Klima-Aktivisten der Gruppierung «Letzte Generation» haben an mehreren deutschen Flughäfen Protestaktionen gestartet und damit auch zeitweise den Flugbetrieb gestört. Je zwei Aktivisten drangen Angaben der Organisation zufolge in orangen Warnwesten auf die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart, Nürnberg und Köln-Bonn ein.
Am Flughafen Köln/Bonn musste der Flugbetrieb infolge der Protestaktion nach Polizeiangaben zeitweise eingestellt werden. Auch nach der Wiederaufnahme könne es noch zu Verzögerungen kommen, teilte der Flughafen mit. Die Aktivisten hatten sich demnach Zutritt zum luftseitigen Bereich des Flughafengeländes verschafft. In einem Zaun des Geländes sei ein Loch entdeckt worden.
Auch in Nürnberg wurde der Flugbetrieb nach Angaben eines Polizeisprechers für etwa eine Stunde eingestellt. Zwei Klima-Aktivistinnen waren nach Angaben der Polizei am frühen Morgen auf das Rollfeld des Flughafens vorgedrungen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur DPA berichtete vor Ort von einem Loch im Zaun im südlichen Bereich der Rollbahn. In dessen Nähe lägen zwei Bolzenschneider.
Am Flughafen Berlin klebten sich nach Angaben der Brandenburger Landespolizei zwei Menschen im Alter von 21 und 22 Jahren auf dem Gelände fest. Sie seien kurz darauf losgelöst und in Gewahrsam genommen worden. Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung am Zaun, Hausfriedensbruch und Verstosses gegen das Luftsicherheitsgesetz. Beide sind der Polizei demnach «durch gleichgelagerte Delikte» bekannt. Angaben zum Geschlecht der Aktivisten machte die Polizei nicht.
Die «Letzte Generation» verlangt radikalen Klimaschutz, darunter den völligen Verzicht auf Kohle, Öl und Gas. Sie fordert den Abschluss eines dahingehenden internationalen Vertrags. Seit Anfang 2022 organisierte die Gruppe Strassenblockaden, bei denen sich die Teilnehmenden festklebten. Zwischenzeitlich hatte sie aber angekündigt, ihre Strategie zu ändern und künftig auf Festkleben zu verzichten.