Volkswagen steht vor einem massiven Stellenabbau in Deutschland. Mehr als 20 Prozent der Jobs sollen wegfallen, um die Traditionsmarke wieder auf Kurs zu bringen. Rund 30.000 der derzeit etwa 130.000 Beschäftigten könnten betroffen sein.
Das berichtet das “Manager Magazin” unter Berufung auf Insider aus dem VW-Konzern. “Auch wenn das derzeit niemand laut ausspricht: Die Zahl der aktuell rund 130.000 Beschäftigten in Deutschland müsste, so rechnen die Hardliner im Konzern, mittelfristig wohl um bis zu 30.000 sinken”, zitiert das Magazin.
Zusätzlich sollen die Investitionen um etwa 20 Milliarden Euro gekürzt werden, was weitere Tausende Stellen in der Entwicklung gefährde. Alleine dort könnten bis zu 6.000 Stellen abgebaut werden.
VW plant mit 900 Millionen Einbußen
Insbesondere die Kernmarke von Volkswagen vor großen Herausforderungen. Markenchef Thomas Schäfer hat mit zusätzlichen Einbußen durch die europäischen CO2-Vorgaben zu kämpfen. Laut internen Papieren plane die Marke mit 900 Millionen Euro Einbußen, darunter 300 Millionen Euro für Strafzahlungen. Seit 2010 könne VW seine eigenen Investitionen nicht mehr decken und werde von den guten Leistungen der anderen Marken wie Audi, Skoda, und Porsche sowie den Verkaufszahlen in China mitfinanziert.
Konzernchef Blume: Abbau von 30.000 Stellen ist realistisch
Der hohe Fertigungsstandort Deutschland könnte weiter unter Druck geraten. Besonders das Werk in Hannover, wo Multivan und ID. Buzz produziert werden, sei nicht ausgelastet und verursache hohe Kosten im Vergleich zu osteuropäischen Werken.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo betont jedoch, dass alle Werke bleiben sollen. Bei den Gehältern sei man verhandlungsoffen. Die Vorschläge reichen von 10 Prozent weniger für alle bis 15 Prozent weniger im Management und fünf Prozent weniger bei den Arbeitern. Konzernchef Oliver Blume hält laut “Manager Magazin” den Abbau von 30.000 Jobs in Deutschland langfristig für realistisch.