Die deutschen Basketballerinnen schreiben weiter Geschichte bei den Olympischen Spielen in Paris. Dank ihrer überragenden Starspielerin Satou Sabally besiegte Deutschland die Japanerinnen mit 75:64 (42:36) und steht nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel vorzeitig im Viertelfinale. Sabally kam auf insgesamt 33 Zähler. Die Überlegenheit unter den Brettern war ein Schlüssel zum Sieg.
“Paris, Paris. Wir fahren nach Paris”, sangen die deutschen Spielerinnen nach der Schlusssirene und ihrem zweiten Coup im Stade Pierre-Mauroy von Lille im Spielerinnenkreis. Auch mit etwas Abstand strahlte Aufbauspielerin Alexandra Wilke noch über das ganze Gesicht: “Mit diesem Team kann man einfach sehr viel Spaß haben. Das hätten viele vorher nicht von uns gedacht, und das macht es nochmal schöner.”
Leonie Fiebich, die während des Spiels ihre Mitspielerinnen immer wieder stark ins Szene setzte, war sprachlos: “Das ist absolut surreal. Ich habe gar keine Worte und bin unglaublich stolz.”
Nyara Sabally muss passen
Dabei mussten die deutschen Basketballerin gegen Japan auf Nyara Sabally verzichten. Die jüngere Schwester von Satou Sabally hatte sich beim Auftaktsieg gegen Europameister Belgien nach einem Zusammenprall mit Teamkollegin Leonie Fiebich eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen und erhielt nicht rechtzeitig für das Spiel eine Freigabe.
Sie hatte ein vorgeschriebenes Verfahren bei Kopfverletzung durchlaufen müssen. Unklar ist weiterhin, ob sie im abschließenden Gruppenduell gegen die USA mitwirken kann. Gegen Japan war sie aber in der Halle und feuerte ihre Kolleginnen von der Ersatzbank aus an.
Deutschland lässt sich von Rückstand nicht verunsichern
Aber auch ohne ihre wichtige Flügelspielerin fand das Team der kanadischen Bundestrainerin Lisa Thomaidis ordentlich in die Partie und konnte, angeführt von Satou Sabally, einen frühen Drei-Punkte-Rückstand (4:7) mit elf Zählern am Stück in eine komfortable Führung umwandeln. Zwischenzeitlich wuchs das Polster auf zehn Zähler an, nach dem ersten Viertel lag die DBB-Auswahl mit fünf Punkten vorn (21:16).
Im zweiten Durchgang konnte Japan das Spiel mehrfach wieder ausgleichen, doch die Deutschen hatten immer wieder eine Antwort bereit. Nach einem kleinen Schlussspurt ging es mit 42:36 schließlich in die Pause.
Deutschland muss trotz Kontrolle noch einmal zittern
Im dritten Viertel kontrollierten die deutschen Frauen das Spielgeschehen, waren bei Fehlwürfen vorne wie hinten zur Stelle und sicherten sich die zweiten Bälle. So wuchs das Polster bis in den Schlussabschnitt kontinuierlich wieder bis auf zwölf Punkte an (65:53). Doch das Duell war noch lange nicht entschieden. Japan kämpfte sich zurück und lag eine Minute vor dem Ende nach einem erfolgreichen Dreier wieder nur noch mit fünf Zählern zurück. Zu mehr reichte es jedoch nicht.
Seit 1976 sind auch die Frauen im Basketball bei Olympischen Spielen vertreten. Die deutschen Frauen hatten in diesem Jahr erstmals die Qualifikation für die Sommerspiele geschafft und nun mit dem direkten Einzug in die K.o.-Runde gleich ein ganz großes Ausrufezeichen gesetzt. Damit kann das Spiel gegen die USA am Sonntag (17:15 Uhr im Livestream) etwas lockerer angegangen werden.
USA gewinnen gegen Belgien
Die US-Amerikanerinnen haben seit den Spielen 1996 in Atlanta alle Olympischen Goldmedaillen gewonnen. Gegen Europameister Belgien gelang dem haushohen Favoriten beim 87:74 am Donnerstagabend (01.08.2024) der zweite Sieg im zweiten Gruppenspiel.