Olympia 2024 – Femerling exklusiv: Die Schlüsselfaktoren für den Höhenflug im deutschen Basketball

Olympia 2024 – Femerling exklusiv: Die Schlüsselfaktoren für den Höhenflug im deutschen Basketball

Nach Gold im 3×3-Wettbewerb der Frauen hofft der deutsche Basketball bei Olympia in Paris auf zwei weitere Medaillen. Im ran-Interview spricht Patrick Femerling über die Gründe für den Höhenflug, die Chancen gegen Frankreich und Herausforderungen für die Zukunft.

Das Interview führte Andreas Reiners

Die deutschen Basketballer? Stehen im Halbfinale! Die Frauen? Im Viertelfinale! Und die 3X3 Basketballerinnen? Die haben Gold schon in der Tasche und sorgten mit ihrem unwiderstehlichen Siegeszug für jede Menge Begeisterung.

Keine Frage: Der deutsche Basketball schwimmt aktuell auf einer Erfolgs- und Euphoriewelle. Die Weltmeister haben sich in der Weltspitze etabliert, die Frauen sind auf einem guten Weg dorthin.

Was für viele aus dem Nichts kommt, hat fundierte und auch nachhaltige Gründe.

Welche das sind, darüber haben wir mit dem Eurosport-Experten Patrick Femerling im exklusiven Interview gesprochen. Dazu gab Femerling seine Einschätzung zum Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich, dem deutschen Erfolgsgeheimnis, aber auch zu Chancen und Herausforderungen für die Zukunft ab.

Das Wichtigste in Kürze

Femerling: Wichtige Veränderungen im Jugendbereich

ran: Patrick Femerling, die Herren im Halbfinale, die Damen im Viertelfinale, die 3X3 Damen holen Gold – was ist mit dem deutschen Basketball los? Oder ist das – auch in der Breite – gar keine große Überraschung mehr?

Patrick Femerling: Überraschung ist vielleicht das falsche Wort. Man hat über Jahre darauf hingearbeitet, dass die Leistungsdichte immer besser wird und dass man auch in der Jugendarbeit gute Ansätze verfolgt. Das trägt jetzt Früchte. Natürlich auch gepaart mit guten Spielerinnen- und Spieler-Generationen, die man hat. Und das passt dann einfach gut zusammen.

ran: Was sind Schlüsselfaktoren, dass es auf breiter Front jetzt so gut läuft?

Femerling: Es gab ein paar Veränderungen beim Jugend-Basketball in den letzten 15 Jahren und die haben in der Hinsicht sehr geholfen. Im Männerbereich sind das die Gründungen der Nachwuchs Basketball-Bundesliga (NBBL) und Jugend Basketball-Bundesliga (JBBL) 2006 und 2010. Dass man in dem Bereich eine Struktur hat, den Leistungssportgedanken und bestimmte Regularien auch für Bundesligisten, die bestimmte Trainerjobs haben müssen in der Jugend. Dass man den Profibereich auch ein bisschen mit in die Pflicht nimmt, weil es Jahre gab, in denen nur wenige Vereine diese Energie in die Nachwuchsarbeit gesteckt haben. Und das zahlt sich einfach immer mehr aus. Und im Frauen-Bereich war es die Arbeit der Vereine, aber auch von Stefan Möller, dem ehemaligen Bundestrainer für den Nachwuchsbereich. Er hat einen Riesenjob gemacht, hat sich da wirklich reingekniet, um die Talente zu identifizieren. Da müsste man aber in der Struktur vielleicht noch eine Liga dazwischenschieben, um die Damen-Bundesliga noch mehr aufzuwerten. Alba Berlin zeigt allerdings, dass man mit viel Energie und Willen auch mit vielen deutschen Spielerinnen viel machen kann.

ran: Was hat sich noch alles verbessert, dass sich der deutsche Basketball in der Weltspitze so nachhaltig etabliert und zudem so viele Talente hat? Immerhin wird bei Männern und Frauen von einer goldenen Generation gesprochen…

Femerling: Grundsätzlich ist es wichtig, dass Spieler groß herauskommen. Es ist super wichtig, dass man Vorbilder hat, wie Dennis Schröder, die Wagner-Brüder oder Satou Sabally. Und in dem Zusammenhang ist es essenziell, dass man die Begabung früher erkennt und dann die Förderung so aufsetzt, dass die Spielerinnen und Spieler sich wiederfinden und den nächsten Schritt gehen können. Da wurden vonseiten des Verbandes erfolgreich Maßnahmen getroffen, dass man Talente noch früher erkennt. Auf Vereinsseite und auf Verbandsseite wurde im Jugendbereich gute Arbeit geleistet, insbesondere von den Nachwuchs-Bundestrainern. Das sieht man jetzt bei Alain Ibrahimagic, der mit seiner U18 Europameister geworden ist. Du hast eine Mannschaft, die den Ball in den Korb schmeißen und hinten verhindern kann, dass was reingeht. Aber das muss ja trotzdem noch zusammengefügt werden und auch menschlich eine Basis haben. Von daher gehören sehr, sehr viele Komponenten dazu, die im Moment in Deutschland gut ineinandergreifen.

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Olympia 2024: DOSB-Chef Tabor wird deutlich – ist Deutschland zu schlecht?

ran: Die Weltmeister um Dennis Schröder ziehen in Paris von Sieg zu Sieg. Was zeichnet diese Mannschaft aus?

Femerling: Diese Mentalität, in ein Spiel reinzugehen, mit der Gewissheit, dass man gewinnt. Dieses Selbstvertrauen und das gegenseitige Vertrauen: Das ist anders als vor fünf oder sechs Jahren. Das liegt natürlich an der Leistungsdichte, aber es liegt auch daran, dass diese Mannschaft menschlich sehr gut zusammenpasst. Jeder akzeptiert den anderen, so wie er ist. Vom Talent her ist es sowieso keine Frage, das ist in der Hinsicht eine so tiefe Mannschaft, das ist sehr, sehr schön anzuschauen.

Olympia 2024: Disqualifikation vor Gold-Finale – wegen Übergewicht

ran: Was besonders beeindruckt, ist der Mannschaftsgeist. Wie holt bekommt man den auf so ein Niveau und vor allem: Wie hält man ihn dort?

Femerling: Dem Trainerstab obliegt es, wie er die Mannschaft zusammenstellt. Das ist ein sensibles Thema, weil es auf dem Papier sehr, sehr gut aussehen, dann aber in der Realität ganz anders sein kann. Dann gehören natürlich die Spieler dazu, die das auch kaufen müssen, was angeboten wird als Idee, als Plan, als Art und Weise zu trainieren und als Ansprache. Dass sie sich in allem wiederfinden und wohlfühlen. Und ich bin davon fest überzeugt, dass auch das Umfeld dazugehört. Also Physiotherapeuten, Ärzte, Betreuer. Das sind Menschen, die sich um alle Kleinigkeiten kümmern, um das Ganze homogen zu halten, was man als Spieler oft gar nicht so mitbekommt. Das ist eine schwierige Aufgabe, weil Nuancen schon stören können. Aber je stabiler die Jungs sind und je stabiler dieses Umfeld ist, desto größer ist dann auch die Chance, erfolgreich zu sein.

ran: Welche Bereiche gibt es, in denen jetzt Stellschrauben noch spezielle Steigerungen bringen können?

Femerling: Es wurde schon viel angeboten, viel gezeigt, was möglich ist. Sei es von der Intensität auf dem Feld, von der Körperlichkeit, vom taktischen Verständnis, von Trefferquoten her. Nicht alles immer zur selben Zeit, manchmal auch kombiniert. Gegen die Griechen zum Beispiel war es viel mehr Kampf und viel mehr Härte. Das zeigt: Manchmal kann man mit Schwung und Elan gut spielen und manchmal muss man einfach hart arbeiten. Und es ist eine Stärke des Teams, dass wenn es bei einem nicht so gut läuft, andere in die Bresche springen. Wenn Moritz Wagner seine Energie auf das Parkett bringt, wenn Isaac Bonga defensiv alle Kleinigkeiten erledigt und vorne auch noch reinschmeißt – das sind dann die Unterschiede, die es von so einem Team braucht, um am Ende erfolgreich zu sein.

Femerling: “Wir müssen keine Angst haben”

ran: Worauf kommt es jetzt gegen Frankreich an? Den Gastgeber kennt man schon aus der Gruppenphase. Sie haben die Halle hinter sich und zudem die hoch gehandelten Kanadier ausgeschaltet.

Femerling: Das ist eine Mannschaft mit einer Menge Athletik. Wenn die mit Geschwindigkeit kommen und dann auch mal ein paar von außen treffen, dann ist das ein Team, das wehtun kann. Auch wenn wir gegen sie gewonnen und stark gespielt haben, kann ein guter Tag alles ändern. Und auch wenn sie Kanada geschlagen haben: Wir müssen uns vor ihnen nicht verstecken, müssen keine Angst haben. Das ist der falsche Ansatz. Aber das wird ein harter Weg. Ich bin mir trotzdem sicher, dass wir uns überhaupt keine Sorgen machen müssen, dass wir da nicht mithalten können. Ich habe keinerlei Bauchschmerzen.

ran: Viele Blicke richten sich in Paris auch auf das Dream Team, die im Finale der Gegner sein könnten. Wie schlagbar sind die?

Femerling: Die spielen ja nicht wirklich oft zusammen. Man sieht, dass die individuelle Klasse exorbitant hoch ist, aber dass das Team- und Spielverständnis hier und da nicht so harmonisch ist. Die Athletik ist auf einem hohen Level, die Spiel-Intelligenz auch. Das ist schon eine Offensivmannschaft der Extraklasse, die auch defensiv stark ist. Um da am Ende zu gewinnen, muss das deutsche Team sehr viel investieren.

ran: Was bedeutet die Anwesenheit von Dirk Nowitzki? Setzt so etwas nochmal Prozentpunkte frei, er ist ja das Vorbild der Generation?

Femerling: Es ist immer toll, wenn jemand da ist, den man mag und den man respektiert. Aber wenn es auf das Parkett geht, dann liegt die volle Konzentration auf dem, was man machen muss. Aber es kann im Vorfeld Motivation sein, denn es ist natürlich cool, dass er da ist, weil es auch den Stellenwert repräsentiert, den der deutsche Basketball inzwischen hat.

ran: Was glauben Sie, was es am Ende wird?

Femerling: Ich glaube, dass wir eine gute Chance auf eine Medaille haben. Es wäre natürlich unfassbar, wenn das eine goldene wird. Das wäre unglaublich und der größte Erfolg, der im Männer-Basketball passieren kann. Das wird unfassbar schwer, aber im letzten Jahr haben wir bei der WM gesehen, dass nichts unmöglich ist und manchmal braucht man einfach einen guten Tag. Und ja, das ist nicht dieselbe US-Mannschaft wie im Vorjahr, aber hin und wieder passieren auch Sachen, die man vielleicht nicht geplant hat.

ran: Apropos Plan. Unter Herbert gab es ja den Dreijahresplan. Den kann das Team mit der dritten Medaille in Folge krönen. Wie schafft man so etwas?

Femerling: Pläne sind immer da, um anzugleichen oder zu verändern. Aber ich glaube, dieser Plan war eher eine Motivation. Das, was Gordon Herbert macht und das, was das Umfeld macht, scheint gut zu funktionieren, weil alle sich in ihren Rollen wiederfinden. Das sind teilweise auch kleinere Rollen als in den Klubs. Da spielen dann Top-Spieler wie Oscar da Silva oder Niels Giffey gar nicht. Das ist eine Hierarchie, die von den Spielern akzeptiert werden muss. Und wenn man die Voraussetzungen hat und den Glauben an den Weg, den man geht, um am Ende ganz oben zu stehen, dann ist dieser Erfolg möglich. Da hat Herbert offensichtlich ein sehr, sehr gutes Händchen, weil die Schlüsselspieler das komplett mitgehen. Und das ist extrem wichtig.

ran: Wie hart trifft den DBB das Aus von Herbert?

Femerling: Das gehört zum Geschäft. Irgendwann muss man einen anderen Job machen. Es ist doch schöner, wenn man das selbst entscheidet, bevor man gefeuert wird. Es ist natürlich schade. Auf der anderen Seite ist es vielleicht auch nochmal ein Ansporn, diesen Sommer noch motivierter zu sein, wenn das überhaupt noch geht. Außerdem ist es immer eine Chance für einen anderen Trainer, für die ganze Nationalmannschaft. Und dazu ist es für Bayern München eine sehr spannende Situation, jetzt so einen Trainertypen zu haben, den sie bisher noch nicht hatten. Und da einmal in eine neue Richtung zu gehen.

Femerling: Das muss im Frauenbereich besser werden

ran: Die Frauen sind auch auf Kurs, stehen im Viertelfinale. Das ist bereits ein großer Erfolg. Was trauen Sie der Mannschaft zu?

Femerling: Ich habe auf das Halbfinale getippt. Ich hoffe, sie strafen mich Lügen und es geht noch weiter. Ich glaube, dass es gegen Frankreich ein extrem schweres Spiel wird. Aber ich sehe auch keinen Grund, warum sie sich da verstecken sollten. Das Spiel gegen Belgien hat sehr viel gezeigt: Die Mentalität, die Art und Weise, wie man da rausgegangen ist, wie offensiv, mit viel Mut, und wie jede das reingeschmissen hat, was sie hatte. Man darf sich da auf gar keinen Fall kleiner machen als nötig. Man muss reingehen und sagen: ‘Das ist unser Spiel, wir können das gewinnen. Wir werden das gewinnen.’ Dass das ein harter Weg wird und dass die Französinnen vor 17.000 Zuschauern in ihrer eigenen Halle richtig motiviert sein werden, ist klar. Aber vielleicht kann man sie dadurch auch unter Druck setzen.

Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages

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Gebt her eure Kleider: Beim Handball geht es zwischen Dänemark und den Niederlanden ordentlich zur Sache.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Top-Favorit Henrik von Eckermann aus Schweden macht beim Einzelspringen den Abflug.

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Top-Favorit Henrik von Eckermann aus Schweden macht beim Einzelspringen den Abflug.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Christian Kukuk auf "Checker" macht's besser - Sensations-Gold auf dem Pferd von Bayern-Star Thomas Müller.

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Christian Kukuk auf “Checker” macht’s besser – Sensations-Gold auf dem Pferd von Bayern-Star Thomas Müller.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Nahezu synchron: Die Hürdenläufer am Dienstag-Vormittag.

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Nahezu synchron: Die Hürdenläufer am Dienstag-Vormittag.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Die Weitspringerinnen um Lissandra Maysa Campos tun sich in der Qualifikation schwer. Auch DOSB-Ass Malaika Mihambo macht es spannend, qualifiziert sich jedoch mit dem dritten Sprung.

© IMAGO/Xinhua

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Die Weitspringerinnen um Lissandra Maysa Campos tun sich in der Qualifikation schwer. Auch DOSB-Ass Malaika Mihambo macht es spannend, qualifiziert sich jedoch mit dem dritten Sprung.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Arisa Trew zeigt die spektakulärst Leistung im Skateboard Park.

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Arisa Trew zeigt die spektakulärst Leistung im Skateboard Park.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Janja Garnbret zeigt beim Boulder & Lead Halbfinale ihre Beweglichkeit.

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Janja Garnbret zeigt beim Boulder & Lead Halbfinale ihre Beweglichkeit.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Vinesh Vinesh aus Indien zeigt beim Ringen alle Emotionen.

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Vinesh Vinesh aus Indien zeigt beim Ringen alle Emotionen.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Beim Speed Climbing geht es um Kraft und Geschwindigkeit.

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Beim Speed Climbing geht es um Kraft und Geschwindigkeit.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Eis in den Adern! Die deutschen Basketballer um Dennis Schröder stehen im Halbfinale.

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Eis in den Adern! Die deutschen Basketballer um Dennis Schröder stehen im Halbfinale.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Nein, das Bild ist nicht gespiegelt.

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Nein, das Bild ist nicht gespiegelt.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Tolle Aufnahmen vom Kitesurfen.

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Tolle Aufnahmen vom Kitesurfen.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Das deutsche Beach-Duo Clemens Winkler und Nils Ehlers zieht souverän ins Halbfinale ein.

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Das deutsche Beach-Duo Clemens Winkler und Nils Ehlers zieht souverän ins Halbfinale ein.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Die Homanas besiegen Indien im Halbfinale in einer Nervenschlacht und spielen jetzt um Gold.

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Die Homanas besiegen Indien im Halbfinale in einer Nervenschlacht und spielen jetzt um Gold.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Tränen bei den DFB-Frauen. Durch ein Missverständnis fällt im Halbfinale gegen die USA das 0:1 in der Verlängerung.

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Tränen bei den DFB-Frauen. Durch ein Missverständnis fällt im Halbfinale gegen die USA das 0:1 in der Verlängerung.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>So ein Bild gibt's selten. 1500-Meter-Topfavorit Jakob Ingebrigtsen verzockt sich komplett und geht mit Platz vier leer aus, während die US-Boys jubeln.

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So ein Bild gibt’s selten. 1500-Meter-Topfavorit Jakob Ingebrigtsen verzockt sich komplett und geht mit Platz vier leer aus, während die US-Boys jubeln.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Nach Platz fünf in Tokio enttäuschte Gesa Krause über 3000 Meter Hindernis in Paris als 14.

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Nach Platz fünf in Tokio enttäuschte Gesa Krause über 3000 Meter Hindernis in Paris als 14.

<strong>Olympia 2024: Die besten Bilder des elften Tages</strong><br>Die US-Amerikanerin Gabby Thomas hält 100-m-Olympiasiegerin Julien Alfred über die doppelte Distanz in Schach.

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Die US-Amerikanerin Gabby Thomas hält 100-m-Olympiasiegerin Julien Alfred über die doppelte Distanz in Schach.

ran: Und was geht mittel- bis langfristig? Immerhin ist die Hälfte des Olympia-Kaders nicht älter als 24…

Femerling: Das sieht nicht schlecht aus. Es gibt viele junge Spielerinnen, die sehr ambitioniert sind. Aber da muss man natürlich auch sehen, dass die Infrastruktur noch verbessert werden muss. Man muss noch mehr investieren in Trainingsmöglichkeiten, in Hallenzeitoptimierung, dass man überhaupt mehr Hallen hat, um den Sport zu machen. Das muss man fordern, um noch viel mehr Voraussetzungen zu schaffen, um die nächsten Schritte zu gehen. Die Entwicklung ist gut, aber sie muss noch mehr geboostert werden als bei den Männern. Es gibt sehr viele Mädchen, die Basketball spielen wollen. Es gibt lange Wartelisten bei den Vereinen. Da muss auch in der Trainerausbildung etwas gemacht werden. Das sind alles Dinge, die nicht so leicht umzusetzen sind. Aber wenn man einen Schritt nach dem anderen geht, hat man eine gute Chance, dass auch mittel- bis langfristig etwas Gutes herauskommt.

ran: Wie wichtig ist in dem Kontext das Gold der 3X3 Basketballerinnen? Ist das möglicherweise eine Steilvorlage für fehlende Hallenzeiten und Trainer beim Hallen-Basketball?

Femerling: 3X3 Basketball ist mega. Wie es gespielt wird, was gespielt wird, ich finde die Idee super. Das ist ja quasi Streetball 3.0, weil das komplett in einer anderen Geschwindigkeit gespielt wird als Streetball früher. Diese Handlungsgeschwindigkeit und die Energie, die da reingesteckt wird, ist einfach toll. Das macht Spaß. Das Problem: In Deutschland kannst du wahrscheinlich sechs bis acht Monate im Jahr wetterbedingt nicht viel daraus machen. Also brauchst du da auch wieder Hallen oder zumindest etwas, was überdacht und warm ist. Das ist trotzdem eine neue und gute Chance, weil es sehr populär ist, es sehr viel Spaß macht, sehr attraktiv zum Anschauen ist. Aber auch hier muss man Infrastrukturen schaffen, um es weiter zu fördern. Da muss man von allen Seiten, vom Verband, von Politik, von den Ligen aus Einfluss nehmen, um in allen Bereichen Fortschritte zu machen.

Zutaten für eine erfolgreiche Zukunft

ran: Wird Gold denn zu einem Push in der Disziplin führen?

Femerling: Das ist auf jeden Fall ein maximaler Push. Das ist ein Riesenerfolg, den muss man medial bearbeiten, durch die Talkshows schleppen und muss auf jeden Fall zeigen, dass diese junge Sportart im Kommen ist. Und dass dieses Team so erfolgreich ist, kann man als Aushängeschild nutzen.

ran: Was muss in Deutschland passieren, damit man die Erfolge in Paris generell als Steilvorlage noch besser in die weitere Entwicklung einbetten und als Antreiber nutzen kann?

Femerling: Es muss, wie immer, medial gezeigt werden. Es muss beworben werden. Es muss auf alle Plattformen. Es muss einer noch größeren Masse zugänglich gemacht werden. Wenn man es schafft, das medial weiter zu pushen, darzustellen, Zugänge dazu zu erleichtern, dass man in den Schulen anfängt, vielleicht schon in den Grundschulen die Grundsteine legt, indem man für den Sport sensibilisiert und die Kids so noch mehr aus ihrem Alltag rausholt, kann das weitere Früchte bringen. 3X3 ist ein cooler Einstieg. Es ist auch eine super Trainingsform, wenn man normale 5X5 Mannschaften trainiert, weil es eine andere Geschwindigkeit ist, weil eine andere Einstellung, eine andere Härte und eine andere Handlungsfähigkeit gefordert wird. Aber das ist ein Thema, das uns alle umtreibt: Kinder bewegen und Kindern sportliche Werte vermitteln.

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