AT&T vs. Broadcom – Streit um VMware-Support wird schärfer

AT&T vs. Broadcom – Streit um VMware-Support wird schärfer

Broadcom weist die Anschuldigungen nun zurück. In einem Memorandum, das am 20. September vor dem New Yorker Gericht eingereicht wurde, heißt es, AT&T wolle die Uhren zurückdrehen und VMware respektive Broadcom dazu zwingen, Services für alte Lizenzen zu verkaufen, die VMware längst aus seinem Angebot gestrichen habe. AT&T habe infolgedessen keinerlei vertragliche Rechte, diese Services einzufordern.

VMware baue sein Vertriebsmodell seit Jahren von Kauf- auf Miet-Lizenzen um, argumentiert Broadcom. Nach der Übernahme von VMware durch Broadcom habe man transparent und offen kommuniziert, dass dieser Wechsel abgeschlossen sei und keine Kauflizenzen inklusive der dazugehörigen Services mehr angeboten würden. All dies sei auch AT&T bekannt gewesen. 

Stattdessen greife AT&T zu Sensationsmeldungen und beschuldige Broadcom der „Mobbing-Taktik“ und der „Preistreiberei“, heißt es in dem Memorandum der Beklagten. „Solche Angriffe sollen in der Presse Stimmung machen und das Gericht von einer viel einfacheren Geschichte ablenken.“ Jahrelang habe AT&T von stark vergünstigten Preisen von VMware profitiert und enormen Nutzen aus den gegenseitigen Vereinbarungen gezogen. Diese enthielten jedoch eine eindeutige „End of Availability“-Klausel, die VMware das Recht einräume, Produkte und Dienstleistungen jederzeit nach Ankündigung einzustellen. 

Darüber hinaus habe sich AT&T vor einem Jahr dafür entschieden, genau die Support-Services nicht zu erwerben, zu deren Bereitstellung VMware nun vor Gericht gezwungen werden soll. Man habe monatelang in gutem Glauben mit AT&T verhandelt, um eine neue Vereinbarung abzuschließen, die den Bedürfnissen von AT&T in vollem Umfang gerecht werde, behaupten die Broadcom-Verantwortlichen. AT&T habe jedoch jeden Vorschlag abgelehnt und damit offenbar auf Zeit gespielt.

Will AT&T seine VMware-Software loswerden?

AT&T verfolge allem Anschein nach den Plan, VMware-Software abzulösen, behaupten die Broadcom-Verantwortlichen. Der Telko-Konzern habe schriftlich zugegeben, dass man die VMware-Software ablösen könne, und sich dieses Vorhaben auch lohnen würde, hieß es in der Einreichung vor Gericht. 

Broadcom führt in einer eidesstattlichen Erklärung einen Mailverkehr zwischen Susan Johnson, Executive Vice President und General Manager von AT&T, und Broadcom-CEO Hock Tan als Beleg dafür an. Darin schreibt die AT&T-Managerin angeblich, dass sich ein Plan zur Abwanderung von VMware sehr schnell amortisieren würde. Als Antwort auf die Broadcom-Angebote habe AT&T angedeutet, dass es lieber eine Klage einreichen und von der VMware-Software ‘wegmigrieren’ würde, wenn Broadcom die eingestellten Support-Services nicht erneuere. In der eidesstattlichen Erklärung wird ferner behauptet, dass AT&T weitere Unterstützung von Broadcom nur deshalb erhalten möchte, um genügend Zeit für die Migration zu haben. 

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