Seit Monaten sind seine Unternehmen bereits wirtschaftlich schwer angeschlagen. Jetzt ist der umstrittene Baulöwe Christoph Gröner auch privat pleite.
Das Amtsgericht Leipzig beschloss am Donnerstag die Eröffnung eines entsprechenden Insolvenzverfahrens.
Es ist der vorläufige Tiefpunkt für Gröner, der zuletzt immer wieder den Eindruck vermitteln wollte, er habe seine wirtschaftlichen Probleme im Griff.
Nur einen Tag nach der Razzia in seiner Unternehmensgruppe wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und vorenthaltener Gehälter ist der umstrittene Baulöwe Christoph Gröner auch privat in der Insolvenz.
Das Amtsgericht Leipzig beschloss am Donnerstagmittag ein entsprechendes Insolvenzverfahren. Im Beschluss heißt es: „Verfügungen des Schuldners über Gegenstände seines Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam“. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Philipp Hackländer bestellt, der bereits in derselben Funktion bei der Gröner Group GmbH tätig ist, für die Gröner bereits Ende Oktober Insolvenz angemeldet hatte.
Die Privatpleite ist der vorläufige Tiefpunkt einer längeren Entwicklung. Exklusive Recherchen von Business Insider in den letzten Monaten hatten gezeigt, dass Gröner schon seit fast zwei Jahren immer wieder Zahlungsschwierigkeiten bei Projekten hatte und Gläubiger vertröstete. Sogar notariell beglaubigten Schuldanerkenntnissen von ihm kam er nicht nach. Wie von uns außerdem exklusiv berichtet, hat er eine Umstrukturierung seiner Unternehmensgruppe vorgenommen, in dessen Folge er jetzt dutzende seiner Grundstücksgesellschaften vor den Folgen der Insolvenz der Gröner Group vorerst schützen konnte. Auch andere Medien berichteten über Gröners Fall.
Firmeninsolvenz kam nicht überraschend
Am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft Leipzig bereits eine Razzia in Büroräumen und Wohnungen von Verantwortlichen der Gröner Unternehmensgruppe durchgeführt. Laut der Behörde hatten die Ermittlungen teilweise bereits im August 2024 begonnen. Die Ermittler suchten am Mittwoch vor allem nach Geschäfts- und Buchhaltungsunterlagen, um den genauen Zeitpunkt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit festzustellen. Die Auswertung der sichergestellten Materialien wird nach Angaben der Ermittlungsbehörden längere Zeit in Anspruch nehmen. Weitere Details zu den Beschuldigten wurden nicht bekannt gegeben.
Für Branchenkenner kam die Insolvenz seiner Unternehmensgruppe nicht überraschend. In der Immobilienszene war vielen klar, dass Gröner das Wasser bis zum Hals steht, auch wenn dieser stets beteuerte, alles im Griff zu haben. Die vermeintlichen Erfolgsmeldungen aus dem Gröner-Reich glaubte zuletzt kaum noch jemand.