Bei “Goodbye Deutschland” sprach Chris Töpperwien über seine Festnahme und Untersuchungshaft im Mai. Vor der VOX-Kamera schildert der Auswanderer und Dschungelcamp-Star ein Martyrium: “Ich dachte, ich kriege die Todesstrafe. Ich dachte, ich komme nie wieder hier raus.”
Als “Currywurstmann” von Los Angeles wurde Chris Töpperwien vor gut zehn Jahren bekannt. Seither hat der “Goodbye Deutschland”-Auswanderer Höhen und Tiefern erlebt. Aktuell jedoch durchleidet er eine Krise wie noch keine in seinem Leben. Der gebürtige Neusser war Anfang Mai 2024 am Münchner Flughafen verhaftetet worden. Über die Hintergründe sprach er nun in einer neuen Folge der VOX-Auswanderer-Doku.
2022 war Töpperwien das zweite Mal in die USA ausgewandert. In L.A. betreibt er mit Ehefrau Nicole (33) ein Bäckerei-Café. Von dort aus wollte der 50-Jährige für TV-Engagements nach Deutschland reisen. Doch den geplanten Weiterflug nach Köln verpasste der Dschungelcamp-Teilnehmer von 2019. Am Münchner Flughafen wurde Töpperwien von Beamten festgehalten. Was er zunächst nicht wusste: Gegen ihn war schon vor längerer Zeit ein Haftbefehl erlassen worden. Der Vorwurf seines alten Arbeitgebers in Österreich: Er habe Firmengelder veruntreut.
“Was haben die, wieso lassen die dich nicht gehen?”, habe er sich am Flughafen zunächst gefragt. Töpperwien vor der VOX-Kamera: “Ich wusste, dass die Lage ernst ist, als man mir sagte, dass gegen mich ein Haftbefehl vorliegt, ein europäischer Haftbefehl, der seit Mitte 2022 schon ausgeschrieben war.” Der Auswanderer fassungslos: “Das muss man sich mal vorstellen: Man wird zur Festnahme ausgeschrieben und weiß das gar nicht, obwohl man in der Öffentlichkeit steht.”
Was folgte, beschreibt Chris Töpperwien bei “Goodbye Deutschland” als mehrwöchigen Horrortrip. “Alles wurde mir abgenommen”, erinnert er sich. “Dann haben sie mich in eine Zelle gesteckt, wo nichts drin war, einfach nur eine Bank. Da saß ich drei Stunden oder so.” Erst dann sei ihm der Haftbefehl vorgelegt worden. “Da bin ich erst mal vom Glauben abgefallen.”
Die Nacht nach seiner Verhaftung habe er in einem fensterlosen “feuchten Keller” verbracht. Es sei “die schrecklichste Nacht” in seinem Leben gewesen. “Ich hatte Angst, mir war schlecht. Ich habe gekotzt. Ich war verschüchtert und panisch. Ich fühlte mich einfach machtlos, als hätte man mir die Eier abgeschnitten.” Töpperwien spricht im Rückblick von einer “Dauer-Panikattacke”: “Ich hatte Todesangst. Ich dachte, ich krieg die Todestrafe. Ich dachte, ich komme nie wieder hier raus.” Er habe sich überlegt, “wenn das so einfach geht, dass man da reinkommt, ist es auch einfach, dass man da länger bleibt”.
Am nächsten Tag wurde der Unternehmer in die JVA Landshut verlegt. Später ging es in die JVA Stadelheim. Zwölf Tage Haft waren es im Ganzen in Deutschland. Sie alle waren in seiner Schilderung die Hölle: “Ich habe Todesängste gehabt, ich habe mein Herz unregelmäßig schlagen gehört, ich habe anderthalb Tage gar nicht sprechen können.” Dazu habe er sich “jede Sekunde Sorgen gemacht um meine Familie”. Er habe gefürchtet, sein einjähriger Sohn sehe den Vater nie wieder.
Über seine Erlebnisse im Knast hat Chris Töpperwien Tagebuch geführt. “Ich habe bis heute nicht realisiert, dass das passiert ist. Wenn man ins Gefängnis geht, ist das wie ein schlechter Film. Es ist ein erniedrigendes Gefühl.” In Österreich kam der Reality-Star auf Kaution frei und lebte zunächst bei seinen Schwiegereltern.
Wie es für den US-Greencard-Inhaber weitergeht, ist weiter unklar. Der Prozess wegen Betrugs und Veruntreuung vor dem Landesgericht in der Wiener Neustadt wurde am Montag ergebnislos auf Ende August vertagt.