Betreiber: “Auf Sylt brauchen die sich gar nicht mehr blicken lassen”
Nach dem rassistischen Gegröle im Sylter Lokal Pony haben die Betreiber klare Konsequenzen gezogen. Die gesamte Szene am späten Nachmittag des Pfingstsamstag sein von Überwachungskameras mit Ton aufgezeichnet worden, sagte Inhaber Tim Becker der dpa am Freitag. Man habe die Namen aller fünf Beteiligten an die Polizei gegeben. Auch die Überwachungsaufnahme sei der Polizei übermittelt worden.
Viele der insgesamt rund 300 Gäste hätten auf der Terrasse des Lokals den Party-Hit “L’amour Toujours” von Gigi D’Agostino ganz normal mitgesungen. Das sei auf der Aufnahme zu hören. Auf der Überwachungsaufnahme sei zu sehen, wie einer der Beteiligten die kleine Gruppe mit seinem Handy gefilmt hat. “Das waren wirklich nur diese fünf Leute”, sagte Becker. Gegrölt wurde “Ausländer raus” und “Deutschland den Deutschen”.
Ähnliche Vorfälle habe es im Pony bisher nicht gegeben, sagte Becker. Eine Konsequenz sei, dass “L’amour Toujours” künftig nicht mehr gespielt werde. “Uns war das komplett neu, dass das missbraucht wird.”
Becker befürchtet, dass etwas von dem Vorfall hängen bleiben wird, “auch wenn wir da wirklich aus unserer Sicht nichts für können”. Man werde die Gäste künftig stärker animieren, rassistische Vorfälle den Türstehern zu melden. Normalerweise könnten solche Vorfälle in dem relativ kleinen Lokal Pony nicht unbemerkt bleiben. Pfingsten sei mit der Großveranstaltung eine Ausnahme. Der Vorfall belaste die ganze Insel. “Alle sind traurig, dass das passiert ist”, sagte Becker. “So etwas darf nicht sein.”
Die fünf Beteiligten bekommen nach Beckers Überzeugung nicht nur im Pony lebenslanges Hausverbot. “Auf Sylt brauchen die sich gar nicht mehr blicken lassen. Wir haben ganz viele befreundete Gastronomen.”