Chinesischer Autobauer BYD will Zusammenarbeit mit Europa-Importeur beenden

Chinesischer Autobauer BYD will Zusammenarbeit mit Europa-Importeur beenden

E-Autos von BYD warten an einem Hafen in China auf ihren Export.
Picture Alliance

Der chinesische Autohersteller BYD wollte in Deutschland zu einer großen Nummer werden. Doch die Verkaufszahlen enttäuschen.

Die neue Europachefin Stella Li will nun offenbar die Zusammenarbeit mit Importeur Hedin beenden, wie das „Manager Magazin“ berichtet.

Die Schuld an der Misere schieben sich beide gegenseitig zu. Hedin klagt zudem über verspätete Zahlungen.

Der chinesische Autohersteller BYD wollte in Deutschland zu einem der großen Player werden. Doch die Verkaufszahlen sind ernüchternd und nun kam es in diesem Zuge offenbar zu einem schweren Konflikt mit dem BYD-Importeur Hedin. Das berichtet das „Manager Magazin„. Demnach hat BYD in Deutschland im vergangenen Jahr gerade einmal 4139 Autos zugelassen, was gerade einmal ein Marktanteil von 0,1 Prozent ist. Der Plan habe eigentlich vorgesehen, in 2026 120.000 Autos zu verkaufen.

In China ist BYD bereits die Nummer 1. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern weltweit etwa drei Millionen Autos verkauft, den Großteil in der Heimat. In Europa bleiben die Erfolge bisher aber auf der Strecke. Die neue Europachefin Stella Li soll die Probleme nun in den Griff bekommen. Wie das „Manager Magazin“ unter Berufung auf Insider berichtet, will BYD die Geschäftsstrategie für Deutschland radikal ändern.

BYD will Strategie in Deutschland radikal ändern

Dazu wolle Li die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Importeur Hedin beenden und den Vertrieb ab Oktober selbst in die Hand nehmen. BYD selbst wolle den Vorgang nicht kommentieren. Auch Li habe sich bisher nicht geäußert. BYD habe die Zusammenarbeit mit Hedin vor etwa zwei Jahren angekündigt und fühle sich nun ausgebremst.

Es herrsche Enttäuschung aufgrund der niedrigen Verkaufszahlen. Die Schuld würden sich BYD und Hedin gegenseitig zuschieben. Für Hedin rechne sich die Zusammenarbeit nicht, heißt es. Zudem werfen sie BYD dem Bericht zufolge vor, monatelang Zahlungen zurückgehalten zu haben.

Hedin selbst sei mit mehr als sieben Milliarden Euro Umsatz und fast 220.000 verkauften Autos zwar eine große Marke auf Autohandel-Markt. Allerdings habe das schwedische Unternehmen noch wenig internationale Erfahrung. Erst im Jahr 2017 habe Hedin erste Auslandserfahrung in Norwegen gesammelt. Seitdem habe das Unternehmen in Länder wie Großbritannien, die Schweiz oder Belgien expandiert.

msk

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