Großer Autozulieferer muss ganze Werke schließen

Großer Autozulieferer muss ganze Werke schließen

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Die Krise in der Automobilindustrie trifft auch die Zulieferer. So haben Bosch oder Continental Stellenstreichungen angekündigt. Die nächste Hiobsbotschaft folgt.

Paris – Der Absatz von Elektroautos kommt nicht in Schwung, die Kauflaune der Verbraucher ist angesichts der schwierigen Wirtschaftslage im Keller. Das trifft auch die Autobauer hart. Bei VW drohen Entlassungen und Werksschließungen, die Belegschaft reagiert mit Streiks auf Sparmaßnahmen. Bei Ford in Köln müssen tausende Beschäftigte gehen und bei Mercedes droht ein Stellenabbau.

Werksschließungen und Entlassungen bei Valeo: Zwei Standorte in Frankreich werden dicht gemacht

Die Krise bei den Automobilherstellern trifft auch die Zulieferer hart. Bei Bosch fallen hunderte Arbeitsplätze weg, ZF Friedrichshafen streicht Stellen und verkürzt die Arbeitszeit. Auch Continental entlässt Mitarbeiter. Mit Valeo tritt nun ein weiterer Zulieferriese auf die Kostenbremse. Laut Bloomberg will der französische Konzern zwei Werke schließen und rund 1000 Mitarbeiter entlassen. Valeo hatte Ende 2023 knapp 113.000 Mitarbeiter und 175 Werke in 29 Ländern.

Die Krise in der Automobilindustrie trifft auch die Zulieferer. © ABACA/imago

Betroffen sind das Forschungs- und Entwicklungszentrum in La Verrière bei Paris und ein Werk in La Suze-sur-Sarthe. Ein Teil der Mitarbeiter beider Standorte wird an andere Niederlassungen des Konzerns versetzt. Aber insgesamt 864 Arbeitsplätze an acht französischen Valeo-Standorten gehen verloren. „Die Automobilindustrie befindet sich im Wandel, und die Produktionsmengen entsprechen nicht unseren Erwartungen. Deshalb müssen wir unsere Produktion überdenken“, sagte ein Valeo-Sprecher der Automotive News Europe.

Werksschließungen und Entlassungen bei Valeo: Auch Arbeitsplätze in Deutschland betroffen

Die Entlassungen beschränken sich aber nicht nur auf Frankreich. Weitere rund 200 Beschäftigte in Deutschland, Tschechien und Polen sollen ihre Kündigung erhalten. Betroffen sind vor allem das Management und Angestellte. In Deutschland ist der Zulieferer nach eigenen Angaben an 22 Standorten aktiv. Gegenüber Bloomberg hat Valeo die Stellenstreichungen in Deutschland bestätigt.

Die Entlassungen kommen nicht überraschend. Anfang des Jahres hatte Valeo angekündigt, seine Aktivitäten in den Bereichen Thermomanagement und Antriebsstrang in der Division Valeo Power zu bündeln, um den Erwartungen des Elektrifizierungsmarktes besser gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang wurden bereits 1100 Stellen abgebaut, davon 430 in Deutschland, vor allem an den Standorten Ebern und Erlangen.

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