Die deutschen Basketball-Weltmeister haben ihre Olympia-Generalprobe gegen die US-Superstars nur knapp verloren. Gegen NBA-Ikone LeBron James und Co. unterlag das Team um Kapitän Dennis Schröder am Montagabend (22.07.2024) in London in der Neuauflage des WM-Halbfinales aus dem Vorjahr mit 88:92 (41:48).
Franz Wagner war mit 18 Punkten bester Werfer der Deutschen, bei den USA überragte James mit 20 Zählern. Vor dem Start in die Olympischen Spiele am kommenden Samstag (27.07.2024, 13.30 Uhr) im Vorrundenspielort Lille gegen Japan kassierten die Deutschen die zweite Niederlage im insgesamt fünften Vorbereitungsspiel.
“Es hat super viel Spaß gemacht, es war eine besondere Atmosphäre”, sagte Franz Wagner bei ProSieben: “Das zweite und dritte Viertel waren sehr gut. Wir können viel Positives daraus ziehen. Und wir sehen, was man noch verbessern kann.”
Auf Augenhöhe
Das DBB-Team agierte mit den physisch extrem starken US-Amerikanern eigentlich die ganze Spielzeit über auf Augenhöhe, in der Schlussphase leistete sich die Mannschaft von Gordon Herbert dann aber den ein oder anderen Fehlwurf zu viel und fand in der eigenen Defensive gegen den in dieser Phase dominanten LeBron James kein Mittel.
Ziel ist eine Medaille
In der Gruppenphase warten außerdem noch Brasilien (30. Juli) und Gastgeber Frankreich um Supertalent Victor Wembanyama (2. August). “Es wird jedes Spiel extrem schwierig. Ich freue mich drauf”, sagte Franz Wagner. Nach Bronze bei der Heim-EM 2022 und WM-Gold ein Jahr später ist auch bei Olympia eine Medaille das Ziel der Deutschen.
Topfavorit sind die USA, deren B-Auswahl in der Vorschlussrunde der Weltmeisterschaft in Asien von Deutschland gedemütigt worden war. Folglich schickte der Rekordolympiasieger die absolute Star-Riege um James, Stephen Curry und Kevin Durant, um bei den Sommerspielen Wiedergutmachung zu betreiben.
Eröffnungsfeier oder optimale Vorbereitung?
Derweil befinden sich die Deutschen noch in einer Zwickmühle. Da sie am Samstag bereits um 13.30 Uhr ihr Auftaktspiel gegen Japan in Lille bestreiten, steht möglicherweise die Teilnahme an der Eröffnungsfeier am Abend zuvor auf der Seine in Paris infrage.
“Wir sehen das alle sehr ähnlich: Die Feier gehört zum Besonderen der Olympischen Spiele, und wir wollen eigentlich alles mitnehmen. Aber das Spiel ist eben schon früh am nächsten Tag. Wir müssen uns jetzt entscheiden, müssen das noch ausdiskutieren”, sagte Franz Wagner.
Schröder möglicher Fahnenträger
Kapitän Schröder ist vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als möglicher Fahnenträger nominiert und wäre im Fall seiner Wahl zwangsläufig bei der Eröffnungsfeier vor Ort. Jene beginnt am Freitag um 19.30 Uhr und wird voraussichtlich mehr als drei Stunden dauern. Rund 220 Kilometer sind es von Paris nach Lille, mit dem Auto lässt sich die Strecke in rund zweieinhalb Stunden zurücklegen.