Der scheidende Nato-Chef Jens Stoltenberg bekommt einen neuen Job: Er soll im kommenden Jahr neuer Vorsitzender der renommierten Münchner Sicherheitskonferenz werden. Das meldet „Politico“ (gehört wie BILD zu Axel Springer) unter Berufung auf Sicherheits- und Regierungskreise. Gegenüber BILD wurde die Personalie bestätigt.
Es ist eine Top-Besetzung – und das erste Mal, dass die Münchner Sicherheitskonferenz nicht mehr von einem Deutschen geführt wird.
Stoltenberg übernimmt damit den Posten von Angela Merkels früherem außenpolitischen Berater Christoph Heusgen (69). Dieser hatte die Münchner Sicherheitskonferenz erst seit zwei Jahren geführt – und unter anderem mit skandalösen Aussagen über den Terror-Angriff der Hamas von sich reden gemacht. Nach der nächsten Konferenz im kommenden Februar soll für ihn Schluss sein.
Stoltenberg wollte keinen Politiker-Posten in der Heimat
Bevor Stoltenberg Nato-Chef wurde, war er insgesamt neun Jahre norwegischer Ministerpräsident. Einen Wechsel auf einen politischen Posten seines Heimatlandes hatte er vor wenigen Tagen ausgeschlossen.
Da sagte Stoltenberg: „Ich werde nicht jemand sein, der nach Hause kommt und anfängt, zu viele Meinungen über Dinge zu haben, mit denen ich mich zehn Jahre lang eigentlich nicht befasst habe – nämlich aktive norwegische Politik.“ Zu anderen möglichen Tätigkeiten äußerte er sich nicht.
Während seiner Zeit als Norwegen-Premier hatte Stoltenberg sein Land 2011 auch durch die schwierige Zeit nach den Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya geführt, bei denen der rechtsextreme Terrorist Anders Breivik (45) insgesamt 77 Menschen ermordete.
Den Posten als Nato-Chef wollte Stoltenberg schon lange abgeben. Aber wegen internationaler Krisen wie der Ukraine-Invasion durch Russland blieb er auf Drängen der Mitgliedstaaten im Amt. Jetzt übergibt er am 1. Oktober an den früheren Holland-Premier Mark Rutte (57).