Saarbrücken (Saarland) – Keine guten Nachrichten von ZF: Der Autozulieferer will in Deutschland jede vierte Stelle streichen. Bundesweit sollen 14 000 Stellen wegfallen. Allein am Standort in Saarbrücken stehen bisher rund 2900 Jobs auf der Streichliste. Werden es noch mehr?
Schon zu Beginn des Jahres 2024 hat der Gesamtbetriebsrat mit Großdemonstrationen die Öffentlichkeit über die Pläne des Vorstands informiert – die Streichung von 12 000 Stellen in Deutschland bis zum Jahr 2030. Jetzt sollen bis zu 14 000 Stellen in Deutschland wegfallen, und das schon bis zum Jahr 2028. Also 2000 mehr und zwei Jahre früher!
Betriebsrat spricht von Entscheidung gegen Standort Deutschland
Achim Dietrich, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der ZF in Friedrichshafen (Baden-Württemberg): „Diese Ankündigung schürt Ängste. Dabei brauchen wir eigentlich den vollen Einsatz für die Belieferung der Kunden, der Bewältigung der Rezession und der Transformation. Die Beschäftigten und deren Interessenvertretung werden sich entschieden gegen Pläne wehren.“
Was vom Vorstand als „Panikmache“ abgetan worden sei, so der Betriebsrat, werde nun noch zusätzlich verschärft. Er spricht von einer Entscheidung gegen Deutschland. Der ZF-Vorstand habe sich gegen die Zukunft von Standorten und Tausenden von Mitarbeitern in Deutschland entschieden.“
Erbitterten Widerstand gegen Job-Abbau angekündigt
Erbitterter Widerstand gegen die Abbau-Pläne wurde angekündigt: „Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen.“
Der ZF-Vorstand setzte nur „einseitig“ darauf setzen, die Lohnkosten zu drücken. Doch damit würden nicht die Ursachen der Krise bekämpft, „sondern von Manager-Versagen abgelenkt“.
Im Saarland stehen bisher 2500 Jobs auf der Streichliste
Die Bevollmächtigte der IG Metall am Bodensee, Helene Sommer: „Die Transformation unserer Industrie kann nur mit und nicht gegen die Beschäftigten gelingen. Wir fordern das Unternehmen auf, in neue Technologien zu investieren, um wettbewerbsfähiger zu werden und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.“
Bis 2026 sollen allein im Saarland rund 2900 Jobs bei ZF gestrichen werden. Das Management begründet diesen Schritt mit zu hohen Kosten, besonders im Vergleich zu einem Standort in Serbien.
Erst im Februar sorgte der ZF-Vorstand mit seinen Plänen, in sein US-Werk in Gray Court (South Carolina) 500 Millionen Dollar zu investieren, um dort bis zu 400 neue Arbeitsplätze zu schaffen, für Missstimmung in der Belegschaft in Deutschland.