Ein Tool verdeutlicht, welche Berufszweige am meisten von Künstlicher Intelligenz (KI) betroffen sind. Es gibt allerdings auch positive Nachrichten.
Die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz (KI) sind heute bereits beeindruckend und vielfältig. KI hat sich auch im Berufsalltag von Redakteuren und Redakteurinnen fest etabliert – für diesen Artikel beispielsweise hat die Autorin einen bereits vorhandenen Text mithilfe von ChatGPT umschreiben lassen.
Die Frage, ob und inwiefern ein bestimmter Beruf durch KI ersetzt werden könnte, kann Katharina Grienberger vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beantworten. Sie leitet die Arbeitsgruppe „Berufe in der Transformation“ und untersucht, welche Jobs zu welchem Prozentsatz durch Maschinen ersetzt werden könnten.
Gemeinsam mit ihrem Team hat sie 2016 den „Job-Futuromat“ entwickelt. Dieses Tool ermöglicht es, für etwa 9000 Tätigkeiten zu prüfen, welcher Anteil davon durch Maschinen übernommen werden könnte. Die letzte Aktualisierung erfolgte 2023. „Für das Jahr 2022 haben wir die Auswirkungen von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich gespürt“, sagt Grienberger BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.
„Besonders Hochqualifizierte bekommen KI im Beruf zu spüren“
Heutzutage seien es nicht mehr nur Helfer- und Fachkraftberufe (also Berufe, die keine oder maximal eine zweijährige Ausbildung erfordern), sondern naturwissenschaftliche und IT-Berufe, die die „höchsten Zuwachsraten“ bei der Ersetzbarkeit aufweisen. „Besonders Hochqualifizierte bekommen Künstliche Intelligenz zu spüren“, erklärt Grienberger.
Ein weiterer Experte für digitale Transformation prognostiziert sogar, dass insbesondere besonders Bürojobs im Mittelstand von Robotern ersetzt werden könnten. Grienberger widerspricht jedoch: „Der Gedanke, dass Roboter kommen und uns die Jobs wegnehmen, ist falsch“. Im Jahr 2022 waren 38 Prozent der Beschäftigten in Berufen tätig, die hoch ersetzbar seien.
Die gute Nachricht: „Teilweise ist menschliche Arbeit günstiger, oder einfach gesellschaftlich gewünscht, so zum Beispiel bei einem Bäcker.“ Obwohl die Arbeit eines Bäckers zu 100 Prozent ersetzbar sei, werde es weiterhin Bäcker geben, da viele Menschen handgebackenes Brot bevorzugen.
Das Ziel des Job-Futuromats sei nicht, Angst zu schüren, sondern vielmehr, Menschen auf „lebenslanges Lernen“ durch KI vorzubereiten. „Unsere Erstausbildung reicht selten aus, wir müssen uns zunehmend weiterbilden und mit neuen technologischen Innovationen vertraut machen. Dieser Wandel bringt aber auch Chancen“, betont Grienberger.
Sie nennt BuzzFeed News Deutschland zehn Berufe, in denen Menschen schon im Jahr 2022 zu 100 Prozent ersetzbar waren (was aber nicht bedeutet, dass sie tatsächlich ersetzt werden!)
1. Synchronsprecher/Synchronsprecherin
2. Fachkraft für Metallverarbeitung durch Laserstrahl
3. Buchhalter/Buchhalterin
4. Zerspanungsmechaniker/Zerspanungsmechanikerin
5. Steuerfachangestellte/Steuerfachangestellte
6. Dreher/Dreherin
7. Kassierer/Kassiererin
8. Aufbereitungsmechaniker/Aufbereitungsmechanikerin
9. Korrektor/Korrektorin
10. Bäcker/Bäckerin