Eine weltweit agierende Modekette muss nach der Insolvenz um die Weiterführung des Betriebs in Deutschland kämpfen. Was das Unternehmen jetzt plant, erfahren Sie hier.
Einst war Esprit ein fester Bestandteil jeder deutschen Einkaufsstraße und gehörte zu den profitabelsten High-Street-Marken in Deutschland. Nun jedoch steht die Modekette vor dem endgültigen Aus.
Die “Berliner Morgenpost” berichtete in dieser Woche, dass Esprit bis zum 1. August Zeit hat, einen Investor zu finden, nachdem im Mai Insolvenz angemeldet wurde. (via: “Merkur“) Gelingt dies nicht, muss das Unternehmen wieder selbst für die Gehälter der Mitarbeitenden aufkommen – aktuell werden diese von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt. Die Esprit Europe GmbH scheint jedoch nicht über die notwendigen finanziellen Mittel zu verfügen, was die Abwicklung des Unternehmens zur Folge haben könnte.
Esprit droht nach Insolvenz das Ende: Auch der Aktienkurs leidet
Ein Blick auf die Entwicklung der Esprit-Aktie in den letzten 20 Jahren verdeutlicht den Niedergang des Unternehmens. Während eine Aktie 2007 noch 30 Euro wert war, fiel der Kurs 2010 auf 15 Euro und 2011 auf nur noch zwei Euro. Heute ist eine Esprit-Aktie nahezu wertlos, mit einem Wert von nur 1 Cent.
Eine Umfrage der Fachzeitschrift “Textilwirtschaft” (TW) zeigt, dass das Vertrauen in Esprit auch im Handel erodiert ist. Mehrere Modehäuser haben angegeben, dass sie Esprit nicht mehr führen oder dies in naher Zukunft einstellen werden. Grund dafür sind unter anderem erhebliche Lieferprobleme seit dem Frühjahr. Der Einkaufschef von Galeria in München berichtete der TW, dass es keine Produktion der Herbst-/Winter-Kollektion zwischen Juli und September gab und es unklar sei, wie es danach weitergeht.
Hoffnungsschimmer für die deutsche Muttergesellschaft?
Trotz der schwierigen Lage gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer für die deutsche Muttergesellschaft. Laut Berliner Morgenpost gibt es Investoren, die an den Markenrechten interessiert sind, darunter Alteri (Street One, Cecil) und Peek & Cloppenburg. Allerdings bieten diese derzeit Kaufpreise an, die unter dem Zerschlagungswert liegen. Sollte kein Investor bereit sein, einen höheren Betrag zu zahlen, steht die vollständige Auflösung des Unternehmens bevor.
Teil der Verhandlungen ist auch die Zukunft des Personals und ob sie ihre Arbeitsplätze behalten können. Die Esprit Europe GmbH meldete im Mai Insolvenz an und betreibt nach eigenen Angaben 56 Filialen, in denen zuletzt 1.500 Personen beschäftigt waren. Der Hauptsitz des Unternehmens wurde vor einigen Jahren von Ratingen nach Hongkong verlegt.
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