Fast 3,2 Millionen Menschen zwischen 15 und 74 Jahren in Deutschland wünschen sich nach eigenen Angaben Arbeit, sind aber kurzfristig nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar. Das waren 2023 knapp 17 Prozent aller Nichterwerbspersonen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Gründe sind etwa Betreuungspflichten oder Gesundheit. Im Jahr zuvor waren es 16 Prozent oder drei Millionen.
Von den 3,2 Millionen Nichterwerbspersonen in der sogenannten Stillen Reserve gaben 372.000 Personen an, dass sie zwar Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel aufgrund von Betreuungspflichten kurzfristig (innerhalb von zwei Wochen) keine Arbeit aufnehmen können (Stille Reserve A). Weitere 945.000 Personen gaben an, dass sie gerne arbeiten würden und für den Arbeitsmarkt verfügbar seien, aber aktuell keine Arbeit suchen, weil sie zum Beispiel glauben, keine passende Tätigkeit finden zu können (Stille Reserve B). Die dritte Gruppe umfasste 1,85 Millionen Personen. Bei dieser arbeitsmarktfernsten Gruppe handelt es sich um Nichterwerbspersonen, die zwar weder eine Arbeit suchen noch kurzfristig verfügbar sind, aber dennoch einen generellen Arbeitswunsch äußern (Stille Reserve C).
Frauen leicht in der Mehrheit
2023 stellten Frauen 57 Prozent der Stillen Reserve. Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigten sich bei den Hauptgründen für die Inaktivität am Arbeitsmarkt in der Altersgruppe der 25- bis 59-Jährigen: So gaben 32 Prozent beziehungsweise 383.000 der Frauen zwischen 25 und 59 Jahren in der Stillen Reserve an, dass sie aufgrund von Betreuungspflichten derzeit keine Arbeit aufnehmen können. Von den 25- bis 59-jährigen Männern nannten dagegen nur 4 Prozent beziehungsweise rund 32.000 Betreuungspflichten als Hauptgrund für ihre Inaktivität.
Gesundheitliche Einschränkungen spielen dagegen für beide Geschlechter eine bedeutende Rolle: für 35 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen in der Stillen Reserve war dies der Hauptgrund ihrer Inaktivität am Arbeitsmarkt.
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58 Prozent der Personen in der Stillen Reserve hatten 2023 ein mittleres oder hohes Qualifikationsniveau, das heißt, mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Hoch-/Fachhochschulreife. Bei den Frauen hatten 61 Prozent eine mittlere oder hohe Qualifikation, bei den Männern 54 Prozent.