnen und Spieler berücksichtigt, die in den nächsten Tagen in Einzel und Doppel antreten.
Der topgesetzte Serbe Novak Djokovic legte einen Blitzstart ins Olympiaturnier hin. Er besiegte den Australier Matthew Ebden in 54 Minuten mit 6:0, 6:1.
Djokovic hat mit Olympia noch ein paar Rechnungen offen. In Paris nimmt er zum fünften Mal an Sommerspielen teil, aber einzig bei der Premiere 2008 gewann er eine Bronzemedaille – nach einer Halbfinalniederlage gegen Rafael Nadal und einem Sieg im Spiel um Platz 3 gegen James Blake.
Auf Nadal könnte Djokovic in Roland-Garros schon in der 2. Runde wieder treffen. Allerdings ranken sich um Nadals Start im Einzel wegen Oberschenkelproblemen Fragezeichen. Sein Startspiel dort gegen den Ungarn Marton Fucsovics ist für Sonntag vorgesehen.
Grosse Enttäuschung für Schwimmer Djakovic
(sda) Der EM-Dritte Antonio Djakovic bleibt im Vorlauf über 400 Meter Crawl weit von seinem eigenen Schweizer Rekord entfernt und verpasst den angestrebten Einzug in den Olympia-Final.
Der 21-jährige Zürcher, der gemäss eigener Aussage zuletzt gesundheitlich angeschlagen war, schlug über die acht Bahnlängen in 3:49,77 Minuten an, womit er fast sechs Sekunden über seiner Bestleistung blieb. Der Deutsche Oliver Klemet qualifizierte sich mit der Zeit von 3:45,75 als Achter für den Final. Sein Landsmann Lukas Märtens war in 3:44,13 Vorlaufschnellster.
Vor drei Jahren in Tokio hatte sich der damalige Olympia-Debütant Djakovic über 400 m Crawl im 9. Rang klassiert. Zuletzt an den EM in Belgrad gewann der Crawlspezialist über diese Distanz die Bronzemedaille.
Fechterin Brunner scheidet in der Verlängerung aus
(sda) Fechterin Pauline Brunner scheidet in Paris gleich bei erster Gelegenheit, in den Sechzehntelfinals, aus. Die 29-jährige Westschweizerin unterliegt im olympischen Degen-Wettkampf der Amerikanerin Hadley Husisian 11:12 nach Verlängerung.
In einem Gefecht, das hin und her wogte, erwischte Brunner den besseren Start und führte nach dem ersten von drei Durchgängen 4:2. Der zweite Umgang ging mit dem gleichen Skore an Husisian. Brunner rettete sich mit einem Treffer 27 Sekunden vor Schluss in die Verlängerung. In dieser kassierte die WM-Vierte von 2023 nach 16 Sekunden den entscheidenden Treffer.
Erstes Gold der Spiele an chinesisches Schiess-Duo
(sda) Die erste Goldmedaille an den Sommerspielen in Paris ging nach China. Das Duo Sheng Lihao/Huang Yuting gewann den Mixed-Wettkampf mit dem Luftgewehr über 10 m dank einem Sieg im Final gegen Südkorea. Bronze sicherte sich Kasachstan im Duell mit Deutschland.
Fauxpas an der Eröffnungsfeier: Südkoreaner als Nordkoreaner vorgestellt
(sda/dpa) Ein Ausrutscher an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris löste Verärgerung aus: Südkoreanische Sportler wurden versehentlich als Nordkoreaner vorgestellt. Das Internationale Olympische Komitee (IOK) entschuldigte sich.
«Wir entschuldigen uns zutiefst für den Fehler, der bei der Präsentation der südkoreanischen Mannschaft während der Übertragung der Eröffnungsfeier aufgetreten ist», erklärte das IOK am Samstag (27. 7.) auf Koreanisch über den Nachrichtendienst X.
Als die südkoreanische Delegation bei der Eröffnungsfeier am Freitagabend die Seine hinunter segelte, wurde sie fälschlicherweise mit der offiziellen Bezeichnung für Nordkorea vorgestellt. Die Delegation aus Nordkorea wurde hingegen korrekt mit dem offiziellen Namen des Landes präsentiert.
In Südkorea löste der Fauxpas verärgerte Reaktionen aus. Das Sportministerium in Seoul äusserte sein Bedauern über den Vorfall. In einer Erklärung hiess es, die zweite südkoreanische Vize-Sportministerin Jang Mi Ran habe zur Klärung um ein Treffen mit IOK-Präsident Thomas Bach gebeten. Das Ministerium habe zudem das Aussenministerium in Seoul aufgefordert, «einen starken Protest an die französische Seite» zu richten. Ausserdem wolle sich das Nationale Olympische Komitee Südkoreas mit dem Organisationskomitee der Spiele und dem IOK treffen, um seinen Protest auszudrücken.
Derzeit befinden sich Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea nach zahlreichen Scharmützeln auf beiden Seiten auf einem Tiefpunkt. Die beiden Koreas befinden sich faktisch noch immer im Krieg.
Die Athletinnen und Athleten kommen mit dem Boot: Die Olympischen Spiele sind eröffnet
obe. Am Freitagabend um 19 Uhr 30 startete die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris. Und dies mit einem grossen Spektakel: Zum ersten Mal überhaupt fand die Zeremonie nicht in einem Stadion statt, sondern auf einem Fluss. Die Athletinnen und Athleten fuhren über mehrere Stunden mit Booten auf der Seine durch das Zentrum von Paris. Entlang des Ufers traten verschiedene Künstler auf, so etwa die Tänzerinnen und Tänzer des Moulin Rouge. Der erste Überraschungsgast war die Sängerin Lady Gaga. Und zum Ende der Feier folgte die noch grössere Überraschung: Céline Dion sang auf dem Eiffelturm.
Die Feier dauerte etwa vier Stunden. Die Boote der Athletinnen und Athleten starteten beim Pont d’Austerlitz und fuhren Richtung Westen, vorbei am Louvre und an der Kathedrale Notre-Dame bis zum Eiffelturm. Die 200 Olympia-Delegationen waren auf 94 Boote verteilt. Dabei verdarb das Wetter etwas die Stimmung: Es regnete stark in Paris. Kurz vor 23 Uhr erklärte Emmanuel Macron die Spiele offiziell für eröffnet.
Die Feier auf dem Fluss war ein grosses Sicherheitsrisiko. Am Freitagabend stehen deshalb 45 000 Sicherheitskräfte im Einsatz. Seit dem frühen Nachmittag war die Seine in Paris grossräumig gesperrt. Ausserdem war der Luftraum geschlossen. Für die Feier sind mehr als 100 Staats- und Regierungschefs angereist. Insgesamt verfolgten 300 000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Parade vom Ufer aus, wobei viele lange vor dem Ende der Zeremonie wieder heimkehrten.
Bericht: Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele ertrinkt im Regen und in Klischees – und ist trotzdem ein grosses Spektakel
Galerie: Die schönsten Bilder der Eröffnungszeremonie
Djokovic und Nadal auf Kollisionskurs
(sda) Am olympischen Tennisturnier könnten der topgesetzte Novak Djokovic und Rafael Nadal schon in der 2. Runde aufeinandertreffen. Der Serbe Djokovic (ATP 2) trifft in der Startrunde auf den 36-jährigen australischen Doppelspezialisten Matthew Ebden, der in diesem Jahr die Doppel-Weltrangliste anführte, jedoch über kein Einzel-Ranking mehr verfügt. Der Spanier Nadal (ATP 161), Finalist letzte Woche in Bastad, bekommt es zum Auftakt mit dem Ungarn Marton Fucsovics (ATP 83) zu tun.
Stan Wawrinka trifft in seinem Erstrundenspiel auf den Russen Pawel Kotow. Wawrinka und Kotow trafen schon im Frühling am Grand-Slam-Turnier in Roland-Garros aufeinander. Damals siegte Kotow 7:6, 6:4, 1:6, 7:6. Sollte sich Wawrinka gegen Kotow durchsetzen, wären der als Nummer 16 gesetzte Chilene Nicolas Jarry und dann der Olympiasieger Alexander Zverev die möglichen nächsten Gegner.
Ins olympische Tennisturnier starten mit Djokovic, Carlos Alcaraz (ATP 3), dem Titelhalter Alexander Zverev (ATP 4), Daniil Medwedew (ATP 5), Alex de Minaur (ATP 6) und Casper Ruud (ATP 8) sechs Top-10-Spieler.
Noch stärker besetzt ist das Frauen-Turnier, an dem mit Ausnahme der Griechin Maria Sakkari alle Top-10-Spielerinnen antreten. Viktorija Golubic, die einzige Schweizerin, trifft zum Auftakt auf die Weltranglisten-Fünfte Jessica Pegula.
Nina Christen und Nino Schurter tragen die Schweizer Fahne an der Eröffnungsfeier
(sda) Die Schützin Nina Christen und der Mountainbiker Nino Schurter tragen an der Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele 2024 in Paris am Freitagabend die Schweizer Fahne.
Der Schweizer Chef de Mission, Ralph Stöckli, wartete am Donnerstag nicht mit Überraschungen auf. Der 38-jährige Bündner Nino Schurter gewann bei Olympischen Spielen bereits einen kompletten Medaillensatz, darunter Gold 2016 in Rio. Die 30-jährige Nidwaldnerin Nina Christen holte vor drei Jahren in Tokio Gold und Bronze.
Schurter ist der zweite Mountainbiker nach Thomas Frischknecht 2000 in Sydney, der die Schweizer Fahne tragen darf. Auch Schützen gab es zuvor einen, August Hollenstein, 1960 in Rom.
Die Eröffnungsfeier am Freitagabend in Paris ist eine Premiere: Erstmals findet sie nicht in einem Stadion statt, sondern auf einem Fluss. Ab 19 Uhr 30 werden die Athletinnen und Athleten auf 160 Booten eine 6 Kilometer lange Route auf der Seine befahren. Dadurch werden mehrere hunderttausend Zuschauer live dabei sein können.
Dafür ist allerdings auch ein gigantisches Sicherheitsdispositiv notwendig, mit grossräumigen Sperrungen und Verkehrseinschränkungen.
Tennisspielerin Kerber hört nach den Olympischen Spielen auf
(dpa) Angelique Kerber wird nach den Olympischen Spielen in Paris ihre erfolgreiche Tenniskarriere beenden. Diese Entscheidung gab die dreimalige Grand-Slam-Turnier-Gewinnerin vor dem Start der Sommerspiele via Instagram bekannt.
«Bevor Olympia beginnt, kann ich schon sagen, dass ich Paris 2024 niemals vergessen werde, denn es wird mein letztes Profi-Turnier als Tennisspielerin sein», schrieb die 36-Jährige: «Und obwohl dies tatsächlich die richtige Entscheidung sein könnte, wird es sich nie so anfühlen. Einfach weil ich den Sport von ganzem Herzen liebe und dankbar bin für die Erinnerungen und Möglichkeiten, die er mir gegeben hat.»
Kerber war vor 17 Monaten erstmals Mutter geworden und konnte nach der Rückkehr sportlich nicht mehr an die grossen Erfolge auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn anknüpfen. Sie gewann 2016 das Australian Open sowie das US Open und wurde die erste deutsche Weltranglistenerste nach Steffi Graf. Zwei Jahre später folgte der Triumph beim Rasenturnier von Wimbledon. Zudem errang sie an den Sommerspielen von Rio de Janeiro 2016 Olympia-Silber. Die Kielerin ist damit die erfolgreichste deutsche Tennisspielerin hinter Graf.