Es gibt Gerüchte, dass der Chiphersteller Intel sein Milliardenprojekt in Magdeburg nun doch stoppt.
Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ soll sich sogar Olaf Scholz eingeschaltet haben.
Mit einer Antwort sei erst Mitte September zu rechnen.
Der Chip-Hersteller Intel plant den Bau einer Fabrik in Magdeburg. Die Bundesregierung hat dafür Subventionen in Höhe von rund zehn Milliarden Euro zugesagt, mit dem Ziel, Europa bei der Chipproduktion unabhängiger von Asien zu machen.
Da Intel aber hohe Verluste schreibt, ist unklar, ob das Projekt zustande kommt. Einem Bericht zufolge hat sich die Politik inzwischen eingeschaltet.
Zukunft des Werks in Magdeburg ist unklar
In der vergangenen Woche hatte unter anderem „Bloomberg“ über die schwierige Lage bei Intel berichtet. Das Magazin betonte, dass Intel als Sparmaßnahme möglicherweise seine Expansionspläne anpassen könnte. Damit ist die Zukunft des Magdeburger Werkes unklar, was nun die Bundesregierung und die EU-Kommission auf den Plan ruft.
Das „Handelsblatt“ beruft sich jetzt in einem Bericht auf Regierungskreise, wonach sowohl Olaf Scholz (SPD) als auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in den vergangenen Tagen mit dem Intel-Chef gesprochen hätten. Dabei hätten sie Intel-CEO Pat Gelsinger gefragt, ob das Unternehmen weiter in das Magdeburger Werk investieren wolle. Eine klare Antwort hätten sie aber nicht erhalten, sondern Gelsinger habe auf eine Gremiensitzung Mitte September verwiesen.
Unabhängig von diesen Unklarheiten laufen die Vorbereitungen in Europa bei der EU-Kommission weiter. Ein Insider sagte der „Handelsblatt“, die entsprechenden Projektteams bei der EU arbeiteten derzeit normal weiter. Eine endgültige Freigabe der Fördermittel aus Berlin sei in Kürze zu erwarten.
Pro und Kontra für Magdeburg
Trotz hoher Subventionen gibt es für Intel Gründe, das Werk in Magdeburg zu streichen. Wie das „Handelsblatt“ schreibt, ist Intel bisher nicht in Deutschland aktiv. Die Folgeeffekte der Schließung könnten sich daher in Grenzen halten, da unter anderem keine Zulieferer betroffen seien. Wegen der hohen Stromkosten in Deutschland wäre der Einspareffekt der Fabrik zudem sehr hoch, so die Zeitung weiter. Gleichzeitig wäre Nähe zu den Zulieferern für Intel von Vorteil. Außerdem sind die Subventionen mit zehn Milliarden Euro vergleichsweise hoch.
aeh