Betriebsratschef: 15.000 Jobs stehen bei der Commerzbank auf der Kippe

Betriebsratschef: 15.000 Jobs stehen bei der Commerzbank auf der Kippe

Betriebsratschef: 15.000 Jobs stehen bei der Commerzbank auf der Kippe

Freitag, 27. Dezember, 10.50 Uhr: Der Ende des Jahres in Vorruhestand gehende Betriebsratsboss der Commerbank, Uwe Tschäge, warnt vor den Folgen einer möglichen Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit: „Es droht der Abbau von gut 15.000 Arbeitsplätzen“, so Tschäge im Gespräch mit dem „Handelsblatt“.

Tschäge sagt, dass die Bank gezeigt habe, „dass sie alleine gute Erträge erzielen kann“. Deshalb würde er sich auch wünschen, dass die Commerzbank eigenständig bleibt. Im internationalen Wettbewerb würden aber nun mal „die Großen die Kleinen fressen“.

Immerhin habe der Übernahme-Angriff die Bank intern zusammengeschweißt. So sagt Tschäge dem „Handelsblatt“: „Einen solchen Zusammenhalt habe ich letztmals 2008 erlebt, als wir nach der staatlichen Rettung in der Finanzkrise und der Übernahme der Dresdner Bank mit dem Rücken zur Wand standen. Damals wie heute war allen klar: Wir müssen jetzt an einem Strang ziehen, sonst wird diese Bank nicht überleben.“

Traditionsunternehmen aus Braunschweig ist pleite und will jetzt alle Mitarbeiter entlassen

Mittwoch, 25. Dezember, 18.56 Uhr: 189 Jahre Geschichte hat das renommierte Klavierbauunternehmen Grotrian-Steinweg aus Braunschweig vorzuweisen – seit September ist es pleite. In der Insolvenzabwicklung steht nun eine Wende bevor: Alle 31 Mitarbeiter des Unternehmens stehen kurz vor der Entlassung. Das berichtet der NDR. Die Begründung: Die Ansprüche der Gläubiger des insolventen Unternehmens müssten zuerst befriedigt werden.

Möglich wird das nun durch ein Angebot der chinesischen Parsons-Gruppe, allerdings sei das Angebot nicht hoch genug, um die Löhne der Mitarbeiter zu zahlen. Grotrian-Steinweg gilt als einer der ältesten Klavierbauer der Welt.

Zoo Zajac in Duisburg: Größtes Zoofachgeschäft der Welt stellt Insolvenzantrag

Dienstag, 24. Dezember, 12.14 Uhr: Das nach eigenen Angaben weltgrößte Zoofachgeschäft Zoo Zajac in Duisburg ist in eine finanzielle Krise geraten und hat einen Antrag auf vorläufige Insolvenz gestellt. Das Amtsgericht Duisburg bestellte Rechtsanwältin Sarah Wolf von Anchor Rechtsanwälte zur vorläufigen Insolvenzverwalterin. Dies geht aus einer Mitteilung des Gerichts im Internet hervor.

Hauptursache für die Krise seien stark steigende Preise für Wareneinkauf und Transport, berichtete die Kanzlei. Auch die steigenden Energiekosten machten der Firma zu schaffen. Konkreter Auslöser für den Insolvenzantrag seien mehrere gescheiterte Kreditverhandlungen für eine weitere Zwischenfinanzierung gewesen. 

Der Geschäftsbetrieb läuft weiter. Die rund 150 Mitarbeitenden erhielten Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit. Die fachgerechte Betreuung aller Tiere sei auch über die Feiertage und den Jahreswechsel durch den unveränderten Geschäftsbetrieb gesichert, betonte die Kanzlei.

„Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung sind gut“ erklärte die Rechtsanwältin. Bereits in den kommenden Tagen beginne die Suche nach einem möglichen Investor. „Wir werden rasch einen strukturierten Investorenprozess aufsetzen, um keine Zeit zu verlieren.“ Ein bereits vorliegendes Sanierungskonzept solle nun konkretisiert werden.

Manz AG zahlungsunfähig, Maschinenbauer will Insolvenzantrag stellen

13.33 Uhr: Das Maschinenbauunternehmen Manz aus Baden-Württemberg wird Insolvenz anmelden. Der Vorstang der Aktiengesellschaft habe diesen Schritt heute beschlossen, so das Unternehmen. Kreditgeber wollten keine weitere Mittel zur Verfügung stellen, „intensive Gespräche“ mit Investoren hätten nicht zum Erfolg geführt. Die Manz AG beschäftigt allein an ihrem Hauptstandort in Reutlingen nach eigenen Angaben 500 Menschen, in weiteren Standorten in Europa sollen zudem mehr als 300 Beschäftigte arbeiten.

Metallindustrie plant weiteren Stellenabbau

Mittwoch, 18. Dezember, 11.35 Uhr: Die bayerische Metall- und Elektro-Industrie steckt in der Rezession fest und plant einen weiteren Stellenabbau. Jeder fünfte Betrieb werde dieses Jahr Verluste schreiben, sagt Branchenverbandschef Bertram Brossardt. Nach einer aktuellen Unternehmensumfrage sind Produktion und Investitionen weiter auf Talfahrt, Investitionen wandern zunehmend ins Ausland ab.

„Bis Jahresende werden die Metall- und Elektrounternehmen rund 11.000 Stellen abbauen. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 20.000 auf dann 841.000 Beschäftigte“, sagt Brossardt nach einer aktuellen Unternehmensumfrage. „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Da gibt es nichts schönzureden.“

Lindner-Hotels sind insolvent – 13 Standorte, 850 Mitarbeiter betroffen

19.17 Uhr: Das Düsseldorfer Traditionsunternehmen Lindner Hotels AG hat Insolvenz angemeldet. Darüber berichtet die „Rheinische Post“. Die Lindner Hotels AG hat insgesamt 13 Standorte in ganz Deutschland und betreibt Hotels im gehobenen Mittelklasse-Segment. Das Familienunternehmen beschäftigt 650 Festangestellte. Dazu kommen 96 Auszubildende und teilweise bis zu 100 Aushilfen. Die Mitarbeiter sollen zunächst umfassend informiert werden.

Über die Gründe der Insolvenz ist von hohen Miet-, Energie- und Materialkosten die Rede. Auch lang laufende Pachtverträge seien ein Problem. „Im Wesentlich lässt sich die Lage bei Linder mit der Kaufhauskette Galeria vergleichen“, sagt ein Insider gegenüber der „Rheinischen Post“. In der Corona-Pandemie verzeichnete die Lindner Hotels AG bereits Verluste von etwa zehn Millionen Euro.

Autozulieferer Brose baut 700 Stellen in Deutschland ab

Dienstag, 17. Dezember, 17.15 Uhr: Wegen schwacher Auslastung seiner Werke, eines Umsatzeinbruches und eines deutlichen Verlustes will der Autozulieferer Brose sein Personal deutlich zurückfahren. Die indirekten Personalkosten sollen um 20 Prozent reduziert werden, teilte das Unternehmen mit. In einem ersten Schritt sollen bis Ende des kommenden Jahres 700 Stellen in Deutschland gestrichen werden, davon jeweils 200 am Stammsitz in Coburg sowie in Bamberg, und 120 weitere am Standort Würzburg.

„Die Brose Gruppe wird aufgrund der aktuellen Abrufzahlen die gesteckten Ziele auch in diesem Jahr nicht erreichen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Der Umsatz liege mit 7,7 Milliarden Euro um sieben Prozent unter Plan und drei Prozent unter dem Vorjahr. Brose erwarte für das Geschäftsjahr 2024 einen Verlust von rund 53 Millionen Euro.

„Diese Anpassungen sind schmerzhaft, aber erforderlich, um die Arbeitsplätze der verbleibenden Mitarbeiter zu sichern“, sagte Firmenchef Stefan Krug. Der Abbau solle sozialverträglich umgesetzt werden. Gleichzeitig werde es zu einer Neuorganisation des gesamten Unternehmens kommen, um Aufgaben effizienter zu bündeln und Führungsstellen abzubauen. 

Porzellan-Hersteller Rosenthal in der Krise – Neuausrichtung bringt Stellenabbau mit sich

Sonntag, 15. Dezember, 07.12 Uhr: Der traditionsreiche Porzellanhersteller Rosenthal steckt in der Krise und muss möglicherweise eine der beiden Produktionsstätten schließen. Derzeit laufen Gespräche zwischen Unternehmensführung und Gewerkschaft, wie eine Sprecherin mitteilte. „Inhalt der derzeitigen Verhandlungen ist die Fokussierung auf nur eine Produktionsstätte, die in kleinerem Umfang produzieren soll. Welche Fabrik erhalten bleiben wird, ist Teil der weiteren Verhandlungen.“

Rosenthal wolle weiterhin am Produktionsstandort Deutschland festhalten, hieß es weiter. Die Neuausrichtung führe „einen Stellenabbau mit sich“. Derzeit produziert das Unternehmen in Selb (Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge) und Speichersdorf (Landkreis Bayreuth). Rosenthal hat aktuell etwa 600 Mitarbeitende.

Das Management versicherte: „Auch wenn die Situation keine einfache ist und strukturelle und personelle Einsparungen nötig sein werden, so ist Rosenthal zuversichtlich, so die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen zu können und nachhaltig wettbewerbsfähig zu sein.“ Eine finale Entscheidung zur Zukunft des Unternehmens soll Ende Januar fallen.

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