Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wird nach Einschätzungen von Experten nicht zu einer spürbaren Belebung des Arbeitsmarktes führen.
“Grundsätzlich sollten die potenziellen Arbeitsmarkteffekte der EM2024 nicht überschätzt werden”, sagt Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt– und Berufsforschung (IAB) der Zeitung “Welt am Sonntag”. “Selbst wenn es zusätzliche Wertschöpfung und Jobs gibt, werden diese höchstwahrscheinlich nicht dauerhaft sein.”
Florian Dorn vom Ifo-Institut in München sagte, die Austragungsstädte seien es gewohnt, regelmäßig große Events auszurichten: “Von einem Jobturbo ist nicht auszugehen.”
Eine Umfrage der “Welt am Sonntag” unter Jobcentern und Arbeitsagenturen der zehn Austragungsstädte habe gezeigt, dass viele Behörden kaum Daten im Zusammenhang mit dem Turnier sammelten? generell aber auch keinen Job-Boom beobachteten, schreibt das Blatt. Es gebe keine nennenswerten Stellenzuwächse zur EM, hieß es demnach in Köln. Die Nachfrage sei marginal und beschränke sich auf Service und Sicherheit. Der kurzfristige Personalbedarf könne über Minijobs gedeckt werden, habe es in Leipzig geheißen. Die Stuttgarter Behörden rechneten damit, dass die meisten Jobs befristet blieben.
BERLIN (dpa-AFX)