Der Modekonzern Esprit wird bis Ende des Jahres 2024 alle 56 Geschäfte in Deutschland schließen. Diese Entscheidung führt zum Verlust von rund 1.300 Arbeitsplätzen. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, betrifft dies sowohl Mitarbeiter in den Filialen als auch in der Unternehmenszentrale in Ratingen.
Hintergrund ist die finanzielle Schieflage der europäischen Geschäftseinheit von Esprit.
Übernahme durch britischen Investor
Die Markenrechte des insolventen Europa-Geschäfts von Esprit sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden. Alteri, das bereits Unternehmen wie CBR Fashion besitzt, wird jedoch nicht das operative Geschäft übernehmen. Das bedeutet, dass Alteri keine Filialen oder Mitarbeiter von Esprit übernimmt. Der genaue Kaufpreis bleibt unbekannt. Die zuständigen Gläubigerausschüsse stimmten dem Angebot von Alteri zu.
Esprit-Marke soll weiter bestehen
Trotz der Geschäftsaufgabe in Deutschland soll die Marke Esprit weiter fortbestehen. Nach Angaben des Unternehmens ist geplant, dass Produkte unter dem Esprit-Label auch in der Zukunft hergestellt und verkauft werden. Wie dies genau umgesetzt werden soll, bleibt bisher unklar.
Gericht bestätigt Insolvenzverfahren
Bereits im Mai hatte Esprit Europe, die Obergesellschaft für die deutschen und einige europäische Märkte, ein Insolvenzantragsverfahren eingeleitet. Im August wurde dieses vom Amtsgericht Düsseldorf offiziell eröffnet. Die Insolvenz betrifft unter anderem Tochtergesellschaften in Ländern wie Frankreich, Belgien und Österreich.
Internationale Geschäfte bleiben unberührt
Die weltweiten Geschäfte von Esprit laufen unterdessen weiter. Diese sind nicht von der Insolvenz in Europa betroffen. Die zentrale Holding des Unternehmens hat ihren Sitz in Hongkong. Deutschland gilt jedoch als wichtigster Einzelmarkt für Esprit. Bereits 2020 hatte das Unternehmen mit einem Schutzschirmverfahren reagiert, wobei ebenfalls Filialen geschlossen und Stellen abgebaut wurden.