Davis Cup Finals 2024: Daniel Altmaier und Jan-Lennard Struff bringen Deutschland ins Halbfinale

Davis Cup Finals 2024: Daniel Altmaier und Jan-Lennard Struff bringen Deutschland ins Halbfinale

Jan-Lennard Struff gewinnt den zweiten Krimi – Doppelfehler entscheidet für Deutschland

So bot sich Jan-Lennard Struff also die Möglichkeit mit einem Matchgewinn gegen Denis Shapalov, für einen vorzeitigen Einzug ins Halbfinale zu sorgen.

Doch der unter Siegdruck stehende Kanadier wollte die Niederlage unbedingt vermeiden. Von Beginn machte der 25-Jährige Druck beim eigenen Aufschlag, erzielte unter anderem acht Asse und zeigte sich insbesondere beim ersten Aufschlag (94 Prozent gewonnene Punkte) fast unverwundbar.

Struff hielt seinerseits dagegen, doch am Ende des ersten Satzes machten Nuancen den Unterschied zugunsten des nach der Absage von Felix Auger-Aliassime besten Kanadiers in der Weltrangliste.

Beide ließen mögliche Big Points liegen, doch ausgerechnet die letzte Breakchance saß dann. Beim Stand von 5:4 nutzte Shapalov seinen fünfte Chance und holte sich mit 6:4 den ersten Satz.

Im zweiten Satz legte der Athlet, der auch für das folgenden Doppel eingeplant war, in Sachen Service nochmal eine Schippe drauf. In seinen ersten vier Spielen ließ er keinen einzigen Punkt von Struff zu. Struff zog auf 4:4 gleich und hatte dann plötzlich eine Chance seinem Kontrahenten ein Spiel zu „klauen“. Doch Shapalov zog noch einmal den Kopf aus der Schlinge.

Kurz danach aber schlug Struff zu. Ähnlich wie Teamkollege Altmaier bewies der zweitbeste deutsche im Einzelranking der ATP starkes Gespür für die richtige Situation. Bei seinem insgesamt fünften Breakball der Partie returnierte der 34-Jährige so stark, dass Shapalov eine Rückhand ins Netz beförderte.

Das folgende Spiel ging an den Deutschen, mit dem 7:5 glich er also zum 1:1 aus.

Sollte der diesjährige Sieger der BMW Open also den nächsten Satz gewinnen, würde der vorzeitige Einzug ins Halbfinale feststehen.

Interessant: Trotz der angespannten Situation nahm die Partie nun noch mehr Tempo auf.

Der zweite Satz hatte nur 37 Minuten gedauert, im dritten Abschnitt stand es nach 19 Minuten bereits 3:3. Shapalov (inzwischen bei 25 Assen) legte weiterhin viel in seine Aufschläge, wirkte aber zunehmend fehlerhaft, zwei Doppelfehler in Folge verschafften Struff das Break zum 4:3!

Dem deutschen Akteur merkte man nun das Selbstvertrauen an, er veredelte den Vorteil und brachte den eigenen Aufschlag souverän ins Ziel – 5:3.

Doppelfehler schrieben nun die Geschichte des Matches, denn Struff ermöglichte seinem Gegner die Rückehr ins Spiel, als nun ihm dieses zweifache Missgeschick beim Aufschlag passierte.

Shapalov glich per Break zum 5:5 aus, um sich dann beim folgenden Service mit den nächsten Doppelfehlern derart in die Bredouille zu bringen, dass Struff erneut eine Breakchance erhielt. Diese blieb aber ungenutzt, kurz danach ging es in Tiebreak.

Nun war es ein Tennis-Krimi. Beide Akteure hielten sich zunächst bei eigenem Aufschlag schadlos, ein Minibreak von Struff zum 5:4 konterte Shapalov umgehend, weil Struff aber den folgenden Punkt erzielte, bekam der Deutsche den Matchball.

Und die Partie endete, wie sie enden musste – Shapalov begang einen Doppelfehler, Struff feiert den Comeback-Sieg und Deutschland steht im Halbfinale.

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