Massiver Stellenbau bei deutschem Autozulieferer: 14.000 Jobs betroffen

Massiver Stellenbau bei deutschem Autozulieferer: 14.000 Jobs betroffen

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ZF Friedrichshafen, der zweitgrößte Autozulieferer in Deutschland mit 54.000 Beschäftigten, muss sparen. Ein massiver Stellenabbau ist geplant (Archivfoto) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archiv

ZF Friedrichshafen, der zweitgrößte Autozulieferer in Deutschland mit 54.000 Beschäftigten, muss sparen. Jeder vierte Arbeitsplatz könnte betroffen sein.

Friedrichshafen – Deutsche Autozulieferer stehen aktuell stark unter Druck. Der große Autozulieferer ZF Friedrichshafen will nun im großen Stil Stellen abbauen, wie die Wirtschaftswoche berichtet. Demnach sollen etwa zwischen 11.000 und 14.000 Mitarbeiter bis 2028 das Unternehmen verlassen. Das würde etwa ein Viertel der aktuell rund 54.000 Beschäftigten in Deutschland treffen. Damit fällt der Stellenabbau noch massiver aus als von den Vertretern der Beschäftigten befürchtet.

Stellenabbau bei Autozulieferer ZF – auch deutsche Standorte betroffen

ZF mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee ist einer der weltweit größten Automobilzulieferer mit insgesamt rund 169.000 Mitarbeitern an 160 Standorten in 30 Ländern. In Deutschland ist er der zweitgrößte Zulieferer hinter Bosch. Der Konzern gehört mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen. 2023 erzielte er einen Umsatz von rund 46,6 Milliarden Euro. Doch der durch Zukäufe stark verschuldete Konzern muss sparen – und setzt nun in einem rigiden Sparprogramm den Rotstift an.

ZF-Vorstandschef Holger Klein sagte laut Handelsblatt: „Unsere unternehmerische Verantwortung ist, ZF zukunftsfähig aufzustellen und die Standorte in Deutschland so weiterzuentwickeln, dass sie nachhaltig wettbewerbsfähig und solide aufgestellt sind.“ Ihm sei bewusst, dass es schwierige Entscheidungen gebe, sagte Klein.

Bei den geplanten Anpassungen sind auch die Standorte betroffen – so sollen einzelne Standorte geschlossen bzw. zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden. Dabei sollen auch deutsche ZF-Werke schließen, berichtet die Wirtschaftswoche. Der Stellenabbau soll möglichst sozialverträglich ablaufen – etwa über Fluktuation oder Altersteilzeit.

ZF Friedrichshafen sagt einigen Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bis 2028 zu

Besonders bemerkenswert: Erst vor kurzem hat ZF seinen Beschäftigten in der Konzernzentrale am Bodensee sichere Arbeitsplätze bis Juni 2028 zugesagt. Bis dahin sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen, wie aus einer Vereinbarung hervorgeht, auf die sich das Unternehmen und der ZF-Gesamtbetriebsrat geeinigt haben. Demnach sollen rund 4.900 Beschäftigte etwa aus Bereichen wie Forschung, Entwicklung und der Hauptverwaltung davon profitieren.

Stellenabbau sei dennoch möglich, etwa durch Renteneintritte oder Fluktuation, sagte ein Firmensprecher. „Die Option, solche Stellen nicht nachzubesetzen, bleibt“ – bis zu einer Untergrenze von 4150 Mitarbeiter in den beiden Bereichen. Das Problem für Produktionsmitarbeiter dabei: Mit ihnen wurden schon im Dezember Zielvereinbarungen abgeschlossen, aber ohne Beschäftigungssicherungen. Mit Material der dpa

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