In der vergangenen Saison wurde er im Sinne des Teams beim FC Bayern auf die rechte Außenverteidigerposition gestellt. Nun ist Joshua Kimmich zurück auf seiner Lieblingsposition.
Schon die erste Sinfonie des neuen und alten Dirigenten des FC Bayern sorgte für großen Applaus auf den Rängen. Künstlerisch wertvoll und technisch höchst anspruchsvoll nahm Joshua Kimmich inmitten seines Tiefenlaufs den Chipball mit der Hacke artistisch an und mit, setzte sich im Strafraum stark gegen den fast schon regelwidrigen Einsatz seines Gegners durch und kam im Fallen trotzdem noch zum Abschluss.
Den Abpraller verwertete Thomas Müller (12. Minute) zur frühen Führung beim letztlich souveränen Erstrundensieg im DFB-Pokal über den Zweitligisten SSV Ulm (4:0). Der erste Akt ist geglückt, mit Dirigent Kimmich zurück im Herzen des Bayern-Orchesters.
“Es war noch nicht alles perfekt, aber wir haben gewonnen und sind eine Runde weiter – das ist alles, was zählt. Ich versuche immer, mich reinzuhauen. Wenn wir am Ende 4:0 gewinnen, ist alles gut”, sagte der 29-Jährige zufrieden zum Weiterkommen.
Unter Kompany wohl gesetzt
Von Kimmich und den Bayern sind dieser Tage wohlwollende Klänge zu vernehmen. Der deutsche Nationalspieler genießt beim neuen Trainer Vincent Kompany ein hohes Ansehen. Dem Anschein nach ist er im zentralen Mittelfeld gesetzt.
Das war nicht immer so. Im Sommer 2023 forderte der ehemalige Münchner Coach Thomas Tuchel öffentlich eine neue “Holding Six”. Angesprochen auf diese Forderung antwortete Kimmich einst nur: “Ich bin ein Sechser!” Tuchels Wunschspieler Joao Palhinha kam erst in diesem Sommer mit einem Jahr Verzögerung. Und Kimmich wurde in der vergangenen Saison auf die rechte Außenverteidigerposition gestellt – offiziell hieß es: im Sinne des Teams.
Jetzt darf der Rechtsfuß wieder in der Mitte des Feldes auf seiner Lieblingsposition den Taktstock schwingen. Kimmich gab bereits in Ulm Rhythmus und Tempo vor und setzte seine Ensemblemitglieder mit dem feinen Gefühl für den richtigen Moment ein. 108 Ballkontakte, 95 Pässe – davon 87 Prozent angekommen – und eine Torvorlage untermalen seine gute Leistung.
Bayern-Verbleib statt PSG-Wechsel
Kimmich ist vom Verkaufskandidaten – Paris Saint-Germain hatte nach Sky Informationen konkretes Interesse, aber der DFB-Kicker sagte ab – wieder zum wichtigen Mosaikstein der Bayern geworden. Eine Verlängerung seines 2025 auslaufenden Vertrages ist nicht mehr ausgeschlossen, nachdem die Zeichen eine Zeit lang auf Abschied standen.
Wer beim Bundesliga-Auftakt der Bayern am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg der Partner an Kimmichs Seite sein wird, das steht noch nicht fest. Im Pokal bekam Youngster Aleksandar Pavlovic den Vorzug vor Palhinha, der aufgrund seiner EM-Teilnahme mit Portugal erst später zum Team dazugestoßen war.
“Ich will, dass die Mannschaft tapfer ist und ich will, dass die Mannschaft eine gute Energie hat “, betonte FCB-Coach Kompany nochmals nach dem Pokalspiel. Tapferkeit und Energie gehören zum Grundrepertoire von Joshua Kimmich. Es ist demnach davon auszugehen, dass Dirigent Kimmich auch in Wolfsburg wieder die Melodien des Bayern-Orchesters inszenieren wird.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.