Der deutschen Basketball-Nationalmannschaft ist die schnelle Revanche gegen Frankreich gelungen. Im zweiten Testspiel gegen den Olympia-Gastgeber gelang ein erkämpfter 70:65-Sieg – nach dem es zu Beginn aber nicht ausgesehen hatte.
Dennis Schröder und die DBB-Auswahl haben gegen Frankreich einen Testspiel-Sieg eingefahren.
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Zwei Tage nach dem Aufeinandertreffen in Köln (66:90) haben sich die deutsche und französische Basketball-Nationalmannschaft erneut duelliert – diesmal in Montpellier. Wie schon am Samstag vor 18.000 Zuschauern in Köln schenkten sich beide Teams nichts, die Atmosphäre war hitzig, bisweilen emotional – und vielleicht auch der Grund, weshalb das DBB-Team einen Fehlstart hinlegte.
Der amtierende Weltmeister leistete sich zunächst viele Nachlässigkeiten und Fehler, brachte im ersten Viertel nur magere elf eigene Punkte auf das Scoreboard und lief damit Gefahr, einen weiteren Dämpfer in der Olympia-Vorbereitung zu kassieren – zumal bei den Franzosen Ausnahmetalent Victor Wembanyama krankheitsbedingt fehlte.
Doch schon im zweiten Abschnitt raffte sich das Herbert-Team auf, glich Spiel und Ergebnis aus (39:39). Bemerkbar machte sich spätestens jetzt die Rückkehr der Wagner-Brüder nach geklärten Versicherungsproblemen. Franz erzielte insgesamt zwar 17 Punkte, blieb von der Dreierlinie (nur zwei Versuche, kein Treffer) allerdings auffallend blass. Sein älterer Bruder Moritz kam auf fünf Punkte und vier Rebounds.
Wesentliche Faktoren war neben dem einmal mehr souveränen Johannes Voigtmann das Guard-Duo Dennis Schröder und Maodo Lo. Schröder, der nach seiner Rangelei mit Evan Fournier am Samstag durchgehend vom französischem Publikum ausgepfiffen wurde, verbuchte 17 Punkte und trieb sein Team immer wieder an. Lo, dem wohl ungeachtet seiner schwierigen Saison in Mailand wieder die Rolle als erster Vertreter des Kapitäns zukommt, übernahm vor allem im dritten Viertel und markierte mit der Schlusssirene durch einen Mitteldistanzwurf das 59:53.
Für ausreichend Spannung war nun gesorgt und Frankreich schaltete defensiv nochmal zwei Gänge hoch. Lo gelang aber in dieser Phase der wichtige Dreier zur Neun-Punkte-Führung, der die Gäste trotz einiger Widerstände bis in die Schlussphase trug. Schröder war es letztlich, der mit einem unkonventionellen Korbleger den 70:65-Endstand herstellte – natürlich gefolgt von einigen Worten Richtung Publikum, was ihm ein technisches Foul einbrachte.
Theis und Thiemann fehlen – Trio kommt nicht zum Einsatz
Auch in Montpellier konnte Bundestrainer Gordon Herbert nicht auf Daniel Theis, dessen Zukunft erst geklärt werden muss, der aber vor einem Wechsel zu den New Orleans Pelicans steht, und den angeschlagenen Johannes Thiemann zurückgreifen. Gar nicht zum Einsatz kamen Louis Olinde sowie die beiden Weltmeister Justus Hollatz und David Krämer – womöglich ein Fingerzeig Richtung finale Kadernominierung, die in den kommenden zwei Wochen ansteht.
Für Deutschland geht es nun aber erstmal mit dem Testspiel gegen die Niederlande am kommenden Samstag in Hamburg weiter. Es folgen Partien gegen Japan am 19. Juli (Berlin) und die USA am 22. Juli (London), ehe es dann beim olympischen Turnier ernst wird. Zunächst spielt die DBB-Auswahl erneut gegen Japan (27.7.), dann stehen die Gruppenspiele gegen Brasilien (30.7.) und Frankreich (2.8.) an.