Die Inflationsrate in Deutschland ist nach Berechnung der Deutschen Bank im August erstmals seit März 2021 wieder unter zwei Prozent gefallen.
Die Ökonomen der Deutschen Bank Research rechnen mit einer Rate von 1,9 Prozent. Das Statistische Bundesamt gibt seine erste Schätzung am Donnerstag bekannt.
Die Inflationsrate läge damit in Deutschland erstmals seit Beginn der Inflationswelle wieder unter dem Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank. Die EZB entscheidet am 12. September, ob sie die Zinsen weiter senkt.
Die Inflationsrate in Deutschland ist nach Berechnung der Deutschen Bank im August erstmals seit mehr als drei Jahren wieder unter die wichtige Marke von zwei Prozent gefallen. Die Ökonomen der Deutschen Bank Research erwarten für den August eine Teuerungsrate von nur noch 1,9 Prozent. Im Juli waren es noch 2,3 Prozent. Das Statistische Bundesamt nennt eine erste Schätzung für Inflation am Donnerstag.
Zuletzt lag die Inflation ein Deutschland im März 2021 unter zwei Prozent. Dieser Wert ist deshalb wichtig, weil er das Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) markiert. Je schneller und nachhaltiger die Inflation in diesen Bereich fällt, umso deutlicher kann die EZB die Leitzinsen senken – und damit die Wirtschaft stärken. Die nächste Zinsentscheidung der EZB steht am 12. September ab.
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Die Preise waren bereits seit dem Frühjahr 2021 mit zunehmendem Tempo gestiegen. Ein Grund waren zunächst Lieferengpässen als Folge der Corona-Pandemie bei einer gleichzeitig hohen Nachfrage und einer lockeren Geldpolitik. Ab dem Frühjahr 2022 beschleunigte sich die Inflation nach Russlands Überfall auf die Ukraine extrem. Vor allem die Preise für Energie und Nahrungsmittel schossen hoch.
Auf dem Höhepunkt der Welle betrug die Inflationsrate im Oktober 2022 in Deutschland 8,8 Prozent. In der Euro-Zone war sie zweistellig, in einigen Ländern Osteuropa sogar deutlich über 20 Prozent. Im Kampf gegen die Teuerung hob die EZB die Leitzinsen im mehreren Schritten um 4,5 Prozent an. Im Juni hatte die EZB dann als erste große Notenbank die Zinswende eingeleitet und ihre Leitzinsen erstmals wieder leicht gesenkt.
Die Deutsche Bank erwartet, dass die allgemeine Preissteigerung noch bis etwa Oktober unter oder bei zwei Prozent bleibt. Vor allem die Energiepreise lägen rund fünf Prozent unter dem Vorjahr. Wenn diese Basiseffekte auslaufen, steige die Teuerungsrate wieder bis etwa 2,5 Prozen. Sie werde im kommenden Jahr leicht über zwei Prozent liegen. Bei Nahrungsmitteln rechnet die Deutsche Bank für August mit einer geringen Teuerung von 1,5 Prozent zum Vorjahr.
Auch die Kernrate der Inflation ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Nahrung dürfte im August im Jahresvergleich zurückgegangen sein. Die Bank-Volkswirte erwarten hier aber nur einen geringen Rückgang von 2,9 auf 2,8 Prozent. Dahinter steckt vor allem ein höherer Preisdruck bei vielen Dienstleistungen. Dort betrage die Inflation aktuell sogar fast vier Prozent. Der wichtigste Grund sind die in Folge der Inflationswelle stark gestiegenen Löhne und Gehälter, die nun auf die Preise in arbeitsintensiven Branchen durchschlagen. Hohe Lohnsteigerungen gelten daher aktuell – neben Kriegen und Konflikten – als größtes Risiko für ein wiederaufflammen der Inflation.