Die deutschen 3×3-Basketballerinnen haben ihren zweiten olympischen Sieg verpasst. Einen Tag nach ihrem Sieg gegen die USA verloren sie am Mittwoch ein intensives und sehr hochklassiges Spiel gegen Australien mit 19:21.
Noch am Dienstag hatte sich die deutsche Mannschaft gegen die USA mit einem 0:5-Start früh selbst eine hohe Hypothek auferlegt. Am Mittwoch mussten sich Kapitänin Svenja Brunckhorst und Co. nicht von einer solchen erholen und zurückkämpfen. Stattdessen starteten sie stark und wurden dabei von Sonja Greinacher angeführt. “Sunny G” spielte ihre 1,88 Meter Körpergröße ein ums andere Mal gut aus, erzielte so nach 40 Sekunden Deutschlands erste Punkte und legte schnell zwei weitere nach.
In der schwülen Hitze von Paris war das Spiel intensiv, dabei ebenso ausgeglichen wie hochklassig. Für das deutsche Quartett bewies die erst 20-jährige und noch dazu nachnominierte Elisa Mevius per Drive und Zweier dabei ihre Vielseitigkeit. Aber auch das australische Quartett um die erfahrene Lauren Mannsfield spielte stark, konterte zuverlässig und im Zweifel ebenfalls per Zweier. Die sind im 3×3-Basketball das, was im klassischen 5-gegen-5 der Dreier ist und somit besonders wertvoll.
Ein Zweierfestival auf beiden Seiten
Nach der Hälfte der zehn zu spielenden Minuten war die Partie beim Stand von 11:11 völlig ausgeglichen. Dann begann die stärkste Phase der Australierinnen, in der Marena Whittle – erneut aus der Distanz – deren Führung zum 16:13 ausbaute. Aber wie schon gegen die USA antwortete Deutschland nervenstark.
Einmal mehr Sonja Greinacher übernahm Verantwortung, verkürzte ganz frei für zwei auf 17:18. Australien punktete erneut, aber Svenja Brunckhorst zeigte sich von ihrer Mitspielerin inspiriert und glich mit der Hand ihrer Gegenspielerin im Gesicht zum 19:19 aus. Das Spiel war in seiner letzten Minute nun völlig offen – zumindest einige Sekunden lang. Dann traf die Australierin Alex Wilson den nächsten und letzten Zweier des Spiels zum 21:19.
Und weil die 21-Punkte-Marke die magische Grenze ist, die 3×3-Spiele auch dann beendet, wenn die zehn Minuten Spielzeit noch nicht abgelaufen sind, war der australische Sieg perfekt. Enttäuschten deutschen Gesichtern stand Euphorie bei Wilson, Mannsfield und Co. gegenüber.
Kapitänin Brunckhorst sprach anschließend von einem “Schlagabtausch auf hohem Niveau” und führte aus: “Wir haben in der Offensive unglaublich gut gespielt, aber defensiv ein paar Fehler zu viel gemacht.” Dennoch war das Spiel aus Brunckhorsts Sicht auch eines, auf das man aufbauen könne. “An sich können wir stolz auf uns sein. Australien ist eine der Top-Mannschaften hier”, sagte sie, “abhaken und morgen geht es weiter. “
Doppelspieltag am Donnerstag
Und das gleich doppelt: In der insgesamt sieben Spiele langen Gruppenphase stehen für die deutschen Frauen am Donnerstag die Spiele drei und vier auf dem Programm. Am Morgen geht es gegen Kanada (9:30 Uhr), am Abend (18:30 Uhr) anschließend noch gegen Aserbaidschan. Die Kanadierinnen feierten am Mittwoch gegen China mit 21:11 den zweiten Sieg im zweiten Spiel, während Aserbaidschan einen überraschenden 20:17-Sieg gegen die USA feierte. “Wir fahren gleich zurück ins Dorf und springen direkt ins Eisbad”, kündigte Elisa Mevius an und sagte. “Wir wachen morgen wieder mir Energie auf und geben alles.”