Job-Hammer bei Deutschlands größtem Autobauer! Angeblich will Volkswagen in Deutschland mittelfristig bis zu 30 000 Jobs streichen. Das berichtet das „Manager-Magazin“.
Demnach ist fast jeder vierte VW-Job in Deutschland bedroht.
Bislang war durch Finanzchef Arno Antlitz bekannt, dass zwei Werke bedroht sein könnten. Er sagte unlängst in einer Rede vor der Belegschaft: „Es fehlen uns die Verkäufe von rund 500 000 Autos, die Verkäufe für rund zwei Werke.“ Der VW-Manager bitter: „Der Markt ist schlicht nicht mehr da.“
Zuletzt wurde eine Finanzlücke bei 5 Milliarden angegeben.
Jetzt schreibt das „Manager Magazin“: „Die Zahl der aktuell rund 130 000 Beschäftigten in Deutschland müsste, so rechnen die Hardliner im Konzern, mittelfristig wohl um bis zu 30 000 sinken.“ Heißt: 30 000 Jobs beim Autobauer wackeln. Der Auto-Schock!
Auch Investitionen könnten gekürzt werden
Aber es gibt nicht nur den Job-Schock. VW will offenbar auch Investitionen kürzen. So berichtet das Magazin, dass in der nächsten Mittelfristplanung die Investitionen um rund 20 Milliarden Euro gekürzt werden sollen, das träfe auch die Kernmarke VW.
Besonders brisant. Selbst bei Forschung und Entwicklung könnte der Rotstift angesetzt werden. „Von den rund 13 000 Beschäftigten in Forschung und Entwicklung in Deutschland müssten wahrscheinlich 4000 bis 6000 gehen, prognostizieren einige im Konzern“, schreibt das Magazin.
Und was bedeutet es für die kommenden Tarifverhandlungen?
Betriebsratschefin Daniela Cavallo (49) will wohl unbedingt alle Werke erhalten. Sei bei dem Gehalt aber gesprächsbereit, berichtet das Magazin. Drohen also eine Nullrunde oder gar weniger Gehalt, um Werke zu schützen und zu erhalten?
Was sagen Experten?
▶︎Wirtschaftsexperte Michael Kruse (40, FDP) sieht das Verbrenner-Verbot als Problem. Zu BILD sagt er: „Ein Kahlschlag bei VW wäre für den deutschen Industriestandort höchst alarmierend. Während die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zerrinnt, begibt sich Habeck auf vergnügliche Wärmepumpen-Lobbytour.“ Und: „Unser Land braucht jetzt eine völlig andere Wirtschaftspolitik, die für die Steigerung von Produktivität und wettbewerbsfähige Standortbedingungen sorgt. Mit dem naiven Verbrennerverbot wurde unseren Autokonzernen sogar noch Knüppel zwischen die Beine geworfen.“
▶︎Top-Ökonom Jens Südekum (49, Uni Düsseldorf) zu BILD: „Die 30.000 Jobs sind ein Worst-Case-Szenario. So schlimm muss es nicht kommen. Aber dass insgesamt Beschäftigung abgebaut werden muss, ist durchaus plausibel. VW verkauft zu wenige Autos, dadurch entsteht Druck auf die Jobs. Es ist die Quittung dafür, dass gerade die Kernmarke VW in der Vergangenheit technologische Entwicklungen verschlafen und schlecht umgesetzt hat.“
Er versteht die drohenden Kürzungen bei den Investitionen nicht: „VW muss im Gegenteil massiv investieren und endlich ein gutes und bezahlbares Elektroauto auf den Markt bringen. Sozusagen den VW Käfer der neuen Generation. Dann werden auch wieder mehr Mitarbeiter eingestellt. Wenn VW jetzt einen Sparkurs fährt, wird es große Schwierigkeiten bekommen, sich langfristig am Markt zu halten.“
Was sagt VW?
Eine VW-Sprecherin zu BILD: „Die Zahl können wir nicht bestätigen. Klar ist: Volkswagen muss an seinen deutschen Standorten seine Kosten reduzieren. Nur so kann die Marke heute preislich attraktive Fahrzeuge anbieten und zugleich ausreichend Geld für Zukunftsinvestitionen verdienen. Wie wir gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung dieses Ziel erreichen, ist Teil der anstehenden Gespräche.“
Für genau diese Gespräche kündigt Bezirksleiter und IG Metall-Verhandlungsführer bei Volkswagen, Thorsten Gröger, an: „Als Erstes muss der Vorstand seine Pläne nächste Woche am Verhandlungstisch konkret präsentieren. Klar ist: Massenentlassungen und Standortschließungen sind mit uns nicht zu machen! Egal, welche Abbau-Fantasien im Top-Managementkreis entworfen werden. Wir werden um alle Werke und Arbeitsplätze kämpfen.“