Nach der Insolvenz muss eine Kosmetikkette jede zweite Filiale in Deutschland schließen. Was mit dem Rest der Standorte passiert, lesen Sie hier.
Stefan Herzberg übernimmt 21 der 45 deutschen Filialen von The Body Shop. Ab dem 15. September wird der ehemalige Karstadt-Vorstand die Geschäfte leiten. Dies teilte die Unternehmensberatung Falkensteg mit. Sie koordinierte den Verkaufsprozess im Auftrag von Insolvenzverwalter Biner Bähr.
Die “Lebensmittel Zeitung” berichtet, dass das Investoreninteresse an The Body Shop in Deutschland groß war. Rund 200 internationale Investoren wurden angesprochen, fünf gaben Angebote ab. Herzberg erhielt letztlich den Zuschlag. “Eine wesentliche Bedingung für den Abschluss war der Verkauf der britischen Muttergesellschaft”, erläuterte Falkensteg-Projektleiter Georg von Verschuer. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Filialen, die Herzberg nicht übernimmt, müssen schließen.
The Body Shop in der Insolvenz: Kosmetikkette leidet unter teuren Mieten
Der Insolvenzverwalter Bähr erklärte der “Lebensmittel Zeitung”, dass hohe Mieten und die Vernachlässigung junger Zielgruppen The Body Shop in Deutschland in die Insolvenz getrieben haben. Verschuer ergänzte, dass teure Mietverträge und zu geringe Umsätze viele Händler belasten. “Wir werden bei Einzelhandelsketten eine deutliche Reduzierung des Point of Sale sehen”, sagte Verschuer. Läden würden sich auf ausgewählte Standorte in A-Lagen von Mittel- und Großstädten konzentrieren.
Die “Lebensmittel Zeitung” verweist zudem auf eigene Analysen, wonach insolvente Einzelhändler selten eine zweite Chance erhalten. So liegt die Rettungsquote bei insolventen Einzelhandelsunternehmen mit einem Umsatz von mehr als 10 Millionen Euro bei nur 43 Prozent. Die fast 50-jährige Geschichte von The Body Shop wird vorerst fortgesetzt.
Auch ein deutsches Start-up musste Insolvenz anmelden. Bei welchem Unternehmen sogar Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast war, erfahren Sie hier.
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