Berlin. Die Zahl der Arbeitslosen steigt wieder, bald droht das Erreichen einer bitteren Marke. Jetzt kommt es auf die Politik an – und eine Maßgabe.
Es gibt keine guten Nachrichten mehr vom deutschen Arbeitsmarkt. Bundesweit bauen Unternehmen Stellen ab. Am deutlichsten betroffen ist die Industrie: Automobilbauer wie VW, deren Zulieferer, aber auch Stahlunternehmen wie Thyssenkrupp und Chemiekonzerne wie BASF setzen bei Arbeitsplätzen den Rotstift an.
Die Befürchtung, dass die Zahl der Menschen ohne Job in Deutschland noch in diesem Winter auf drei Millionen steigen könnte, ist da nicht so einfach wegzuwischen. Es wäre das erste Mal seit knapp zehn Jahren, dass Deutschland diese bittere Marke wieder erreichen würden.
Job-Angst in Deutschland: Eine Folge von Unzulänglichkeiten
Die schleichende Krise am Arbeitsmarkt ist eine direkte Folge der Unzulänglichkeiten des deutschen Wirtschaftsstandorts. Teure Energiepreise und zu viel Bürokratie belasten große und kleine Unternehmen. Hinzu kommt, dass es vor allem außerhalb Europas weit bessere Standortbedingungen gibt, Investitionen, die auch mit neuen Jobs verbunden sind, finden deshalb eher da statt.
Job-Angst in Deutschland – will die Politik den Menschen das Gefühl schnell wieder nehmen, sollten möglichst bald echte, strukturelle Reformen her. In den Wahlkampfprogrammen der Parteien findet sich der große Wurf Ökonomen zufolge noch nicht. Zumal die Ideen von Union, SPD & Co. vielfach nicht gegenfinanziert sind. Im richtigen Leben geht dem „Wünsch Dir was“ auf dem Papier dann schnell die finanzielle Luft aus.
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Zur Wahrheit gehört auch: Das unrühmliche Ampel-Aus kostet dem kriselnden deutschen Standort Zeit. Zu den wichtigsten Aufgaben der Bundestagswahlgewinner gehört deswegen auch eine schnelle Regierungsbildung. Klappt das nicht, dürfte es noch trüber werden auf dem Arbeitsmarkt.